Kunst ist, was niemand wirklich braucht
Mittwoch, 30. Juni 2010 um 00:01 - futziwolf
Ein leicht pathetischer aber auch kritischer Aufsatz in der jungen Welt des Berliner Schriftstellers Peter Wawerzinek.
Am Wochenende gewann er den Ingeborg-Bachmann-Preis und den Publikumspreis in Klagenfurt.Also sollen wir schaffen und nicht nach dem Ruhm streben. Also sollen wir was zu beißen haben und überleben. Denn allzu viele werden allzu flink wohnhaft in ihren raschen Erfolgen, werden Untermieter ihrer eigenen Schöpferkraft, zahlen sich im Leben zu früh aus und behindern sich, indem sie nicht weiter fortschreiten. Besser gesagt: Die Künstler, die sich auf die Ebene stellen, Pokal werden möchten, vergolden sich ihr Unvermögen, löhnen sich den weltlichen Lähmzustand selber aus, in dem sie das, was sie tun, für etwas Besonderes halten. Der eine malt, der andere schleppt Steine und baut einen Turm daraus, der nächste zerkaut Stein und raspelt daraus eine Ode. Das alles geht zu machen, und das alles kann sich sehen lassen. // Man macht es sich schön. Man will sich gut sein. Man kerkert sich und umgibt sich mit Kunststücken. Wie in einem Gefängnis richten sich die Künstler ein, in ihren Werken wie in einen enge Zelle.
Am Wochenende gewann er den Ingeborg-Bachmann-Preis und den Publikumspreis in Klagenfurt.Also sollen wir schaffen und nicht nach dem Ruhm streben. Also sollen wir was zu beißen haben und überleben. Denn allzu viele werden allzu flink wohnhaft in ihren raschen Erfolgen, werden Untermieter ihrer eigenen Schöpferkraft, zahlen sich im Leben zu früh aus und behindern sich, indem sie nicht weiter fortschreiten. Besser gesagt: Die Künstler, die sich auf die Ebene stellen, Pokal werden möchten, vergolden sich ihr Unvermögen, löhnen sich den weltlichen Lähmzustand selber aus, in dem sie das, was sie tun, für etwas Besonderes halten. Der eine malt, der andere schleppt Steine und baut einen Turm daraus, der nächste zerkaut Stein und raspelt daraus eine Ode. Das alles geht zu machen, und das alles kann sich sehen lassen. // Man macht es sich schön. Man will sich gut sein. Man kerkert sich und umgibt sich mit Kunststücken. Wie in einem Gefängnis richten sich die Künstler ein, in ihren Werken wie in einen enge Zelle.