Die USA versus NPCS (neues russisches Kreditkartensystem)

Freitag, 10. Dezember 2010 um 22:18 - futziwolf
>>> WikiLeaks ist enorm unter Druck. Mehrere US-Firmen distanzieren sich von der Online-Plattform, Amazon verbannt sie von seinen Servern, Visa und Mastercard haben sogar sämtliche Zahlungen gestoppt. Gegen die beiden Kreditkartenfirmen wehren sich die Internetaktivisten nun - mit ihren eigenen Mitteln: Sie haben heikles Material über Visa und Mastercard veröffentlicht.
Konkret geht es um eine Depesche der Moskauer US-Botschaft an das Außenministerium in Washington. Datum: 1. Februar 2010. Das Schreiben handelt von einem russischen Gesetzentwurf zum Kreditkartenmarkt, es trägt den nüchternen Titel "Russian Draft Bill would require on-shore credit".
Das Papier zeigt, wie sich angeblich Vertreter von Visa und Mastercard an die Botschaft wandten, damit diese Einfluss auf das Gesetzgebungsverfahren in Russland nimmt. Dass sich Botschaften auch für Interessen eigener Firmen im Ausland einsetzen, ist nichts Ungewöhnliches. Doch der Boykott von WikiLeaks durch die Kreditunternehmen erscheint angesichts der Depesche in neuem Licht.
Russland wollte durch das geplante Gesetz ein nationales Kreditkartensystem schaffen, das auf Englisch NPCS abgekürzt wird. Mehrere Punkte in dem Entwurf würden "US-Konzerne benachteiligen", schreiben die US-Diplomaten nach Washington. Denn das NPCS - so die Befürchtung - sollte als Konsortium unter Führung russischer Staatsbanken entstehen; andere Banken und Kreditkartenfirmen sollten als Mitglieder beitreten dürfen. Das NPCS sollte demnach sämtliche inländische Zahlungsströme der Mitgliedsunternehmen abwickeln und dafür Gebühren in Höhe von geschätzt vier Milliarden Dollar pro Jahr einnehmen. <<<  spiegel.de

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