"Anti-Social Behaviour Orders" gegen "gewalttätigen Lebensstil"

Donnerstag, 3. November 2011 um 12:23 - futziwolf
Britische Regierung will Jugendgewalt und neue Unruhen verhindern
Im Vordergrund der "neuen Strategie" stehen verschärfte Überwachung und Strafe und die Prävention vom Kleinkind an
>>>  Die Briten, zumindest Teile der Gesellschaft, haben Angst. Vor allem vor der Jugend - und vor der Jugend der Unterschicht, die in der wenig durchlässigen Gesellschaft kaum Aufstiegschancen haben.
... Prävention ist das Zauberwort. Man will gefährdete - oder verdächtige? - Kinder, die sich irgendwann Gangs anschließen oder in Gewalt verfallen könnten, möglichst von Geburt an beobachten. Dazu sollen mehr als 4000 Gesundfürsorger eingestellt werden und die Betreuung der Mütter verbessert werden. Zudem soll häusliche Gewalt besser aufgedeckt werden, weil betroffene Kinder später ebenfalls zur Gewalt greifen können. In der Schule müsse für strenge Disziplin gesorgt und die Schüler sollen für die Arbeitswelt inspiriert und vorbereitet werden.
... Der fürsorgliche Staat in Gestalt von May macht aber auch gleich deutlich, dass diejenigen, die die staatliche Hilfe ablehnen, "mit der ganzen Macht der verstärkten Gesetze konfrontiert werden, um die Gemeinden vor Verbrechen und Unordnung zu schützen". Unordnung ist kein Verbrechen, aber ein Verhalten, das schon unter Blair mittels staatlicher Sanktionen und Gewalt korrigiert werden sollte. Dazu wurden 1998 die berühmt-berüchtigten ASBOs eingeführt und seither ständig ausgebaut. Anti-Social Behaviour Orders werden auch erlassen, wenn man öffentlich pinkelt, etwas wegwirft, spukt oder bettelt.
Wer seinen "gewalttätigen Lebensstil" trotz Unterstützung oder einem Aussteigerprogramm nicht verändern will, soll dann härter bestraft werden. Durch Überwachung, Strafverfolgung und Festnahme auch für kleinste Delikte sollen die riskantesten Gang-Mitglieder identifiziert und geführt werden. So sollen Jugendliche ab 16 Jahren immer mit Arrest bestraft werden, wenn sie mit einem Messer jemanden bedroht haben, zudem sollen auch schon 14-17-Jährige mit Auflagen diszipliniert werden, beispielsweise ein Gebiet nicht zu betreten, in der Öffentlichkeit keine gefährlichen Hunde bei sich zu haben und von ihnen zu verlangen, "positive Aktivitäten" zu unternehmen. Zudem soll ihnen verboten werden können, bestimmten andere Jugendlichen oder Erwachsene zu treffen. In einem Bericht des Innenministeriums wird auch erwogen, Ausgangssperren zu verhängen und Hoodies zu verbieten. Die Polizei soll die 30 gefährlichsten Städte und Stadtteile identifizieren. >>> telepolis

Trackbacks

    Keine Trackbacks

Kommentare

Ansicht der Kommentare: (Linear | Verschachtelt)

    Noch keine Kommentare


Kommentar schreiben


Umschließende Sterne heben ein Wort hervor (*wort*), per _wort_ kann ein Wort unterstrichen werden.
Standard-Text Smilies wie :-) und ;-) werden zu Bildern konvertiert.

Um maschinelle und automatische Übertragung von Spamkommentaren zu verhindern, bitte die Zeichenfolge im dargestellten Bild in der Eingabemaske eintragen. Nur wenn die Zeichenfolge richtig eingegeben wurde, kann der Kommentar angenommen werden. Bitte beachten Sie, dass Ihr Browser Cookies unterstützen muss, um dieses Verfahren anzuwenden.
CAPTCHA

BBCode-Formatierung erlaubt