DIY & makerscene

Freitag, 12. Oktober 2012 um 11:58 - Toxo

DIY & makerscene
(erschienen im PlasticBombFanzine Nr 80)

Punk ist Selbermachen, Punk war schon immer „selber machen“. Egal ob Kleidung, die aktiv entwertet, "re-designt" oder komplett selbst entworfen und hergestellt wurde. Lederjacken gehören bemalt, benietet,  erweitert, getaped, mit Ketten verziert. Musik wird konsumiert, klar, aber dazu auch vervielfältigt. selbst gemacht, von der Szene selbst aufgenommen, abgemischt, gepresst, kopiert, verschickt, verkauft, oft zum reinen Herstellungspreis. Die Cover sind genäht, gesprüht, geklebt, kopiert, gebastelt. Auch viele Labels schreiben sich groß "DIY or Die" auf die Fahne. Konzerte sind selbst organisiert, vom Tonabmischen keine Ahnung, aber das macht nix, wenn die Mukke nur laut und ehrlich in unseren (selbst ! ) besetzten Kellern dröhnt. Die "Medien" der Punkszene sind handgemachte, selbstlayoutete, oft in Handarbeit zusammengetackterte Fanzine, mit dem Scheppertapedeck aufgenomme Radiosendungen, Interviews zwischen Bierdosen und  Bullensirenen, im kleinen Heimstudio zusammengeschnittene  Sendungen und Videos. Bilder, Gemälde, Skulpturen, was ist Punk, was ist Kunst ? Punk ? Kunst ? scheissegal.

Nicht zu vergessen die etlichen Stunden die mit lauter Mukke und viel Bier in die das Ausprobieren und Verändern von Frisuren gesteckt wird, Spikes, Iros, Dreads, Fransen, Strähnen.. Wachs, Haargel, Seife, Bier, Honig, Kleister, Autolack, alles gesehen und alles probiert. Tattoos, in der Schule vor Langeweile mit  dem Füller selbst gestochen, die Sicherheitsnadel in der Backe, das Schreckensbild der Spießer, ist sicher nicht im Piercingstudio gestochen worden.

Fanzines enthalten Bastelanleitungen für's Selbermachen, ob Rezepte, Hochbettbau, legales und nicht legales "Demomaterial", Haarfärbetipps. Alles kommerzielle, produzierte, sterile wird abgelehnt, selbst aktiv sein und die Kontrolle über "Dinge" zu behalten, das zählt. So billig wie möglich, was manchen Werken auch anzusehen ist, bloss nicht in den Verdacht kommen "Kommerz" zu sein, den Kapitalismus tötet. Auch wenn Punk schon lange ein Markt ist, ein Business, das verkauft und kommerziell erfolgreich vermarktet und ausgeschlachtet wurde und in vielen Kreisen der Konsum von Platten, Raritäten, schicken Modestücken von der Stange das selbst Handanlegen ersetzt haben, die DIY Szene lebt und erfindet sich immer wieder neu.  Mit der Zeit lässt sich eine deutliche "Professionalisierung" erkennen, doch immer neu nachkommende Enthusiasten werfen Konventionen und Verfahrensweise um oder scheren sich einen Dreck um Standards. So ist es von klinisch toten Hochglanzmagazinen bis zu dilettantischen, vor Fehler strotzenden "Machwerken"  alles denkbare.

So kennen wir unsere DIY Szene. Doch Punk hat das Recht auf DIY nicht gepachtet. Schon immer gab es Leute, die aus Not oder aus Neugier, aus Wissensdurst oder aus Langeweile Dinge erforscht, auseinandergenommen, wiederzusammengesetzt, neu entworfen und selbstgemacht haben.

Durch das Internet erlangt diese Gemeinschaft eine  Plattform für Austausch und Kommunikation.  Und siehe da, "selbermachen" ist wieder in. Die Hipster entdecken's für sich, in Zeiten von HarzIV & leeren Geldbeuteln greifen die Heimwerkersendungen Basteltipps auf. Selbstgemachtes gilt inzwischen nicht mehr in der öffentlichen Wahrnehmung als Zeichen von Armut, sondern steht für Kreativität und  "ich bin doch nicht doof und geb Kohle dafür aus"-Spirit.

Und es existiert eine weitere Spezies, die schon immer vom DIY-Spirit erfüllt waren: Die Tüffter, Erfinderinnen, Hacker, Häcksen und Nerds. Auch sie sind im Netz zuhause. Natürlich, schließlich haben sie nicht unwesentlich dazubeigetragen das Netz zu formen, zu bauen und zu gestalten.

Sie treibt in erster Linie die Lust am Begreifen, der Drang Technik und Systeme zu verstehen und der Spieltrieb, Dinge auszuprobieren, und Ideen umzusetzen.

Lange Zeit schienen die Tüfftelden alleine im Hobbykeller vor sich hin zu basteln, wahrscheinlich konnten sie in den verschiedenen Hackerspaces die damals auch schon existierten angetroffen werden, doch besetzten sie kleine Nischen. Im Netz formieren sie sich, schaffen sich ihre eigenen Kanäle, um ihre Projekte vorzustellen,  und Gleichtickende um Rat zu fragen. Blieben vielleicht frühere einige gute Ideen mangels KnowHow, Werkzeug oder schlicht Zeitmangels in  den Schubladen der Werkbänke, findet sich im Internet sicher wer, der die passenden Fertigkeiten hat und Wissen weitergibt, einen Kontakt zum benötigten Werkzeug herstellt oder einfach Zeit und Lust hat, die Ideen anderer in die Tat umzusetzen. "maker" werden diese neugierigen Menschen genannt. Sie warten nicht, bis es für ihre Probleme eine passende Lösung auf dem Markt gibt, vielmehr scheinen sie ungelöste Probleme zu suchen und Spaß daran zu haben sie zu erledigen. "Irgendwer müsste mal dies und das machen .." gibt es hier nicht, "irgendwer" heißt in dem Fall "ich mache dies und das, das muss doch irgendwie machbar sein.". Analog zum Punk, wo die Floskel "irgendwann ..." duch "HIER! und JETZT!" ersetzt wurde.

Während die Punks häufig zur Tat schreiten, weil die  Notwendigkeit besteht ein Problem zu lösen, werden Problemlösungen in der makerszene häufig von allen Seiten beleuchtet, bis zum Ende durchdacht und optimiert. Mache Hobbyprojekte  erlangen Produktionsreife und gehen in Serie, ein Effekt, der nicht die ursprüngliche Motivation darstellen muss, aber  ein angenehmer Nebeneffekt sein kann. Hier sind Hacker und Hackerinnen am Werk, die ein Problem nicht nur beseitigen sondern durchdringen und verstehen und zu einem Nichtproblem erklären wollen.

Doch was unterscheidet die gute alte DIY Szene und das was sich unter dem Label "make" zusammen findet ? Im Grunde so gut wie nichts, auch wenn vom Gefühl her eher technische Dinge und "professionalisierte" Werke den makern zugeordnet werden und dort der Erwerb von Wissen und Fähigkeiten eine größere Rolle zuspielen scheint als beim DIY, der im Klischee von der "Umsetzung trotz aller Widrigkeiten" lebt, im Grunde geht es darum, Dinge auszuprobieren, Ideen umzusetzen und die eigenen Grenzen und Fähigkeiten auszuloten und auzuweiten. Und es gibt allerhand zu "machen": Über "klassisches" Selbstgemachtes wie Gestrickt- , Genäht-, Gehäkeltes der Textil und Dekowelt , zu Eingekocht-, Gepökelt-, Konerserviertem aus dem kulinarischen Bereich bis zum Geschnitzt-, Geformt-, Getöpfertem. Doch längst ist hier nicht Schluss: Möbel aller Art werden gezimmert, ja ganze Wohneinheiten selbst hergestellt, Bauwagen um- und ausgebaut. Ein besonderes reichhaltiges Gebiet für die maker  ist die Welt der Elektronik, im Duft von Lötzinn und Heisskleber erwachen Roboter, Fluggeräte, Musikinstrumente zum (neuen) Leben. Egal ob völlig neue Konzepte ausprobiert werden, alte Konzepte neu und selbst umgesetzt  oder Dinge aus ihrem bisherigen Funktionswelten herausgerissen und einer neuen Nutzung zugeführt werden. Ein "klassiches" Beispiel dafür, wie klein die Hürden sein können ist das Experiment des "Circuit Bending". Hier wird altes, teils defektes Musikspielzeug aufgeschraubt und auf den im Inneren vorgefunden Platinen und Stromkreisen fröhlich Kurzschlüsse erzeugt, Drehwiderstände und Kippschalter angelötet, ohne sich wirklich an einem vorgegebenen Schema zu halten, sondern mit intuitives Ausprobieren gearbeitet und so ein neues, einzigartiges Musikinstrument erzeugt. Bastelabende z.B. im Linken Zentrum in Düsseldorf zeigen, das das ganze auch für Leute leicht erlernbar ist, die sich im Alltag wenig mit Technik an sich und Elektrokrempel im Besonderen auseinander setzen. Neben großen Spass haben einige sicher viel Neues gelernt und eigene Berührungsängste abgebaut.

Der Schritt zum "maker", zur "makerin", kann klein sein, oft täuschen technische Höhe der Umsetzung und Komplexität beeindruckender Projekte, die im Netz oder auf Ausstellung zu sehen sind, darüber hinweg, dass auch die Leute dahinter einen Schritt nach dem anderen tun mussten und sich Wissen und Fertigkeiten nach und nach aneigneten. Selbstmotivation und den Mut, Sachen auszuprobieren - was dann passiert, ist ungewiss, aber zu Beginn bringen auch Fehlversuche eine gewisse Menge "Aha!"-Erlebnisse und bei vielen Einstiegsprojekten wurde neben etwas Zeit und geringen Materialkosten nicht viel in den Sand gesetzt. Sind die ersten Gehversuche erfolgreich, steigt in der Regel die Motivation weiter zu machen und mehr Dinge und Techniken auszuprobieren. 

Darüber hinaus hat sich eine Szene etabliert, die über dem reinem Bauvorgang auch einen sozialen, politischen Aspekt hervorheben. Sie geben die Baupläne und Konstruktionszeichnungen unter freien Lizenzen heraus, schließen evt kommerzielle Nutzung aus, ganz bewusst, um Stücke und Techniken allen Menschen zugänglich zu machen. Nachahmung wird ausdrücklich gefördert und unterstützt. Es tüffteln nicht alle vor sich alleine hin, es wird Wert auf Kommunikation gelegt, natürlich auch um Lob für die eigene Arbeit einzustreichen, doch nichts motiviert so sehr, als zu erleben, wie durch die eigenen Dingen weitere Menschen angespornt werden, den Faden auf zu nehmen und weiter zu spinnen und eigene Projekte auf den Weg zu bringen.

Einige Projekte setzen sich von vorne rein zum Ziel, mit ihrer Arbeit das Leben von Menschen zu erleichtern und zu bereichern, es steckt ein hohes Potential an  sozialen Engagement dahinter. Deutlich wird sich von Patentkriegen, Copyrightstreitigkeiten und kapitalistischer Vermarktung abgegrenzt.  Daher ist es auch nicht verwunderlich, dass es nicht nur Bemühungen gibt die Werkstücke sonder auch die dazu benötigten Werkzeuge möglichst frei und zugägnlich zu halten. Der soziale oder finanzielle Background sollte keine Barriere sein, um eigene Ideen umzusetzen, es entsteht eine Kultur in dem gegenseitige Hilfe und Teilen selbstverständlich dazugehört. Es ist eine Szene, die sich aus dem nichts selbst formt und organisiert udn wie jede Subkultur ihre eigene  Ästhetik, Sprachcodes,Insiderwitze und Szenehelden hervorbringt. Der Schriftsteller Cory Doctorow, selbst bekennder maker, schrieb beispielsweise unter dem Titel "makers" eine spannenden Roman über maker, die fröhlich 3D Replikatoren und tausend andere Dinge herstellen, die anderen Menschen Freude machen, bis sie Disney  in die Quere kommen und die Macht des Kapitalismus spüren [ Cory Doctorow, makers, ISBN-13: 978-0007325221, freier Download http://craphound.com/makers/download/ ]

Über dieses Thema möchte ich mit "Linse" reden, die ich über ein Punkrock Forum im Netz kennen gelernt habe und deren Reise als "Makerin" ich quer durch Deutschland, Kanada und den USA im Netz mitverfolgen konnte.

Hi linse, Du hast in deinem Blog eine Rubrik "Things I made" - Bist du ein "maker" ?

Ja, auf jeden Fall bin ich eine "Makerin", Häckse (weibl. Hacker) oder irgendwas dazwischen. Im Kindergarten am Mal- und Basteltisch aufgewachsen, und durch mein zusätzliches technisches und wissenschaftliches Intresse immer ganz vorn mit dabei geblieben. Und damit gehört mir die Zukunft, wenn man nach dem allgemeinen Trend geht. No future is bei mir nich.


Welche Dinge Hast Du bisher gemacht ?

Wenn ich's aufzähle, ist das 'ne ganz lange Liste, da ich gern Sachen ausprobiere. Vieles mache ich aber nur einmal. [Link zur Liste mit Kram den linse so macht] Uiuiui,eine ganze Menge! Aber ich mache ja nicht alles gleichzeitig.   


Welche Werkstoffe und Werkzeuge nutzt Du dafür ?

Ich habe eigentlich gar nicht so viele Werkzeuge, aber ein Umfeld, in dem ich mir alles zusammenleihen kann. Eine Bekannte mit einer Kreissäge z.B. Ich glaube auch nicht daran, dass man erst "die perfekte Werkstatt" braucht, um irgendwas zu machen. Ich lege einfach los. 

Momentan bin ich ja auf Achse, aber in Deutschland habe ich z.B. ein Opinel-Taschenmesser, ein gutes Beil, eine grosse Bügelsäge, damit ist vom Baumfällen bis zu filigranen Schnitzarbeiten alles möglich. Und dann Hammer und Schraubenzieher und Handbohrer. Eine Nähmaschine habe ich auch, und fast jeder hat so eine im Bekanntenkreis, wenn man mal ein bisschen bei Omas/Tanten/Freunden rumfragt.

Warum machst Du Dinge selber ? Es gibt doch auch alles zu kaufen ?

Ich bin eher an dem Lernprozess, der neue Dinge betrifft, interessiert, und nicht in erster Linie daran, ein bestimmtes Gebiet zu perfektionieren. Ich fange also ziemlich viele Sachen an, mache sie bis ich ein zufriendenstellendes Teil erreicht habe, und dann suche ich mir das nächste Gebiet. Ich könnte aber nie kontinuierlich in einem Gebiet "produzieren", um z.B. einen Dawanda- oder Etsy-Shop (Onlineplattform zum verkauf selbstgemachter Sachen) am Laufen zu halten oder so.

Wobei ich natürlich schon gerne tolle Ergebnisse habe. Das ist dann meistens ein bestimmtes Teil, was ich unbedingt haben möchte, und dafür lerne ich dann alles Mögliche und will es auch möglichst gut machen. Mache meist auch mehrere Versuche. Und wenn ich es zufriedenstellend kann, dann fällt mir direkt das nächste Projekt ein.

Kann jeder Mensch ein maker sein ? oder  Bedarf es besonderen "Zugang" zu Werkstätten/ Tools ?

Wie gesagt, wer meint, eine perfekte Werkstatt zu brauchen, sucht doch nur eine Ausrede. :-D

Oft kann man sich auch den Zugang zu Werkzeugen erarbeiten - also z.B. zu der Siebdruck-, Fahrrad-, Holz- oder Metall-werkstatt im lokalen AZ oder der Uni. Meine Freunde und ich haben auch schon die 3-Achs-Fräse der Uni benutzt oder den Lasercutter - wenn man interessiert ist und nett fragt, geht viel. Hier in NYC habe ich gerade Zugang zum Lasercutter beim lokalen Hackerspace NYCResistor bekommen, weil ich einen Kurs gemacht habe. 

Ich schrieb in den Fragen die englische Form "maker", Du antwortest mit "makerin" (linse: har har :-) findst nich gut?  ) doch !  Ich benutzte bsiher abwechselnd w/m Form um Vielfalt  zuzulassen, finde maker*in ziemlich sperrig ansich, zumal es im  englischen ja keine explizit männlich / weibliche Form gibt. Daher:  Spielen "Geschlechterrollen" in der "make"szene eine Rolle ? Werden Frauen belächelt oder wird versucht möglichst "zaghaft und rücksichtsvoll" zu sein ?

Hmm, ich als Nerd hab mich da ja schon weitreichend mit auseinandergesetzt - die ganzen Mama/Näh/Stickblogs reden nicht einen Ton mit den makern, was ich schade finde. meine Rolle ist, dass ich in eben diese normaleren Mädchenhandarbeitsforen (hobbyschneiderin.de und wie sie alle heissen) gehe, und dort die Leute aufmische mit meinen crazy projekten. find ich sehr subversiv. :-D

In  der hackerspaces-Bewegung, und auch hier in der hackerschool ist das  gerade eine grosse Diskussion, was ich auch gut und wichtig finde. Die  Haecksen haben das seit Jahren schon thematisiert, nun wird die  Diskussion endlich aufgegriffen (evtl getriggert durch die Piraten und ihre anfangs naiven Vorstellungen von "postgender" ;-))  (Warum) hat die Hackerszene ein Sexismusproblem? Wie kann man das lösen? Wie kann man die Räume für alle Geschlechter einladender machen? Viele Nerds beginnen, sich mit Feminismus zu beschäftigen. Viele Diskussionen, die man aus AZs/linken Räumen kennt, werden hier erneut geführt, sind aber wichtig und nötig. 

Einen konkreten Änderungsversuch hat man in der hackerschool versucht: Es gab einen Grant für Frauen, und daraufhin haben sich massiv mehr Frauen beworben (viel mehr als Männer - so dass die Konkurrenz/das Niveau für Frauen dadurch ulkigerweise enorm angestiegen ist um das 50/50 Verhältnis  zu erreichen) - ich denke das zeigt, dass die Frauen nicht  uninteressiert sind, sondern es sich einfach nicht so locker leisten können, 3 Monate in New York einzuschieben, noch dazu, wenn auf den Fotos der vorherigen Schüler nur Männer sind und sie sich deshalb vielleicht nicht so angesprochen fühlen. Das Gender-Pay-Gap ist ja da, das kann man sich in Zahlen anschauen. (Anmerkung siehe z.b. http://gleicherlohn.de/ )

Ein menschlicherer Umgang, Selbstreflektion und die Auseinandersetzung mit sexistischem/rassistischem Verhalten kommt der Szene insgesamt sehr zu gute..

Ein  bisschen kommt das meiner Meinung nach auch aus der  Internationalisierung der Hackerszene, was ich gut, aber auch irgendwie  traurig finde. Von den amerikanischen  Hackern lernen wir, dass wir Hacker keine Maschinen sind, das  Output/Projekte nicht alles ist/sind, dass man nett zu einander sein  muss(!) Einige Hacker sind sehr verschlossen und verkriechen sich in  ihren Projekten. In einem Hackerspace kann man auch gut vor persönlichen Problemen weglaufen, was ich sehr kritisch sehe. Es gab Selbstmorde. Langsam sprechen Leute über ihre emotionale Seite und werden offener. Ein enorm wichtiger Prozess!

Ich bin da sehr glücklich, dass ich Punkrock habe - ich bin in solchen Sachen nicht so zurückhaltend und kann meine Gefühle zur Musik rauslassen. Aber ich kenne viele Leute die solche Probleme haben.

Wo treibst Du dich rum ? Kannst Du eine richtige "maker-szene" entdecken ?

Ich bin gerade in NYC, bei der Hackerschool, einer kostenlosen Programmierschule, die diesmal bei Etsy untergebracht ist (Verkaufsplattform für Selbstgemachtes).

Hier in den USA gibt es eine sehr lebendige "maker-szene", die mit der hacker-szene und der DIY-Szene z.T. überlappt, es gibt das Make Magazine (Magazin mit Anleitungen, O'Reilly Verlag) und die Maker-Fairs, Veranstaltungen, auf denen Leute ihre selbstgemachten Sachen zeigen, und daran weiterbauen.

Dabei ist alles möglich, klassisches Heimwerken (das eigentliche Making/Building) oder Textilkram (Arts & Crafts), die Szene ist aber auch sehr technisch geprägt, es gibt viel Elektronik, Ingenieurs- und Wissenschaftsprojekte. Vermutlich durch das Make Magazine, welches aus einem technischen Verlag kommt, und die Nähe zu den Hackern. 

Gibt es einen Unterschied zwischen "to make" und DIY ?

Puh, schwer zu sagen, und die Grenzen verschwimmen. In Deutschland dachte ich immer, DIY ist eher "underground", weil ich den Begriff aus dem Punkrock kennengelernt habe. Aber hier macht jeder Hipster "DIY", haha, und die gemachten Sachen können auch sehr verschieden sein (auch spiessige Handarbeiten, wobei das eher "crafts" sind). Manche Leute sind stolz, wenn sie ein Foto vom Flohmarkt in einen Bilderrahmen geklebt haben - andere Leute bauen sich eine Teslaspule in der Garage. Die Teslaspulenleute würde ich eher der Maker-Szene zuordnen, eher technisch orientiert. Aber ich denke, die Grenzen lösen sich auf, und gleichzeitig gelangt das alles aus dem Underground in den Mainstream.

Wie wichtig sind Werzeuge ? Wie wichtig ist Wissen ?

Ich glaube, Wissen ist viel wichtiger als Werkzeuge! Und das Gute ist, das kann man super teilen. Vor allem das Internet hat da viel verändert. Stricken habe ich zwar mal von meiner Oma gelernt, aber sie war schnell genervt, weil sie natürlich viel schneller strickt als ich. Deshalb hab ich alle weiteren Stricktechniken bei youtube gelernt, wo ich immer zurückspulen oder Pause drücken kann. Es gibt Onlinecommunities mit kostenlosen Näh- (www.natronundsoda.net) und Strickmustern (https://www.ravelry.com/). Es gibt instructables.com und make.com, wo die abgefahrensten Anleitungen zu finden sind.

Oder irgendwelche privaten Liebhaber-Seiten mit Anleitungen, einfach mal „smoke bombs recipe“ googlen, die gibt es quasi schon immer.

Weiter gedacht, gibt es Anleitungen, die sich direkt selbst ausführen - Dateien, die man direkt an einen Platinenhersteller, eine Fräse, einen Lasercutter oder einen 3d-Drucker senden kann, und klick, hat man etwas gemacht (Thingiverse z.b.). Ist das dann überhaupt noch Selbermachen, oder ist das schon Produktion?

Werkzeuge sind natürlich auch wichtig, kann man sich aber oft entsprechend zusammenleihen oder im Hackerspace oder öffentlichen Werkstätten benutzen.  

In Montreal, wo ich vorher gewohnt habe, gibt es viele öffentliche Werkstätten, die man stundenweise mieten kann, ich habe das z.b. für Holz und zum Nähen schon gesehen.

Ich kann mir vorstellen, dass das mit der maker-Kultur gemeinsam weiter wächst.

Genauso, wie meine Eltern sich mit den Nachbarn gemeinsam einen Rasenmäher teilen, könnte ich mir auch gut eine Nachbarschafts-Werkstatt vorstellen.

Muss DIY ..

... immer kostenlos sein ?

Hmm, das dachte ich auch immer. Viele Leute denken ja auch man macht das nur, um damit Geld zu sparen. Oft stimmt das auch, aber nicht immer.

Kommt auch drauf an, wie wichtig einem die eigene Zeit ist. Gerade beim Nähen oder Stricken benutze ich schon gern gute Materialien, damit das Werkstück, in das ich vielleicht mehrere Wochen Arbeit reinstecke, auch richtig geil wird, so wie ich mir das vorstelle. Zum Üben für Probestücke wäre aber z.B. der Outdoorstoff, den ich verarbeitet habe, viel zu teuer.

Ich finde es schön, dass man auch viel recyclen kann. Sachen bekommen durch Abändern eine andere Passform, alte T-Shirts werden zu Unterhosen, Bettwäsche zu einem Kleid, Sachen bekommen ein zweites oder drittes Leben. Und es gibt auch eine grosse Kultur des Verschenkens / "Swap"pens im DIY-Bereich, d.h. man macht Sachen für einen Tauschpartner nach dessen Wünschen.

immer scheisse aussehen ?

Ist das so? Oft sieht Handgearbeitetes doch besser aus! 

Meine Oma ist eine Schneidermeisterin, und die regt sich immer über gekaufte Sachen auf, dass die so schlampig gefertigt sind. :-D Die sieht Abweichungen und Unsymmetrie bei Musterstoffen sofort, sie hat ein Augenmass im viertelmilimeter-Bereich!

Ausserdem ist das Ergebnis genauer auf den Geschmack zugeschnitten, wenn ich eine LED-Matrix baue, kann ich mir die Farbe aussuchen, wenn mir ein Schnitt bei einem Kleidungsstück gefällt, aber der Aufdruck scheisse ist, mache ich es eben ohne Aufdruck nach, etc.


Darf DIY denn scheisse aussehen ?

Auf jeden Fall, es darf so aussehen wie man will, ne! Jeder hat da seine eigenen ästhetischen Ansprüche. Das ist ja schon bei einer gepimpten Lederjacke so - man sieht auf jeden Fall sofort, wieviel Mühe sich jemand gegeben hat. Auch ein ordentlich verlottertes Prachtstück ist möglicherweise viel Arbeit, und man kann gerade im Bezug auf Unperfektheit einen hohen Anspruch entwickeln. Man sagt ja auch, so bekommen die Stücke erst den Charme - was wie eine schlechte Entschuldigung für schludriges Arbeiten klingt, aber doch irgendwie cool, weil authentisch ist..

"Du bezeichnest das was Du tust   auch "als klassischer Punkrock - Schnorren auf hohem Niveau", was meinst Du damit ?

Diese ganze Hacker- / Maker Geschichte hat momentan einen Boom. Viele Firmen sponsorn "Hackathons", oder geben kostenlos Entwicklergeräte (Mobiltelefone, Tablets z.B.) an die Entwicklercommunity heraus, in der Hoffnung, dass die Community als gratis Betatester ausgenutzt werden kann. Ein geben und nehmen, ne.  

Einerseits Geschenke, andererseits unbezahlte Arbeit - man muss da gut aufpassen, was man tut.

Auch die hackerschool, bei der ich gerade bin, gibt mir finanzielle Unterstützung, - für Frauen, um den Frauenanteil in der hackerschool zu erhöhen. Und kostet dabei nichts, vom Leben in New York City abgesehen. Die Schule finanziert sich darüber, dass später Firmen Geld geben, wenn sie uns abwerben.

Geht es nur darum Dinge zu herzustellen die du gerne haben willst ?Gibt es eine weitere Dimension neben der "Konsumgüter"-Dimension ?

Hmm, einerseits darum, dass ich etwas herstellen möchte, was ich so nicht kaufen kann, andererseits um die Skills. Deshalb mache ich auch fast keine Sache mehrmals.

Es ist auch schön, diese Dinge zu vermitteln, denn damit vermittel ich ja auch Werte, die ich gut finde, und verbessere möglicherweise ein bisschen hintenrum die Welt. Ich bin z.b. in einem DIY online Forum seit vielen Jahren aktiv, wo ich Leuten Rat gebe bzgl. Techniken wie z.B. Nähen, Stenciln etc. Und aber auch zeige, was alles möglich ist, also z.b. die Grenzen der normalen Handarbeit sprenge, indem ich Geschmiedetes oder meine selbstgemachten Outdoorsachen zeige, oder auch offen meine politischen Ansichten vertrete.

Ich finde, gerade diese Arbeit ist extrem subversiv, denn hier erreiche ich Leute, die möglicherweise eher konservativ geprägte Handarbeitsmädels sind. Würde ich Punks erzählen, wie radikal ich DIY finde, wäre es ein bisschen "preaching to the converted". 

Das ist auch ein Problem mit Hackerspaces - da die Leute die da hingehen, eh alle den gleichen Hintergrund haben, hat das gar nicht soviel gesellschaftliche Auswirkungen wie es haben könnte.

MakerBot - Der Startrek Replikator ? Kann eine RepRap Machine soziale Ungleichheiten beseitigen ? Sind 3D Drucker das "Internet der Dinge " ?

Auf jeden Fall! Die Zukunft ist hier. 

Es gibt ja dieses "you wouldn't download a car" Meme (Anti-Filmpiraterie-Adbusting), und das ist echt gar nicht mehr so utopisch!


Die "part time scientists" (s. Die Vorträge auf dem ChaosCommunicationCongress) drucken z.b. Teile des Mondbuggys!

Es wird mit neuen Materialien gearbeitet:

Makerbots, die  3D Drucker, nutzen z.b. Zucker und drei Sorten Plastik.

ABS-Plastik, das ist das Plastik, aus dem Legosteine sind. Es ist stabil, verschmilzt gut mit sich selbst, und sieht gut aus.

Es wurde auch HDPE gedruckt, daraus sind in den USA die Milchflaschen. Es verzieht sich bei grossen Drucken und wird daher nicht mehr verwendet. Dann gibt es noch das "Ökoplastik" PLA, es ist aus Mais gemacht und ist durchsichtig und kompostierbar. In den USA gibt es oft Einwegbesteck aus PLA. Das dritte Plastik ist Polyvinyl Alcohol (PVA). Es ist wasserlöslich, and riecht nach Klebstoff. 

Man kann inzwischen auch Sachen aus Metall (rostfreiem Stahl z.B.) drucken lassen (kann man online bestellen). 

Platinen anfertigen geht auch per Maschine..

Lasercutter - schneiden, gravieren, alles was kein Chlor enthält (Holz, viele Arten Plastik, Skateboard griptape, Aluminium und weiche Metalle kann man gravieren, s.o.)

Ich denke zum downloadbaren Auto ist es nicht mehr weit.

Das Einscannen ist allerdings schwieriger, das fehlt ja noch zur Replikatorfunktion.

Aber auch da gibt es erste selbstgebaute Lösungen basierend auf Laserabtastung, Projezieren eines Gitters (z.B. mit der M$ Kinect), und fluten mit Milch mit wiederholtem Fotografieren von oben (Das geht nur mit Objekten ohne "Überhang" – Sucht mal nach MilkScan bei youtube).

Momentan zementiert die Makerbot Szene die sozialen Ungleichheiten leider noch ein bisschen, da so ein Makerbot noch ein teures Spielzeug für reiche Kinder ist, aber die Preise fallen.( Der aktuelle Preis für den MakerBot Replicator™ liegt z.B: zur Zeit etwa bei  US $1,750 )

Zuvor war der Zugang zu solchen Möglichkeiten jedoch nur Firmen oder Forschungseinrichtungen möglich, häufig wird der Zugang zu Makerbots auch geteilt. Also eine verbesserung zur Situation bisher, wenn auch noch nicht der Idealzustand ?Welche Dinge stehen als nächstes auf deinen Programm ? Und was willst Du unbedingt im Leben noch einmal machen und  ausprobieren ?

Mein nächstes  geplantes Projekt ist ein Reise-Tipi. In schwarz! Ich habe mir schon  ein Buch über Tipibau besorgt (Werner Pieper Verlag - Komplette  Anleitung zur Herstellung von einem Tipi), und ueberlegt, ob ich das  ganze nicht eher als schiefen Kegel mit einer einzelnen Innenstange  mache, um Stoff und Gewicht zu sparen. Dabei habe ich festgestellt, dass  man für die Mantelfläche eines schiefen Kegels ein ziemlich  kompliziertes Integral ausrechnen muss. Ich bin also noch in der  Planungsphase. Eine Bezugsquelle für Stoff habe ich auch schon.


Vielen Dank das Du dir die Zeit genommen hast, dir noch eine spannende und erlebnisreiche Reise !


toxo


Noch ein wenig über linse, die Person:

Hi linse,wer bist Du ?

Ich bin Dr. Linsestein, eine Bioinformatik-Punkrockerin.

Wo kommst du her ?

Ich komme aus Paderborn, hab dann in Bielefeld studiert und bin nach meinem Doktor mit einem Work&Travel Visum nach Montreal gegangen. Da habe ich an einem "wearable" Computerspiel mit Microcontrollern (Arduino) und wireless-Uebertragung (XBees) in der Technoculture, Arts and Gamesgroup gearbeitet. Danach habe ich meinen Postdoc in Bioinformatik angefangen, bin aber momentan bei der hackerschool in NYC.

Welchen "Background" hast du ?

Ich hab mit meiner Bioinformatikausbildung einen Informatik-Background. Manchmal wäre ich gerne eine Ingenieurin, die praktischen Sachen (also z.B. Löten) habe ich mir alle selbst beigebracht. Nähen kann ich weil meine Oma eine Schneiderin ist.

Im web zu finden unter .. ?

Auswahl von Dingen die Linse gemacht hat

solderin’ skaters / Tilt’n'Roll

Wir solderin' skaters sind ein Team von 9 Freunden (2 Hardwaremenschen, 2 Game-Programmierer(innen?), 1 Skater, 1 Designer, 2 Machine-Learning-Spezialisten, 1 Soundprogrammierer/DJ/Radiomensch), wir sind bei der Nokia "Push" N900 hacking challenge zusammen angetreten, bei der wir einen Hardwarehack mit dem N900 Smartphone entwickelt haben. Wir haben "Tony Hawk" zurück auf die Strasse gebracht, indem wir ein echtes Skateboard als Controller für ein Spiel genutzt haben. Unter den Trucks des Boards haben wir eigene Mini-Platinen mit Sensoren und Bluetooth untergebracht, die Akkus im Inneren der Trucks. Dann die Daten per Bluetooth ans Smartphone, ein bisschen machine learning für die trick detection, und eine Spieloberfläche in Python programmiert - fertig ist das Computerspiel Tilt'n'Roll! Für Tricks auf dem Skateboard gibt es Punkte, dafür haben wir intern alle Tricks in die Einheit "Ollie" umgerechnet, hehe.

So sind wir (neben dem Geld für die Bauteile) zu unseren schicken Smartphones mit Linux drauf (maemo) gekommen, und es gab auch eine Videodokumentation und eine grosse Party in London, auf der die Projekte der Gewinnerteams vorgestellt wurden. Verdienen kann man dabei aber z.B. nix.

Fahrtenbär / hiking backpack

Da ich gern minimal unterwegs bin, habe ich mir meinen eigenen Trekkingrucksack genäht. Gewöhnliche Rucksäcke haben mir zuviel Schnickschnack und sind zu gross und zu bunt, und da ich aus der Pfadfinder/Wandervogel/Vagabundenbewegung komme, habe ich ein historisches Vorbild (den "Affen", eine altmodischer Tornister mit Holzrahmen). Dummerweise ist so ein Affe äusserst unbequem, aber dadurch dass er so klein ist, nötigt er zum beschränkten Gepäck, und man kann ihn durch seine einfache Bauweise auch leicht unterwegs selbst reparieren.

Um alle Vorteile zu haben, habe ich die Form, Aussehen und Grösse des Affen übernommen, und ihn aus modernen, leichten, bequemen Materialien nachgebaut. Mein nächstes Projekt ist übrigens ein Tipi. In schwarz!

Lasercutting

Die letzte neue Technik die ich gelernt habe, ist das Lasercutten. Ich habe einen Kurs besucht, und darf nun den Lasercutter im Hackerspace NYCResistor bedienen (Fire the Lazzzor!). Als Probestücke habe ich mir Griptape für mein Skateboard im Logo einer bekannten Crustband zugeschnitten, hehe, und dann noch ein Amulett mit einem Chaosstern eingraviert. Griptape hatte tatsächlich noch nie jemand dort geschnitten, so dass ich einen Brandtest machen musste, und die Einstellungen des Lasers herausfinden und für die Nachwelt im Wiki notieren musste. Griptape verhält sich wie irgendwas zwischen Papier und Acryl. Der Lasercutter schneidet basierend auf einer Bilddatei im Vektorformat, an einer "Hairline" schneidet er, und in einem ausgefüllten Bereich graviert er, je nach Graustufe verschieden stark. Das geht mit allen Materialien, die kein Chlor enthalten (also keine grüne Flamme machen :-D). weiche Metalle gehen auch (Alu-Laptop gravieren, Kupfer gravieren). Je nach Material wählt man die Stärke des Lasers.

In Küche und Haus

Kochen und Backen alles mögliche, also auch mal nen Frankfurter Kranz, oder die perfekte Torte für meine veganen Freunde. Interessantes mit frischen  Zutaten halt, und wechselnde Regionen, thai, chinesisch, im Moment  mexikanisch und fusion cuisine, aber ich hab auch mal "die perfekte  Erbsensuppe" erforscht, um meiner Syrischen kollegin was Regionales zu kochen.

- Einmachen: Marmelade, Lemon Curd, Apfelsaft, Suppengewürz (Gemüse einsalzen und man braucht kein Brühepulver mehr)

-  Extremkochen unterwegs bei den Pfadfindern - Rekord war für 220 Leute  auf Feuer kochen, zwei Wochen lang, aber auch schon mal für 100 an  Pfingsten, und für 40 an einem Wochenende. Braucht man kein Catering. 

- Vogel-Nistkasten gebaut und aufgehängt, Lehmwand mit Löchern für Insekten zum nisten

- Anbau von Kartoffeln, Radieschen etc (früher)

Handarbeit

- diverse "Kostüme" und Verkleidungen

- so einige Paar Vorhänge (Leoplüsch z.B.), Kissenbezüge etc.

- Abiballkleid mit vielen neckischen Löchern aus Wildseide - inkl. Design

- hab keine Angst mehr vor Hosen, zeichne auch Schnitte selber oder nehme sie von Kleidung ab

- viele Kleinigkeiten, wie z.B. Fanny Packs und Tartan- oder Leo-Ofenhandschuhe, die ich regelmässig verschenke oder tausche

- ein hübsches, haltbares Portemonnaie in der perfekten Grösse

- Outdoorsachen, wie z.B. ein Trekkingrucksack, oder bald wahrscheinlich ein Tipi

- Stricken - habe ich nur gelernt um den Eulenpulli (Muster s. Online-Strick-Community "Ravelry.com": owls) zu stricken   

- Änderungen an meiner Lederjacke - enger nähen, ne

- Siebdruck - probiert, verstanden, nie wieder gemacht   

- Stenciln

- Färben, Bleichen, Entfärben, Batiken

- Flicken und Stopfen bei sehr geliebten Sachen

- Spinnen - hab ich mit ner Freundin in so einem Landesgartenschau-Haus als "Living-History-Figur" gemacht

- Weben - unsere krumme Wolle haben wir zu Teppichen verwebt auf einem Teppichwebstuhl von meiner Oma

Deko/Kunst/Möbel/Heimwerken

- Leinwand aufziehen, grossformatige Malerei

- Holzbildhaurei (Lebensgrosse Figur aus einem Baumstamm, mit Kettensäge und Stecheisen, Linde, Mischung aus Punkrocker und Kirchenfigur), 

- Holzschnitzen (v.A. Löffel, Linde, Olive), Frühstücksbrettchen mit eingebrannten Space Invaders

- Hochbett bauen

- Pizzaofen bauen

- Schaumkopf-Wurfmaschine  - eins meiner ersten Projekte mit Holz zusammen mit meinem Papa

- Acrylglasgehäuse für ein Elektronikprojekt (LED-Matrix)

- eigene Platinen ätzen - auf Dauer aber zu umständlich (für einen analogen Radiosender - Piratenradio ahoi) und kann man inzwischen online bestellen

- Platinen löten sowieso (Brain Machine = eine Hypnose-Brille; TV-B-Gone = Gerät, um nervige Fernseher abzuschalten; Skateboard-Projekt, werarable Full-Body-Game-Projekt )

- Seifenschnitzen

- Schuhe komplett umdesigned mit Silikon, und Silikonkrallen auf meinen Schuhspitzen dauerhaft haltbar angebracht

- Drechseln (Langholz u. Schüssel)

- Schmieden (Feuerstahl)

- Mixtapes! Tausche diese auch mit Freunden, und ich nötige meine Freunde, Mixtapes zu machen 

- Skateboards und Farräder schrauben (hab kein Auto)

- Streetart

- Deckenlampe anschliessen (nachdem 2 Jungs sich nicht getraut haben, weil wir nicht an die Sicherung drankamen, hihi)

Sonstiges

-  Design, z.B. meine Visitenkarte. Also so richtig, d.H. erstma ein Designbuch studiert, dann gestaltet, mit schönem (kostenpflichtigen)  Font, kerning, Vektorgrafiken aus Bitmap erstellt usw., Farbdesign für Papier im Recycling-Look, geschnitten auch von Hand

- Flyer für Punkkonzerte, Flyer und Plakate für eine Bioinformatik-Tagung an der Uni

- Webdesign und Server für die Pfadis und für mich, früher auch mal für die Uni

- Pfadfinderzeitung: Artikel für eine grosse, Layout für eine ganz kleine

- Friseur: Iros nachschneiden und Dreads machen - da hört es dann aber auch schon auf.

- Computerhardware zusammenbauen/tauschen

- Computerprogramme - wenn ich da was brauche, schreibe ich es mir  mitunter selbst, z.B. mein Geburtstags-Erinnerungs-Skript, hehe

- Musik, allerdings sehr stümperhaft, meine Freunde sind da besser, deren Konzerte mit selbstgemachter Musik ich dann besuche   

- Fotos privat (verschenken wir öfter mal schön gerahmt), Konzertfotos für Bands

- ich mache mir meinen Job selbst: eigenes Unternehmen in Bio-/Medizininformatik (war aber nur für ein Projekt)

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Projekte aus dem MAKE-Universum

Makerbot 

Der Makerbot gilt als eines der Vorzeigeprojekte der makerszene. Es handelt sich um einen Open-Source-Rapid-Prototyping-3D-Drucker Das Rapid-Prototyping-Verfahren ist ein Fertigungsverfahren, um vorhandene CAD-Daten möglichst ohne manuelle Umwege oder Formen direkt und schnell in Werkstücke umzusetzen. Die 3D Drucker setzen hierfür verschiedene Werkstoffe, meist Plastik, übereinander. So ist es möglich ein am Computer designtes oder eingescanntes Objekt "Schicht für Schicht" auszudrucken. Ein MakerBot kann so gut wie alles ausdrucken, solange es eine Konstruktionsvorlage gibt. Diese können wiederverwendet und mit anderen getauscht werden. Verschiedene Modelle zum Selbstbau werden u.a. von MakerBot Industries vertrieben. Neben dem typischen 3D Drucker, der je nach Modell Objekte in verschiedenen Größenordnungen  druckt gibt es auch Maschinen die z.B. mit Lebensmittel drucken oder ein Fließband zur "Serienproduktion" beinhalten.

Thingiverse

Das Thingiverse ist das "Universum der Dinge". Hier können selbst generierte Designdaten (meist in einer freien Lizenz) veröffentlicht und von anderen genutzt werden.  3D-Drucker, Laser-Cutter, CNC-Fräsen und andere Maschinen können benutzt werden, um die bei Thingiverse.com zur Verfügung gestellten Dateien physisch umzusetzen. Beim Veröffentlichen der eigenen Baupläne kann festgelegt werden unter welchen Bedingugnen / Lizenzen die Daten genutzt werden können, ähnlich den Lizenzeinstellungen bei Mp3- oder Videoportalen.Thingiverse wurde im November 2008 von Zach Smith gegründet und war als Schwesterprojekt zu Makerbot Industries gedacht, einem damals noch jungen 3D-Drucker-Hersteller

Make:zine

Das bekannteste Sprachrohr der Szene ist sicherlich das "make"-zine as dem O'Reilly Media-Verlag. Hier gibt es Anleitungen zu Elektrobasteleien, Holz-, Metall-, Textil oder Kunstoffarbeiten. Viele Projekte sind kostengünstig und / oder mit Haushalts- oder Restmaterialien herstellbar. Es werden Arbeiten aus der Szene vorgestellt aber auch kommerziellvertriebene Bausätze, Werkzeuge und Literatur zum Thema reviewt. Das Magazine rief auch  "Maker Faire", eine Veranstaltung mit dem Motto "celebrate arts, crafts, engineering, science projects and the Do-It-Yourself (DIY) mindset" und das Craftzine ins Leben. Neben Ausstellung  von Projekten gelten vor allem die Workshops und der Austausch mit anderen makern als Kernstück der Veranstaltung.

Weitere DIY Anleitungen, nur einige Beispiele, klcikt euch durch


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    >> DIY && makeszene >> Interview mit Hackingpunkrockmakerin @linse

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