BLOCKFLÖTE DES TODES - Wenn Blicke flöten könnten

Freitag, 11. Juni 2010 um 00:59 - futziwolf


BLOCKFLÖTE DES TODES - "Wenn Blicke flöten könnten
"
CD / digital (wannsee records / sony) VÖ: 30.04.2010

label / vertrieb / promotion:

wannsee records / sony / revolver



[review:]

Wem es schon reicht, das sich Jemand von nichtssagenden Chart-und Radiokompatiblen deutschen Popsongs absetzt, sich über die üblichen Kompositionsregeln von Strophe und Refrain hinweg setzt, mit einfallsreichen Wortspielen an scheinbaren Tabus und Political Correctness kratzt, wem die Leichtigkeit von leicht unkonventionellen mit kleinen Sauereien versehenen Texten mit aufwendig abwechslungsreich arrangierter Musik nahe geht, wem also an kurzweiliger Unterhaltung gelegen ist und wem Comedy näher als Kabarett ist, dem sei das Debutalbum „Wenn Blicke flöten könnten" von Matthias Schrei aka Die Blockflöte des Todes empfohlen.   -     großmutter futziwolf

presse:

>>> Fast jeder kam in früher Kindheit mit ihr in Kontakt und lernte sie hassen: Die Blockflöte. Um so erfrischender der Titel der Band: "Blockflöte Des Todes." Mit derart abstrusem Namen stößt man zumindest schnell auf Gehör. So auch der milde Groove in ("Jung Und Schön"), der durch die Boxen wabert. In ihn mischt sich eine Frauenstimme, der wiederum unmelodiöse Akkorde nachschleichen. Die Verantwortliche singt – ohne großen Wert auf getroffene Töne zu legen – über ihre Perspektive auf einen Trinkabend in Berlin. "Man müsste ein Mädchen sein in Berlin. Man könnte ganz ohne Geld durch die Clubs ziehen."

Der Bruch zwischen Refrain und Strophe, die Unkonventionalität von Story und Ausdrucksweise ist für "Wenn Blicke Flöten Könnten" bezeichnend. Hinter der todbringenden Blockflöte verbirgt sich Matthias Schrei. Der Berliner spielt zwar eine ganze Reihe an Instrumenten (Gesang, Gitarre, Bass, Tasten…) selbst ein, holte sich für sein erstes Album jedoch Unterstützung (Chor, Blockflöte, Banjo, Posaune) ins Studio. Der Textarrangeur unterlegt die musikalisch versierten Darbietungen mit Schweinereien und bedient sich nach eigenen Angaben aus einem Fundus von selbst widerfahrenem Alltagsgeschehen. Poppig-eingängigen Melodien und Klängen trampeln kleine Oden an einen verschollenen Mitbewohner nach, der "You-Porn entdeckt".

Man weiß nicht, ob man lachen oder weinen soll. Beinahe andächtig singt Herr Schrei im Laufe der Scheibe über fair gehandeltes Kokain ("Alles Wird Teurer"), Morgenurinkuren ("Warum Meine Freundin Mich Verlassen Hat"), zieht einen Vergleich zwischen einem Flughafen und einer Frau heran – und man fragt sich nach dem Sinn in all dem.

Dem wortverspielten Schweinkram ketten sich Selbstzeugnisse wie "Ich bin der Orgasman" ("Wir Sind Helden") an, der "Volkshochschulkurs" zum Suizid und Orangenhäute: "Es ist doch auch nur Haut, die sich an deinen Schenkeln staut" Den Song "Schlachthof" dürfte eine heftige Auseinandersetzung mit einer Vegetarierin inspiriert haben: "Ich will nicht in den Streichelzoo. Ich mag Tiere nur gerieben." Die Blockflöte des Todes hört sich an, als hätten sich zweitklassige Solokünstler mit Bart und Gitarre Backstage betrunken und die in der Suffkonversationen ausgerülpsten Wortspiele festgehalten. Für eine gelungene Persiflage auf den Deutschpop reicht es irgendwie nicht. Matthias Schrei gibt sich mehr als Abiturient, der im Lehrerzimmer randaliert und Parolen gegen Klassenbucheinträge skandiert.

Neben dilettantischen Wortspielereien und prallvoll gefüllten Kurzgeschichten über Sex, Drogen und unrockige Pubertät markiert der Name wohl das Kreativste der ganzen Platte. Mit Mühe lässt sich der doppelte Boden in einzelnen Songs ausmachen, eine Spielwiese für Hobby-Psychoanalytiker. Eine kindheitsbedingte Abneigung gegen die Blockflöte kuriert das Album nicht.   <<< von Mathias Denecke >>> laut.de

artist website:

http://www.blockflötedestodes.de/
http://www.myspace.com/bfdt


contact:
m@blockfloetedestodes.de

video:



YouTube-Direktlink



tourdaten:
12. Jun 2010 - 20:00 - Theater Verlängertes Wohnzimmer     Friedrichshain, Berlin , DE    
27. Jun 2010 - 19:00 - St. Michael-Kirche - Woltersdorf, Brandenbur    
29. Aug 2010 - 20:45 - DICHTER ALS GOETHE mit Thilo Bock // Barrikade e.V. - Wedding, Berlin , DE    
14. Sep 2010 - 20:00 - MS Treue // mit KATZE - Bremen, DE    
15. Sep 2010 - 20:00 - Silber // mit KATZE - Hamburg, DE    
16. Sep 2010 - 20:00 - Comet // mit KATZE - Berlin, DE    
19. Sep 2010 - 20:00 - Underground // mit KATZE - Köln, DE    
20. Sep 2010 - 20:00 - Bett // mit KATZE - Frankfurt, DE    
21. Sep 2010 - 20:00 - Orange House // mit KATZE - München, DE    
22. Sep 2010 - 20:00 - MUZ // mit KATZE - Nürnberg, DE    
23. Sep 2010 - 20:00 - Moritzbastei // mit KATZE - Leipzig, DE    
25. Sep 2010 - 20:00 - Haus der Pioniere // mit KATZE - Gera, DE    
26. Sep 2010 - 20:00 - Bärenzwinger // mit KATZE - Dresden, DE    
01. Oct 2010 - 20:00 - Max-Schmeling-Halle - Berlin, Prenzlauer
09. Oct 2010 - 20:00 - Musikbox - Minden (Westphalen), DE

labelinfo:
Wattestäbchen sind dazu gedacht sich punktuell abzuschminken oder Tonköpfe zu reinigen -  werden aber häufiger für anderes genutzt. Ähnlich alltäglich und gleichzeitig irgendwie absurd sind die Themen, die Matthias Schrei aka Blockflöte des Todes in seinen Liedern besingt - das ist schräg, amüsant und es ist trotzdem nachhaltig. Der Berliner spielt mit Sprache und Popelementen, singt vom Bodymassindex wie andere von Liebe und umgeht es dabei geschickt ins Alberne abzudriften.

Auf der neuen Single “Mädchenhaar” befinden sich vier Stücke die Lust auf das kommende Album “Wenn Blicke flöten könnten” machen - darunter ein Duett mit ex-Lemonbaby Diane Weigmann. Und überall schafft die Blockflöte dabei den Spagat zwischen Humor und ernstzunehmender Musik, die nicht einfach nur Begleitung seiner Texte ist.
Um es kurz zu sagen: Die Blockflöte des Todes geht ins Ohr wie Wattestäbchen.
Nach dem großen Erfolg der EP “Happy Birthday Jesus” darf man also auf Neues von der Blockflöte gespannt sein.



bio:

Als die Blockflöte des Todes 1981 im damaligen Karl-Marx-Stadt (dem heutigen Chemnitz) geboren wird, heißt sie noch Matthias Schrei. Seine Jugend verbringt er auf dem Bauernhof der Eltern in Erkner. In seinem musikalischen Leben kam der Multiinstrumentalist schon mit vielen Musikgeräten in Berührung. In chronologischer Reihenfolge lesen die sich wie folgt: Blockflöte, Klavier, Klarinette, Gitarre, Querflöte, Trompete, Bass, Schlagzeug, Orgel.
Klar, jemand, der so viele Instrumente beherrscht, arbeitet bald auch als Musiker. Doch als Berufsmucker zu schuften ist dem angehenden Singer/Songwriter bald nicht mehr genug. Als Kirchen- und Berdigungsorganist sowie als Chorleiter kann sich Schrei nicht richtig künstlerisch ausleben. Also beginnt er im Herbst 2007 unter dem Namen Blockflöte des Todes eigene Songs zu schreiben. Die Schublade wird immer voller, droht fast zu platzen. Schließlich stauen sich darin schnell mehr als 70 Songentwürfe.
In der Weihnachtszeit 2009 holte Schrei ein Stück heraus und schmiss mit „Happy Birthday Jesus“ einen lässigen und hintersinnigen Weihnachtssong auf den Markt, für den er sich vor niemand schämen muss. Das Stück wurde zum Überraschungserfolg für den Berliner Underdog. Radio-Rotationen auf zahlreichen großen Stationen im Dezember 09 und lange Wartelisten für die Single bei Amazon waren die Folge.
Im April erschien nun das ersehnte Debütalbum „Wenn Blicke flöten könnten". Entdeckt und auf den Punkt gebracht wurde sein unterhaltsamer Indie-Pop vom Erfolgsproduzenten-Team Valicon (Silbermond, Eisblume u.v.a.). Sie erkannten das Talent des charmanten Berliners, mit lockerer Schnodderigkeit, ausgeklügelter Sprache und Popelementen über die skurrilsten Themen zu singen. Und seien es so abwegige Dinge wie der Bodymassindex, die Blockflöte des Todes meistert es über Ungewöhnliches zu singen, wie es andere Songwriter nur über die Liebe können, ohne dabei ins Alberne abzudriften.
Alltäglich und gleichzeitig irgendwie absurd sind die Themen, die Matthias Schrei alias Blockflöte des Todes in seinen Liedern besingt - das ist schräg, amüsant und es ist trotzdem nachhaltig.



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