Zur Diskussion über die revolutionären Kräfte des Internets

Samstag, 5. Februar 2011 um 13:42 - futziwolf
via sixtus: Cory Doctorow seziert auf Zeit.de Morozovs "Net Delusion".
Unbedingt lesenswert, selbst wenn man das Buch nicht kennt:

The Net Delusion ist das erste Buch des in Weißrussland geborenen Politikautors und Bloggers Evgeny Morozov. Der hat sich einen Ruf als scharfer, ja manchmal beißender Kritikers des Internets und des "Cyber-Utopismus" erarbeitet. In Net Delusion breitet er die Argumente aus, die er auch schon an anderer Stelle geäußert hat. Ich habe mein Rezensionsexemplar mit Interesse gelesen – ich mag Evgeny. Wir haben uns schon mehrfach getroffen und einander geschrieben und jedes Mal machte er auf mich den Eindruck eines pfiffigen und engagierten Menschen.
Auch sein Buch enthält im Kern einige sehr kluge Ideen. Morozov hat absolut Recht, wenn er mit Nachdruck darauf hinweist, dass Technik nicht zwingend auch gut für den Frieden sein muss. Und wenn er betont, dass sie genauso dazu benutzt werden kann, zu versklaven, zu überwachen und zu bestrafen. Und dass sie im Gegenzug genauso dazu dienen kann, Überwachung zu entgehen, Sklaven zu befreien und Dinge zu teilen.
Leider ist diese Botschaft versteckt unter einem Haufen unsortierter und schlecht argumentierter Angriffe gegen eine nebulöse "Cyber-Utopismus"-Bewegung. Deren angebliche Ansichten belegt Morozov mit viel zu allgemeinen Begriffen. Oft nutzt er Zitate von CNN und anderen Nachrichtenquellen, die einen angeblichen Cyber-Utopismus beschreiben, wobei sie dessen Existenz doch vor allem vermuten. In dem Eifer, diese Ideologie zu diskreditieren (wie immer sie auch aussehen mag), wirft Morozov mit allem um sich, was ihm in die Hand gerät, so untauglich es auch sein mag. Und er zielt dabei auf jeden, der die Idee von Technologie als Befreier in irgendeiner Form unterstützt.  >>> zeit.de
Gekürzte Version eines Textes aus dem britischen Guardian. Übersetzung Sami Skalli und Kai Biermann.

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