Flying Lotus - Cosmogramma

Donnerstag, 18. März 2010 um 20:03 - futziwolf

Flying Lotus - Cosmogramma
- CD/2LP/digital - (warp records / rough trade)  - VÖ: 30. April 2010

label / vertrieb:

warp + warp
rough trade



[review:]

Also eine Rezension des neuen Albums "COSMOGRAMMA" (eine Hommage an seine Kosmische Großmutter, ach ne, die Tante wars) von FLYING LOTUS aka Steven Ellison. Mr. Ellison ist so weit ich weis gerade mal so um die 24 Jahre jung und hat schon einige klasse EP's und ein großartiges Album herausgebracht. Also mithin eher für ein ebenso junges Publikum. Für so junge nach den achtzigern geborene Leute, wie zum Beispiel jene die zum Tod von ALEX CHILTON auf Telepolis überaus dumme und geschmacklose Kommentare geschrieben haben, da sie den Mann nicht kennen und über eine zwanzigsekündige Online-Recherge nicht hinauskommen. Das Musikbuisness ist bekanntlich ein äußerst schnelllebiges, insbesondere wenn es um Electronica geht, aber auch hier gilt genauso wie in der Politik und Gesellschaft, wer geschichtlich nicht mehr drauf hat als die Erinnerung an seine erste Selbstbefriedigung, dem ruf ich ein herzhaftes "Maul halten und PISS OFF" zu.

Die Rezension also. Hm, gestern habbich "COSMOGRAMMA" im Briefkasten gehabt und natürlich gleich eingelegt. Da ist beim ersten Hören noch nich so viel hängen geblieben. Und gerade höre ich noch das erste Album von Rage Against The Machine, in Form meines eigenen Rülps-Klatsch-Schnarch-Harfen-Korkenknall-Schrei-Remixes. Hilft bei der Trauerarbeit für Mr. Chilton. Ui, jetzt wechselt die Seite des Tapes gerade, und ... SWANS. Ogottogott, hol mich der Mops. Also weiter trauern. War es vielleicht auch eine zarte Trauer, die mich beim ersten anhören des neuen FLYING LOTUS Album befallen hat? Immer diese Erwartungshaltung an die jungen Künstler, die gerade ein tolles Debut hinter sich haben. Ähm, ich glaub ich muss mir ersma n Teller Penne mit Gorgonzilla und Spinazki warm machen und dazu ne Pulle Rioja, beides von ALDI. Mhm, lecker.

Wassollas eigentlich mit dem blöden watermarked-scheiß der Bemusterungs-CD? Krank. Und dann die ganze Pladde als EIN 45 minuten Stück. So ein Samplegefrickel wie bei PREFUSE 73 oder wie auf der letzten HUDSON MOHAWKE, die beide unter der Hand klasse sind aber auch als ein Stück rüberkommen, ist "COSMOGRAMMA" doch gar nich. Wieso dann 17 Titelstücke angeben, und wie sollas bei dem Doppelvinyl funzen? Is natürlich klever gemacht, wenn man dem Künstler unterstellt, das er uns das freche zappen zwischen den Tracks vermiesen will. Mussich mir det Janze also in Ruhe in einem Zug anhören um z.B. an die fett angekündigten Guestvocals (Thom Yorke und Laura Darlington) zu kommen. Vielleicht ist das mit dem EINEN Track ja auch nur auf der Promo für die doofen Journalisten, die die Dinger immer gleich auf Amazon verscherbeln um davon in die Toscana zu fliegen.

Aaah, jetzt hat Bello die Hauskatze doch noch mal die zu besprechende CD eingelegt. Yo, klingt wie der Titel erahnen lässt, trotz den ganzen Wechseln zwischen Jazz-, Minimal-, House-, Techno- und Drum'n'Bass-Schnipseln, doch recht spacig. Eine "Space Opera", wie meine Oma immer sacht. Also klingt alles recht nett, sehr kreativ, hübsch, halt so ein bischen beliebig auch, wie die Weiterentwicklung von Enos Musik für Flughäfen. Kriegt man richtich Lust sich mal wieder 4HERO (Two Pages) oder n ganzes COLTRANE (Blue Train) Album anzuhören. Ach, vergesst eure Plattensammlungen, bei FLYING LOTUS is alles was du magst auf einem Album. Das schlimmste an der Platte ist dann logischerweise auch das Ende, man begreift einfach nich wieso jetzt Schluss ist. Im Ernst, ich mag die Platte, und ich hol mir nach der nächsten Blutspende auch garantiert das Doppelvinyl, nur um rauszukriegen wie ein 45 minuten Track sich auf vier Seiten anhört.

Was gibts sonst noch zu sagen? Fly.LO in einem Pitchfork-Interview. Am 5. März bespielte er gemeinsam mit dem Ambient-Hop-Produzenten Bibio und den goldenen Pudeln RAF + Superdefekt im Rahmen von »Leisure System« den Berghain-Floor. Sonst gibt es in Germoney vorerst keine LIVE-Termine, die nahe liegendste Show dürfte im Juni auf dem Sonarfestival in Barcelona sein. Diese Pladde KAUFEN!    -     großmutter futziwolf
>>> und checked den SoundDigger 42

presse:
???

Am 21.03.2010 finden wir auf der hp von drowned in sound so was ähnliches wie eine Review, in der uns der Autor vor dem Lesen dazu auffordert, erst mal den angebotenen Track anzuhören, den er mit einer Frage und der gleich mitgelieferten Antwort versieht:
How does it make you feel? It makes me feel ALIVE. And YOUNG. And generally pretty happy with life.
Es ist nicht überliefert, wie alt der Autor tatsächlich ist und welche Drogen in dieser Redaktion zum Besprechen von Platten ausgegeben werden, aber eins ist sicher, das Zeug muss gut sein. Wir haben den Song ohne Drogen getestet, und wenn man ihn auf Repeat ca. 12 mal hintereinander hört kommt man tatsächlich zum selben Ergebniss wie der euphorische Autor obiger Zeilen. Hier der Track, der Einen an seelige SuperMario-Zeiten erinnern lässt:



artist websites:
http://warp.net/records/flying-lotus

http://www.myspace.com/flyinglotus

mukke:

http://warp.net/records/flying-lotus
http://www.myspace.com/flyinglotus

tourdaten:

12. Mrz 2010    20:00 - Concorde 2 Brighton, East
17. Mrz 2010    20:00 - SXSW warp showcase / Austin, Texas
25. Mrz 2010    20:00 - S.A.T montreal, Quebec
27. Mrz 2010    20:00 - Mezzanine w/Kode9     San Francisco, California
30. Mrz 2010    20:00 - Le Poisson Rouge New York, New York
02. Apr 2010     20:00 - Double Door Chicago, Illinois
03. Apr 2010     20:00 - Bar Fly Loft Minneapolis, Minnesota
05. Apr 2010     20:00 - Roseland Ballroom w/Atoms for Peace New York, New York
06. Apr 2010     20:00 - Roseland Ballroom w/atoms for peace New York, New York
08. Apr 2010     20:00 - Wang Theater w/atoms for peace Boston, Massachusetts
10. Apr 2010     20:00 - Aragon Ballroom w/atoms for peace Chicago, Illinois
11. Apr 2010     20:00 - Aragon Ballroom w/ Atoms for peace Chicago, Illinois
14. Apr 2010     20:00 - Fox Theater w/atoms for peace Oakland, California
15. Apr 2010     20:00 - Fox Theater w/atoms for peace Oakland, California
17. Apr 2010     20:00 - Coachella     Indio, California
20. Apr 2010     20:00 - Briainfeeder Radio LIVE LA / Worldwide!, California
02. Mai 2010     20:00 - C O S M O G R A M M A !!!!!!!!!!!!!! WORldwide
18. Jun 2010     20:00 - Sonar //Mary Anne Hobbs stage Barcelona, Barcelona


video:



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discography:

Cosmogramma (2010)
Los Angeles (2008)
Reset (2007)
1983 (2006)




bio:
>>> Steven Ellison war bereits Musiker, da hatte er selbst noch keinen Schimmer. So besagt es zumindest die Legende: Unterwegs mit seiner Großtante und seinem Cousin wurde Ellison eines Tages von einem interessierten Taxifahrer gefragt, ob die Damen und Herren Musiker seien. Die Tante, keine Geringere als Alice Coltrane, bejahte; sie alle seien Musiker, nur der jugendliche Ellison wisse es selbst noch nicht. Ein Erlebnis, das großen Einfluss auf den jungen Mann aus der namhaften Coltrane-Familie hatte. Aus Steven Ellison wurde Flying Lotus und aus Flying Lotus ein gefeierter Beatfrickler mit Hip Hop-/ Soul- und Electro-Obsession. weiterlesen

Irgendwo im Nirgendwo von Kalifornien, in Winnetka, hat Steven Ellison sein kleines Studio. Am Rande der Weltmetropole Los Angeles entstehen seine musikalischen Laptop-Spielereien. Der allmächtige RZA wohnt wenige Straßen weiter, was letztendlich ein wenig von der Verwunderung nimmt, wie an diesem trostlosen Ort ein Sound entstehen kann, der so am Puls der Zeit schlägt.

Die Musik liegt also in der Familie: Alice Coltrane, die Musikerin, Frau und spirituelle Muse an John Coltranes Seite, ist die Großtante und Ravi Coltrane, deren Saxophon-spielender Sohn, Flying Lotus' Cousin. Seinem Alter entsprechend interessiert sich das Achtziger Jahre-Baby aber eher für die Musik seiner Zeit als für den Jazz: Hip Hop und Electro stehen bei Steven auf dem Programm. Die Initialzündung, die ersten Soundexperimente ernster zu nehmen, kommt bei der genannten Taxi-Episode.

Der Schlafzimmerproduzent heuert bei dem amerikanischen Cartoon-Sender für Erwachsene Adult Swim an, der über eine Werbung auf dem eigenen Kanal nach neuen Beatbastlern suchte. Bei der TV-Station kümmert sich FlyLo um die musikalische Untermalung der durchgeknallten Comicstreifen. Die musikalische Karriere nimmt aber immer ernstere Züge an und in der Heimatstadt Los Angeles trifft er auf Gleichgesinnte: Daedelus, Georgia Anne Muldrow und Carlos Niño. Letzterer ist kein unbeschriebenes Blatt im Leftfield-Musikgeschäft und beschert dem ambitionierten Flying Lotus seinen ersten Auftritt auf seiner "Sound Of LA"-Compilation Anfang 2006.

Das ortsansässige Independent-Label Plug Research wird auf den Newcomer aufmerksam und nimmt ihn mitsamt seiner Elektrofrickeleien und Hip Hop-Drums unter Vertrag. Bald folgt das Debütalbum "1983", auf dem der 22-jährige Flying Lotus seiner Leidenschaft für Lo-Fi-Töne, Computerspiel-Soundtracks und Dilla-Drums frönt. Die Palette der Einflüsse ist vielfältig: Lateinamerikanische Bongos reihen sich an wabernde Spacewellen, Free Jazz-Töne lullen klassische Rap-Drumpatterns ein. Leftfield-Hip Hop-Freunde und Electro-affine Bohemians haben ihren neuen Helden gefunden.
2007 unterschreibt FlyLo bei dem Prestigeträchtigen englischen Label Warp Records und reiht sich neben Jamie Lidell, Aphex Twin, Boards of Canada und Nightmares on Wax in einen beeindruckenden Künstlerkatalog ein. Auf die Willkomens-EP "Reset" folgt Mitte 2008 schließlich das Warp-Debüt "Los Angeles", das Szene und Kritiker mit großem Lob begrüßen. Wie sollte es auch anders sein in einer Zeit, in der Kanye West Grammy-verdächtig Daft Punk sampelt und Dubstep die heißesten Clubs von Berlin bis Tokyo volldröhnt. Flying Lotus kann glücklich sein, dass dank Pharrell, Dizzee, Burial und Justice auch ein Computer-Nerd aus Winnetka, Kalifornien im Jahr 2008 musikalisch den trendigen Ton angeben kann. Damit das auch so bleibt, gründet Flying Lotus sein eigenes Label Brainfeeder, auf dem nicht nur er, sondern auch die Laptop-Macker Ras G und Samiyam die Knöpfchen drehen.  >>> laut.de



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