Feierstunde zur Markterweiterung der BRD

Dienstag, 11. November 2014 um 11:44 - futziwolf
Der Untertan
ein Kommentar von Monsignore Genickschuss

Irgendwann sollte die alte Streitfrage, wer denn nun das DDR-Regime zu Fall gebracht hat, mal entschieden werden:
Die windigen SCORPIONS, der alte Feiheitskämpfer HASSELHOFF oder das eitle Walross mit der Rotzbremse BIER, MANN? (Nein, lieber Schnaps!)  Letzterer durfte sich jedenfalls gerade erst während einer Feierstunde zur Markterweiterung im Bundestag als antikommunistischer Siegfried inszenieren und mag er auch für eine Hauptrolle in Bayreuth inzwischen zu klapprig sein, von seinem lausigen Gesang zu schweigen, die Rede vom Töten des Drachen und dem ebenfalls zu bestrafenden Rest seiner Brut hätte in all ihrer Selbstüberschätzung und -beweihräucherung, ihrer Ignoranz und Herabsetzung des politischen Gegners möglicherweise sogar dem Anstreicher und seiner Mördergang gefallen, nur dass die natürlich andere Konsequenzen gezogen hätten. Wen will es da wundern, dass das Bürgertum, welches inzwischen, gleich wie groß es auch verdient, immer ein kleines ist, begeistert applaudiert? Nein, in Zeiten, die stets nur härter und härter werden, herrscht kein Bedarf an einem kitschig-lauen Lüftchen der Veränderung und die Freiheit muss auch nicht mehr gesucht werden, sie ist ja längst verwirklicht, zumindest für die Leistungsträger, die heim- und auf ihre Konten tragen was andere leisten.
Was unser Land (und damit sind selbstverständlich seine Eliten gemeint) jetzt braucht, das ist ein Bundespfaffe, der von demokratischen Stahlgewittern träumt, das ist ein ehemaliger Bänkelsänger und Rebell, der ein Imperium gefunden hat, das ihm erlaubt zu dienen und Propaganda und Ideologie als Vernunft und Kunst zu verkaufen, während er sich zugleich wie ein kleiner König fühlen und die Wampe streicheln darf, das ist ein geistiger Volksgerichtshof aus eben diesen beiden Helden und dem pfiffigen Dieter Nuhr, der die "Reste der Drachenbrut" diffamiert und den Notleidenden ihre Versäumnisse unter die faulen Neider-Nasen reibt. Die Frankfurter Schule ist geschlossen, der Totalitarismus eine Geschichte Anderer und wir werden individuell in Massen verwertet. Markt befiehl, wir folgen Dir!
siehe auch:  Zentrum für politische Hässlichkeit >>> taz.de

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