Dienstag, 21. Februar 2012 um 02:15 - futziwolf
Wo das wohl hinführt?
Der politische Wochenrückblick (10)von Genosse Astrolabius
Jedes Land hat so seine Traditionen. Beim Griff in die Mottenkiste der Stereotype stoßen wir beispielsweise auf die wohlbekannten Vorurteile, dass der Franzose gerne Frösche isst und reihenweise Frauen flachlegt, der Italiener nicht so gerne arbeitet aber dafür mindestens einmal in der Woche wortreich und weinend seinem Weltschmerz freien Lauf lässt, und der Pole seinen Lebensunterhalt am liebsten mit dem Verkauf nicht so ganz legal erworbener Fortbewegungsmittel verdient, während sich der Russe ein paar Kilometer weiter mittels stetiger Wodkazufuhr intensiv um die Vernichtung seines Gehirns bemüht.
Das ist natürlich alles Blödsinn, aber der zweifelhafte Wahrheitsgehalt der hier zitierten Binsenweisheiten sollte keineswegs darüber hinwegtäuschen, dass es durchaus gewisse Phänomene gibt, die sich in manchen Ländern, manchmal über Generationen hinweg, in signifikant größerer Häufigkeit realisieren, als in anderen Gebieten der Welt. So pflegt Deutschland, und das sollte jeder Sechstklässler wissen der im Geschichtsunterricht hin und wieder mal den Kopf vom Tisch hebt, die verhängnisvolle Tradition, in regelmäßigen Abständen das größte Arschloch der Nation an die Spitze derselben zu wählen. Sei es durch die geplante Übergabe der Krone an einen militaristischen König (der
die Krone aus der Hand des Pöbels nicht einmal haben wollte), oder durch Ermächtigungsgesetz mit anschließender
Massenacclamation für einen mäßig talentierten österreichischen Maler, der sich in völliger Verkennung seines wahren Charakters selbst für so etwas wie den Erlöser hielt, oder auch – schließlich leben wir in Zeiten der Demoskopie – durch
traumhafte Zustimmungsraten in Meinungsumfragen für einen selbstgerechten Expfaffen aus dem Östen, der wohl bald die zentnerschwere Verantwortung tragen wird, als oberster Grüßaugust der Bonzenrepublik diejenigen Diktatoren auf deutschem Boden zu empfangen, die sich noch nicht durch zu unvorsichtige, also eigenständige Politik bei der „internationalen Gemeinschaft“ unbeliebt gemacht haben.