Gesichtserkennung bei Massenveranstaltungen [UPDATE 02]

Dienstag, 12. Juli 2011 um 15:25 - futziwolf
Kaum Einen regt es wirklich auf, DAS die Gesichtserkennung von Facebook jetzt auf große Open Air Festivals ausgeweitet wurde, nur das WIE stört einige Kommentatoren, weil der Widerruf gegen das getaggte Foto einigermaßen umständlich ist.
Vorbei, das gelassene “krank feiern” auf Sommerfestivals. Vorbei, die Anonymität bei großen Demonstrationen.
>>> Für neuen Gesprächsstoff in der Post-Privacy-Debatte sorgt gerade ein hochauflösendes Foto von Besuchern des Glastonbury Festivals. Unter dem Titel Glastotag wird dazu aufgerufen, Freunde und Bekannte zu tagggen, um “vielleicht sogar den Rekord für das meistgetaggte Bild zu brechen.”
Bisher sind ca. 9.000 Menschen identifiziert – Fehlerquote unbekannt. Um selber taggen zu dürfen, muss Glastontag Facebook App aktiviert werden, die hinsichtlich der eingeforderten Zugriffsrechte auf den eigenen Account nicht zimperlich ist. Man darf allerdings auch darum bitten, entfernt zu werden. Dazu muss man sich, um Missbruch zu vermeiden, per Email und Auf Nachfrage auch per Foto klar identifizieren.
... Für Besucher des Rheinkultur-Festivals 2011 in Bonn gibt es übrigens genau das gleiche Projekt.
Ein interessantes Experiment gegen das sich wohl nur wenig Protest richten wird. Aber es stimmt natürlich auch nachdenklich: Vorbei, das gelassene “krank feiern” auf Sommerfestivals. Vorbei, die Anonymität bei großen Demonstrationen. Wie Udo Vetter schon schreibt: "Das bedeutet also Post Privacy. Man sollte es immerhin wissen… "
Und fleißig lernt die Facebook-Gesichtserkennung, denn “uns” bringt das bei aller Liebe zur Offenheit nicht wirklich weiter. Mal wieder findet das Projekt auf geschlossenen Servern statt: Die “Teilnehmerliste” haben nur Facebook und Glastotag. Das sollte eigentlich auch den hartgesottensten Post-Privatler ärgern. >>> netzpolitik
[UPDATE 01 - 13-07.2011] DRadio Wissen
[UPDATE 02 - 14-07.2011]
US-Behörden setzen noch dieses Jahr auf Gesichtserkennung
Ab dem ersten September will ein Teil der US-Polizei verstärkt auf biometrische Gesichterkennung setzen. Mithilfe eines Handyaufsatzes soll es möglich sein, das Gesicht einer Person zu scannen, wodurch die Identität des entsprechenden Bürgers festgestellt wird. Datenschützer schlagen bereits Alarm. >>> gulli.com
Massengesichtserkennung via Facebook >>> taz.de
siehe auch: Wer kam nochmal auf die debile Idee, Proteste über Facebook zu organisieren? Israel fängt jedenfalls an der Grenze mithilfe von Facebook-Daten Friedensaktivisten ab. Money Quote: "Wir brauchten den Mossad nicht. Es war alles ganz offen zu finden", sagte ein Sprecher.

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