Erweiterte Realität oder der Weg in die Bedeutungslosigkeit?

Dienstag, 27. April 2010 um 19:05 - futzi
In einem Interview mit der taz spricht der Medienwissenschaftler Max Celko über die Möglichkeiten der Verschmelzung der Offline-Realität mit dem Netz...  Dieser Artikel war vorübergehend offline, da der aponaut ein eigenes Interview mit Max Celko macht, um das Thema Augmented Reality etwas "differenzierter" anzugehen.

UPDATE: Klarstellung ! Max Celko im Interview
zu Dokumentationszwecken hier der Aponaut Eintrag vom 27.4.2010

Augmented Reality (kurz AR) bezeichnet eine von der virtuellen Welt
überlagerte Erweiterte Realität. Oftmals handelt es sich um die
Einblendung von Informationen oder virtuellen Objekten, wie z.B. bei der
Anwendung Wikitude, die Informationen in das eingefangene Kamerabild
des iphones eingeblendet.

Celko, der von der taz als Futurist bezeichnet wird, findet die
Verschmelzung von Virtuell und Real zunächst einmal spannend und steht
damit sicher nicht alleine. Sollte dies auch für seine Einschätzung
gelten, dass „die Menschheit und die Technik ... sich doch in eine gute
Richtung“ entwickeln würden, dann ist unsere Knechtschaft endgültig
besiegelt.

Es sei bereits heute technisch möglich Menschen mittels AR-Technologie
zu identifizieren. Ähnlich wie bei Facebook könne man zukünftig
Kommentare virtuell auf die Körper der User hinterlassen. Die Zukunft
gehöre dabei speziellen Brillen mit eingebauten Bildschirmen, die vor
allem für virtuelle Wegweiser und Informationen genutzt würden, aber
auch bei Spielen oder sozialen Netzwerken Anwendung finden könnten.

Eine Reglementierung zum Schutz der Privatsphäre würde allerdings „nicht
funktionieren, das wissen Sie doch. So war es bisher immer“. - Wir sind
alle kleine Sünderlein.

Aber lassen wir uns die Zukunft nicht von negativer Dialektik vermiesen.
„Jetzt denken Sie doch mal an die positiven Effekte“, so Celko auf die
Frage, woher er seinen Optimismus nehme. Ob als Punk oder Geschäftsmann,
alle könnten sich in ihrer jeweiligen Wahrnehmungsgemeinschaft
aufhalten. Auf die Frage ob er glaube, dass Punks AR-Brillen aufziehen
würden antwortet Celko nur knapp und wahr: „Klar. Die haben sich doch
auch Handys gekauft“.

Eine Herrschaft die darauf basiert, dass Hegemoniale Interessen als
Allgemeininteressen selbstverständlich gedacht und umgesetzt werden,
funktioniert halt besonders gut.

„Zeit und Raum sind gestern gestorben. Wir leben bereits im Absoluten,
denn wir haben schon die ewige, allgegenwärtige Geschwindigkeit
erschaffen.“ 
Aus dem futuristischen Manifest

das Interview in der taz



UPDATE: Klarstellung ! Max Celko im Interview

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