AUF DIE OHREN : LA BATTERIE

Freitag, 19. April 2024 um 01:33 - futziwolf
das bandprofilLa batterie sind anne paschvoß und pascal aperdannier. la batterie hat ein schlagzeug, eine gitarre und eine groovebox und hat im februar 2006 die erste cd "something sweet and my telefone" mit 12 songs zwischen weichem noise, hip hop, lo-fi und rock aufgenommen.roh, charmant und perkussiv werden subversive und assoziative geschichten erzählt oder zustände geschildert, die manchmal wie eine mischung aus david bowie, grandaddy und scout niblett klingen.die ersten lieder nahmen anne und pascal ungefähr ein jahr früher mit schlagzeug und gitarre auf einem 4-spur recorder auf und erweiterten diese dann mit klavier, groovebox und gesang. die jetzige aufnahme ist mit hilfe einer 8-spur bandmaschine und mario entstanden, der die songs mit live einspielte und auch bei auftritten klavier und groovebox spielt.Zur zeit werden neue stücke geschrieben die im april aufgenommen werden. Außerdem arbeiten anne und pascal an neuen installationen, bildern und skulpturen, während mario eine konzertreihe in berlin mit seiner band das Huhn plant.Ab mitte april wird das huhn jede woche zur selben zeit im kino balazs am alexanderplatz auftreten und eine mischung aus noise und jazz spielen.das interview:moin,moin, anne, pascal; schickt doch mal `n paar textauszüge, gerne mit übersetzung ins kurdischehier ein paar textzitate:
what is bad? - the cat.
when I was five, I thought I was four.
you sap the flat in my head and salvage me out of bed.
I like you, I hear you - I steal your small patch from your lips
everybody gets a toast of sadness, defines his life as a lowbrow madness....the hand in your red shoes, the trousers on your head, you simply have no ideas about being good and bad...back in bed I canŽt get it out of my head
welche bezüge findet man bei euch oder was habt ihr mit 16 gehört?pascal: nachdem ich in das alter kam, wo man sich mehr für musik interessierte,
waren klassische musik und kommerzielle, klassische rockbands angesagt,
wie beatles, doors, jimi hendrix, die alten pink floyd, dire straits oder eric clapton.
stetig auf der suche nach was neuem landete ich schließlich beim jazz und war von der enormen kraft eines john coltrane tief beeindruckt. irgendwann stieß ich auf frank zappa und wurde ein richtiger fan. doch mein herz blühte erst auf, als ich bands wie sonic youth, yo la tengo, deus etc. (da gibt es so viele) kennen lernte. eine zeitlang habe ich mich viel mit der musik aus chicago beschäftigt. diese ganzen sachen zwischen postrock, noise und jazz.an meiner musik biografie kann man auch gut das problem sehen. da in den "massenmedien" bestimmte musik ausgeschlossen war, wendete ich mich erst der "außergewöhnlichen" musik zu, die auch in diesen medien vorkommt, wie der jazz oder frank zappa. doch wie lieb mir auch ein coltrane oder davis war, dort fehlte mir einfach der bezug zum aktuellen zeitgeist. und bei zappa fehlte mir einfach irgendwann das herz.
damals ahnte ich noch nichts von diesem "indie-ding" oder wie man es auch immer bezeichnen will.
oder vielleicht einfach mit den worten von jim oŽrouke:" die menschen würden viel mehr musik mögen, wenn sie die kennen würde" (oder so ähnlich)anne: nach dem ganzen kinderkram wie ace of base roxette und so, habe ich irgendwann so mit 14 nirvana kennengelernt, und das ganze drumherum voll ausgekostet.
Kurze Zeit später kamen tocotronic, chokebore und radiohead (alles sehr wichtig)
Eine ganz große entdeckung, die mich immer noch begleitet, war grandaddy- und dann eben dieser ganze antwerpen-kram.womit beschäftigt ihr euch als kunststudenten? gibts noch mehr stories, bilder?pascal: wir machen einfach das, was wir mögen. wo uns das gefühl sagt, dass das richtig und gut ist. egal was andere denken (oder wollen)...
wenn es andere mögen, um so besser.als ich anfing zu studieren, habe ich eine examens-austellung gesehen und dachte "nein, dass willst du nicht!" das alles ist ein sehr sensibles thema...ich hoffe, ich schaffe es diese gradwanderung zu bewältigen...anne: meine letzten arbeiten waren allesamt gemalte objekte, also dinge, die ich vorher aus ganz einfachen materialien wie pappe, holz, klebeband und stoff zusammengebastelt habe wurden dann in neuen kontexten malerisch umgesetzt. Das beschäftigt mich auch immer noch weiter, denn es entsteht so ein kreislauf aus ursprung und abbild und sinn und zweck der ganzen malerei überhaupt.sind live-auftritte interaktion, oder abspulen konzeptionierter
konsumpartys? wer ist der star - publikum - band - oder beide?
(spontanität, agieren und reagieren als lustprinzip, konzerte im
gegensatz zu marketingkonzepten zu einzigartigen erlebnissen werden
lassen)
auftritte sind so, wie man sich fühlt. ich könnte keine show hinlegen, wenn ich mich nicht danach fühle. wenn ich lust habe späße zu machen, dann mache ich späße. wenn ich nichts sagen will, dann sage ich eben nichts. da bin ich sehr egoistisch.(wobei ich es gut finde immer eine gewisse "höflichkeit" zu bewahren, denn das publikum ist schließlich wegen einem gekommen)es wäre mir einfach zu blöd und anstrengend in irgendeine rolle zu schlüpfen. das heisst aber nicht, dass ich bühnenshows im allgemeinen verurteile.
bei einem auftritt in berlin war mal so ein labelfuzzi da. nach dem auftritt meinte er nur, das wir sowas von langweilig und uninteressant in der bühnenpräsenz wären - wenn er nur unterhaltung will, dann soll er doch in den circus gehen!!!! wir machen musik, die sich anfühlen muss!!! sowieso sind diese ganzen labelfuzzis der reinste graus!!!in den bekannten pop-magazinen wird politische oder verantwortung an
sich als verpönt und lästig deklariert, was kann man, da diese organe,
egal wie intellektuell sie sich geben, marktorientiert und letztlich
stil- und konzepte prägend arbeiten, dagegensetzen? wie kann man
arrogante kunstkakke - agitprop - pop - punk - publikum in die
verantwortung nehmen (jetzt erziehungslager mal ausgenommen)?
am schlimmsten sind korrupte! und die finden sich überall! Wir sind keine politischen künstler oder musiker, wenn überhaupt, dann eher einfach humanisten. ich glaube auch nicht, dass das kapital ein übel ist, sondern die menschen. aber die werden nicht erst durch das geld so. nur haben sie dann durch das geld im gewissen sinne mehr macht. oder eben durch bekanntheitsgrade oder gewisse kontakte!vorrausgesetzt, euch interessiert der ganze scheißdreck überhaupt:
wäret ihr bereid dazu, an einem manifest mitzuarbeiten oder es als band
zu unterstützen, das auf das aufbrechen von konsumkonzepten im kultur-
unterhaltungsbereich zielt?
tja, mit manifesten ist das so eine sache... wir unterstützen gerne nette, ehrliche menschen, die anderen nichts böses wollen, aber manifeste? ich weiß ja nicht... das ist wohl ehr nicht unser ding .. das klingt gleich so fest. (Anmerk. des Setzers: Ah, die Kuschelversion des Totschlagarguments der Künstler, ihre Kunst nicht von Politik oder sonst was vereinnahmen zu lassen)

http://www.labatterie.de/ps: Anmerkung des Setzers: bei dem manifest (ich wusste nicht, das dieses wort so abschreckend klingt) handelt es sich:
1. um die Aufforderung an Künstler und Label, ihre Möglichkeiten und ihre Medien zu nutzen um das Maximum an Information auf den Covern und ihren Homepages zu verbreiten. (als Nutzer - Konsument - Fan ist es z.B. nicht nachvollziehbar warum nicht zumindest Texte abgedruckt werden)
2. um eine Diskussion darüber, Konsumkonzepte aufzubrechen und Interaktion zwischen Künstler und Zuschauer zu fördern.
demnächst mehr.die shortstories:




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