Guttenberg verteidigt Ex-Bundespräsident Köhler

Dienstag, 9. November 2010 um 16:55 - futziwolf
Gesagt ist gesagt. Was den Ex-Bundespräsidenten Köhler zum Rücktritt zwang, wird durch die Wiederholung unseres beliebten Verteidigungsministers zur Selbstverständlichkeit.
Wirtschaftliche Interessen militärisch verteidigen
Die wirtschaftlichen Interessen Deutschlands müssen aus Sicht von Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg auch militärisch abgesichert werden. Der Zusammenhang von regionaler Sicherheit und deutschen Wirtschaftsinteressen müsse offen und ohne Verklemmung angesprochen werden, forderte der CSU-Minister bei der Berliner Sicherheitskonferenz.
Guttenberg: Was war falsch an Köhlers Aussage? Dies habe der damalige Bundespräsident Horst Köhler getan und sei dafür massiv kritisiert worden. Er frage sich immer noch, was so verwegen an der Aussage Köhlers gewesen sei, sagte Guttenberg. >>> tagesschau.de

siehe auch: Haargel statt Bildung >>> taz Kolumne Von Georg Seesslen
Der Kapitalismus und die Postdemokratie geraten auch deswegen aus den Fugen, weil der Bürger auf seine innere Legitimation verzichtet hat: Bildung, Kultur und Reflexion. Ein "gebildeter Bürger" würde niemals auf die Idee kommen, man müsse sich mit Thilo Sarrazins "Buch" auseinandersetzen; es würde ein wenig Aristoteles genügen, ein paar Sätze Hobbes, von Heinrich Heine gar nicht zu reden, um nach drei, vier Seiten zu erkennen: Hier wird weder "gedacht" noch "argumentiert" ...
... Nehmen wir ein Haargel-Triumvirat: den Politiker zu Guttenberg, den Fußballspieler Mario Gomez und den Bild-Chef Kai Diekmann, dann wird hier die mythische Sprache der Macht noch ein wenig deutlicher. Der Widerspruch zwischen Rebellion und Anpassung ist endgültig abgelegt, aufgelöst im Mythos einer "individuellen" Erscheinung, mit der man eine Erzählung von Biografie und Herrschaft wiedergibt ohne den Umweg über, nun eben, die Bildung.
Warum, so könnte man fragen, muss ein deutscher Verteidigungsminister aus adligem Hause mit so massivem Einsatz von Chemie und Zeit seine vielleicht naturlockigen Haare so behandeln, dass er aussieht wie eine Mischung aus Gangsterboss, Finanzberater und Tango-Eintänzer?
... Wo Angela Merkel herrscht, kann nur Haargel revoltieren, um alles beim Alten zu lassen.

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