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SAM AMIDON - I See The Sign
Dienstag, 20. April 2010 um 22:22 - futziwolf
SAM AMIDON - I See The Sign
CD / LP - (Bedroom Community/Kompakt) VÖ: 23.04.2010
label/vertrieb:
Bedroom Community / Kompakt
[review:]
In diesem Fall, SAM AMIDONs Album I SEE THE SIGN, ist das namedroppin' zu Anfang ausnahmsweise mal zwingend erforderlich, weil ein wesentlicher Bestandteil der Produktion, die für mich schon fast eher den Status einer Band als einer Kollaboration hat: Beteiligt waren Multiinstrumentalist Shahzad Ismaily, der in seiner musikalischen Vergangenheit Improvisationskünstler in New York, Bassist bei Rage Against the Machine, Schlagzeuger für Tom Waits und Gitarrist für Laurie Anderson war. Dazu kommen Nico Muhlys Kammerorchester-Arrangements für Streicher, Blech- und Holzbläser, schon auf Sam Amidons zweitem Album „All Is Well“ mit dabei. Des weiteren als Sängerin die Singer-Songwriterin Beth Orton. Produziert und zu dieser Einheit verschmolzen hat das Album Valgeir Sigurðsson.
So ganz rein folkig/countrymäßig wie bei den beiden großartigen Vorgängern geht es bei I SEE THE SIGN nicht mehr zu, atmet aber immer noch den selben Charme. Es knartzt da hin und wieder ein wenig elektronisch, ein Hauch von Gospel und Jazz. Schon beim ersten Anhören breiten sich fesselnde Landschaften wie Filme aus die einen mitreißen und man fühlt sich aufgefordert auch in die älteren Alben reinzuhören. Klasse! Kaufen! Und hoffentlich im Sommer auch auf einem der Festivals in Germoney zu sehen. UND: auf jeden weiter unten das sugar baby video ansehen, GENIAL.
- großmutter futziwolf
presse:
>>> Mit verletzlichen Appalachian Traditionals aus dem Wilden Westen überzeugte der dünne Mann vor zwei Jahren, der sich bei „All Is Well“ noch zungenbrecherisch Samamidon (am Stück geschrieben) nannte. Der jetzige Name entspricht dem leichten Kurswechsel, der sich in seiner Musik zeigt. Amidon ist zwar Folkmusiker geblieben und behält auch seinen langfädigen stimmlichen Grundton bei. Aber, oh Schreck, der Wilde Westen und das omnipräsente Banjo ist mehrheitlich und merklich verschwunden.
Und so entsteht plötzlich etwas ganz anderes: Rhythmisch feine Percussion vom alten bekannten Alleskönner Shahzad Ismaily, komplexe und pulsartige Stringsarrangements von Nico Muhly und eine breite aber zurückhaltende Produktion von Valgeir Sigurðsson versprühen eine eigentümliche Mischung aus Jazz und Folk. Sam Amidon hält das Album einem Dompteur gleich meist ruhig unter Kontrolle, lässt nur dann und wann frühlingshafte Kapriolen zu. Melodien treten erst aufs zweite Hören in den Raum, die Atmosphäre des Albums übernimmt vermehrt diese Rolle. Eine Ausnahme bildet neben dem ersten elektronischen „How Come That Blood“ der zweitletzte Song „Relief“ - im Original von Indie-Darling R. Kelly. Besonders gelungen sind auch die beiden mit Beth Orton – die ihr letztes Album bereits vor vier(!) Jahren veröffentlicht hat - eingespielten Songs, „Way Go Lily“ und „You Better Mind“.
Nach Nico Muhly, Ben Frost und Valgeir Sigurðsson verwundert Sam Amidon mit einem äußerst ungewöhnlichen Album. Und alle anderen sind wie gewohnt als Gäste mit dabei. <<<
artist website:
http://www.samamidon.com/
http://www.myspace.com/samamidon
contact:
stuartrogers@gmail.com
Mitwirkende sind:
Sam Amidon
Shahzad Ismaily
Nico Muhlys
Beth Orton
mukke:
videos:
YouTube-Direktlink
YouTube-Direktlink
tourdaten:
21. Apr 2010 21:15 - National Concert Hall - Dublin
22. Apr 2010 20:00 - The Sage Gateshead - Newcaslte
24. Apr 2010 20:00 - Arnolfini - Bristol
25. Apr 2010 19:30 - Reading Concert Hall - Reading
26. Apr 2010 20:00 - Manchester Club Academy - Manchester
28. Apr 2010 20:00 - Le cafe de la danse - Paris
30. Apr 2010 20:00 - PARANIMF UNIVERSITAT JAUME I - Castellon
02. Mai 2010 22:00 - Fri-Son - Fribourg
09. Mai 2010 19:00 - Theatre House ’Juras Varti’- Ventspils
10. Mai 2010 20:00 - Vooriut - Gent
16. Mai 2010 20:00 - The National Theatre (Þjóðleikhúsið) - Reykjavík
17. Mai 2010 20:00 - Powiekszenie - Warsaw
18. Mai 2010 20:00 - Kisielice - Sam Amidon w/Coldair - Poznań
19. Mai 2010 20:00 - Re - Krakow
20. Mai 2010 20:00 - South Hill - Leif Vollebekk - Bracknell
21. Mai 2010 20:00 - Captain’s Rest - plus Leif Vollebekk - Glasgow
22. Mai 2010 20:00 - Queen Charlotte Rooms - plus Leif Vollebekk - Edinburgh
23. Mai 2010 20:00 - Puzzle Hall - Leif Vollebekk - Halifax
25. Mai 2010 20:00 - Dulcimer - plus Leif Vollebekk - Manchester
27. Mai 2010 19:30 - Bush Hall - plus Leif Vollebekk - London
discography:
but this chicken proved falsehearted - 2007
all is well - 2008
fiddle and drum - 2009
i see the sign - 2010
labelinfo:
Man setzt die Nadel in die Rille, und das Brummen öffnet den Vorhang zu Sam Amidons viertem Solo-Album „I See The Sign“, einer Welt aus kleinen Theaterbühnen; Vorbote einer hörbaren Herzergreifung, absolut menschlich und vollkommen natürlich. Amidons intuitive und oft radikale Neubearbeitungen alter weltlicher Balladen, Hymnen, Gospel- und Folk-Songs lassen uns durch seine Vision, die Vocals, das Banjo und die Gitarre und den brillanten Beitrag seiner Mitmusiker, altbekannte Charaktere in neuem Licht erscheinen. Stylus Magazine schwärmte, dass Amidons zweites Solo-Album, „But This Chicken Proved Falsehearted“, das „interessanteste Folk-Album 2007 war“. 2008 erschien auf Bedroom Community sein drittes Album „All Is Well“ welches in der Presse Begeisterung erntete – ein „Gänsehauterzeugendes akustisches Meisterstück“ (CMJ New Music Monthly).
„I See The Sign“ bietet Amidon als seine zweite Veröffentlichung auf Bedroom Community die Gelegenheit seine große Gewandtheit im Songwriting und Sorgfalt bei der Kollaboration unter Beweis zu stellen. Während bei „All Is Well“ Stimme und Streicher im Vordergrund standen, um Geschichten von der menschlichen Ausdauer zu erzählen, untersucht „I See The Sign“ als sorgfältig konstruierter Kampf um die Balance zwischen musikalischer Einfühlsamkeit und den psychischen Extremen der Existenz. Beteiligt an „I See The Sign“ ist Amidons langjähriger Mitstreiter und Multiinstrumentalist Shahzad Ismaily, der in seiner musikalischen Vergangenheit Improvisationskünstler in New York, Bassist bei Rage Against the Machine, Schlagzeuger für Tom Waits und Gitarrist für Laurie Anderson war. Zu Ismailys umfassendem Beitrag kommen Nico Muhlys Kammerorchester-Arrangements für Streicher, Blech- und Holzbläser, mit denen er seine bahnbrechende Arbeit fortsetzt, die auf „All Is Well“ begann. Die berühmte Singer-Songwriterin Beth Orton meldet sich mit packenden Vocals auf vier Songs nach einer Auszeit von der Musikszene zurück. Umgeben von Auseinandersetzung, Wohlklang und Mehrklang erdet der Produzent Valgeir Sigurðsson exzellent diese akustische Psychogeographie.
Während auf „Rain and Snow“ die Liebe zur Qual und Liebes-Qual den atmosphärischen Druck aufbauen, erleuchten Amidons Stimme und Muhlys Piano wie Sonnenstrahlen die Szenerie von „Pretty Fair Damsel“, einen Wald von Zuckerahorn, und bieten Musik für die Hoffenden und Hoffnungsvollen. „How Come That Blood“ gallopiert mit Ismailys Schlagzeug und Moog-Bass, begleitet von Streicher-Schörkeln, als Fasane in dieser Szene davonfliegen.
Bei „Way Go Lily“, das auf einem Kinderlied basiert, und dem traditionellen „You Better Mind“ spielen Amidons und Ortons Stimmen mit der Spannung zwischen Sorge und Trost. Der Titelsong „I See The Sign“ schiebt sich mutig vor, um die dunklen Wolken des Armageddons aufzuzeigen, die über Wildblumen schweben, Myrte und Sumpfdotterblumen die gegen einen trüben grauen Himmel blühen. In starkem Kontrast dazu führt eine intime Version von R. Kellys „Relief“ das Drama zu seinem Finale, zu seiner Auflösung.
Mit furchtloser Anmut und apokalyptischer Schönheit lässt uns „I See The Sign“ durch Hören sehen; Geräusche kommen durchs Gehör und gehen durch die Augen, die sich beim Hören weiten und erglänzen. „I See The Sign“ spielt einen Kinofilm ab, der Klang hüllt den Körper ein und füllt ihn aus – ein Körper verkleidet in blutrote Flechten und silbernes Moos, unter den Stiefeln hört man Kies knirschen. Ein Album das die Tonleiter der Gefühle durchwandert – Sam Amidon und seine Mitmusiker bieten „I See The Sign“ als Geschenk an den zuhörenden, fühlenden Körper. Gewandet für das jüngste Gericht, deine Augen glühend, siehst du das Zeichen?
bio:
Sam Amidon ist 1981 geboren und als Sohn von Folk-Musiker-Eltern in Vermont aufgewachsen. Er singt und spielt Geige, Banjo und Gitarre. Als Teenager wurde er bald als Geiger berühmt und veröffentlichte mit seiner Band „Popcorn Behavior“ fünf Alben. Zwischen unwahrscheinlichen Genre-Kombinationen, von traditionellem Folk bis Free Jazz, hat er vier Solo-Alben veröffentlicht und spielt darüber hinaus in den New Yorker Indie-Bands „Doveman“ und „Stars Like Fleas“. Nach einem siebenjährigen Aufenthalt in New York wandert er seit 2008 umher, auf Tour und in Kollaboration mit einem Kader berühmter Musiker wie Shahzad Ismaily, Nico Muhly, Thomas Bartlett, Ben Frost und Valgeir Sigurðsson.
Sein zweites Album „But This Chicken Proved Falsehearted“ entstand in Kollaboration mit Thomas Bartlett (auch bekannt als Doveman). Darauf folgte bald „All Is Well“, das 2008 auf Bedroom Community erschien. „All Is Well“ wurde produziert von Valgeir Sigurðsson, mit Orchester-Arrangements von Nico Muhly und Beiträgen von Stefan Amidon, Ben Frost, Eyvid Kang und Aaron Siegel. 2009 debütierte Amidon mit Muhlys überarbeiteter Folk-Komposition „The Only Tune“ in der Carnegie Hall, welche im selben Jahr auf Muhlys Album „Mothertongue“ auf Bedroom Community erschien. Amidon veröffentlichte 2009 ebenfalls die LP „Fiddle and Drum“, die freie Improvisation von Aaron Siegel bietet.
SAM AMIDON - I See The Sign
CD / LP - (Bedroom Community/Kompakt) VÖ: 23.04.2010
label/vertrieb:
Bedroom Community / Kompakt
[review:]
In diesem Fall, SAM AMIDONs Album I SEE THE SIGN, ist das namedroppin' zu Anfang ausnahmsweise mal zwingend erforderlich, weil ein wesentlicher Bestandteil der Produktion, die für mich schon fast eher den Status einer Band als einer Kollaboration hat: Beteiligt waren Multiinstrumentalist Shahzad Ismaily, der in seiner musikalischen Vergangenheit Improvisationskünstler in New York, Bassist bei Rage Against the Machine, Schlagzeuger für Tom Waits und Gitarrist für Laurie Anderson war. Dazu kommen Nico Muhlys Kammerorchester-Arrangements für Streicher, Blech- und Holzbläser, schon auf Sam Amidons zweitem Album „All Is Well“ mit dabei. Des weiteren als Sängerin die Singer-Songwriterin Beth Orton. Produziert und zu dieser Einheit verschmolzen hat das Album Valgeir Sigurðsson.
So ganz rein folkig/countrymäßig wie bei den beiden großartigen Vorgängern geht es bei I SEE THE SIGN nicht mehr zu, atmet aber immer noch den selben Charme. Es knartzt da hin und wieder ein wenig elektronisch, ein Hauch von Gospel und Jazz. Schon beim ersten Anhören breiten sich fesselnde Landschaften wie Filme aus die einen mitreißen und man fühlt sich aufgefordert auch in die älteren Alben reinzuhören. Klasse! Kaufen! Und hoffentlich im Sommer auch auf einem der Festivals in Germoney zu sehen. UND: auf jeden weiter unten das sugar baby video ansehen, GENIAL.
- großmutter futziwolf
presse:
>>> Mit verletzlichen Appalachian Traditionals aus dem Wilden Westen überzeugte der dünne Mann vor zwei Jahren, der sich bei „All Is Well“ noch zungenbrecherisch Samamidon (am Stück geschrieben) nannte. Der jetzige Name entspricht dem leichten Kurswechsel, der sich in seiner Musik zeigt. Amidon ist zwar Folkmusiker geblieben und behält auch seinen langfädigen stimmlichen Grundton bei. Aber, oh Schreck, der Wilde Westen und das omnipräsente Banjo ist mehrheitlich und merklich verschwunden.
Und so entsteht plötzlich etwas ganz anderes: Rhythmisch feine Percussion vom alten bekannten Alleskönner Shahzad Ismaily, komplexe und pulsartige Stringsarrangements von Nico Muhly und eine breite aber zurückhaltende Produktion von Valgeir Sigurðsson versprühen eine eigentümliche Mischung aus Jazz und Folk. Sam Amidon hält das Album einem Dompteur gleich meist ruhig unter Kontrolle, lässt nur dann und wann frühlingshafte Kapriolen zu. Melodien treten erst aufs zweite Hören in den Raum, die Atmosphäre des Albums übernimmt vermehrt diese Rolle. Eine Ausnahme bildet neben dem ersten elektronischen „How Come That Blood“ der zweitletzte Song „Relief“ - im Original von Indie-Darling R. Kelly. Besonders gelungen sind auch die beiden mit Beth Orton – die ihr letztes Album bereits vor vier(!) Jahren veröffentlicht hat - eingespielten Songs, „Way Go Lily“ und „You Better Mind“.
Nach Nico Muhly, Ben Frost und Valgeir Sigurðsson verwundert Sam Amidon mit einem äußerst ungewöhnlichen Album. Und alle anderen sind wie gewohnt als Gäste mit dabei. <<<
artist website:
http://www.samamidon.com/
http://www.myspace.com/samamidon
contact:
stuartrogers@gmail.com
Mitwirkende sind:
Sam Amidon
Shahzad Ismaily
Nico Muhlys
Beth Orton
mukke:
videos:
YouTube-Direktlink
YouTube-Direktlink
tourdaten:
21. Apr 2010 21:15 - National Concert Hall - Dublin
22. Apr 2010 20:00 - The Sage Gateshead - Newcaslte
24. Apr 2010 20:00 - Arnolfini - Bristol
25. Apr 2010 19:30 - Reading Concert Hall - Reading
26. Apr 2010 20:00 - Manchester Club Academy - Manchester
28. Apr 2010 20:00 - Le cafe de la danse - Paris
30. Apr 2010 20:00 - PARANIMF UNIVERSITAT JAUME I - Castellon
02. Mai 2010 22:00 - Fri-Son - Fribourg
09. Mai 2010 19:00 - Theatre House ’Juras Varti’- Ventspils
10. Mai 2010 20:00 - Vooriut - Gent
16. Mai 2010 20:00 - The National Theatre (Þjóðleikhúsið) - Reykjavík
17. Mai 2010 20:00 - Powiekszenie - Warsaw
18. Mai 2010 20:00 - Kisielice - Sam Amidon w/Coldair - Poznań
19. Mai 2010 20:00 - Re - Krakow
20. Mai 2010 20:00 - South Hill - Leif Vollebekk - Bracknell
21. Mai 2010 20:00 - Captain’s Rest - plus Leif Vollebekk - Glasgow
22. Mai 2010 20:00 - Queen Charlotte Rooms - plus Leif Vollebekk - Edinburgh
23. Mai 2010 20:00 - Puzzle Hall - Leif Vollebekk - Halifax
25. Mai 2010 20:00 - Dulcimer - plus Leif Vollebekk - Manchester
27. Mai 2010 19:30 - Bush Hall - plus Leif Vollebekk - London
discography:
but this chicken proved falsehearted - 2007
all is well - 2008
fiddle and drum - 2009
i see the sign - 2010
labelinfo:
Man setzt die Nadel in die Rille, und das Brummen öffnet den Vorhang zu Sam Amidons viertem Solo-Album „I See The Sign“, einer Welt aus kleinen Theaterbühnen; Vorbote einer hörbaren Herzergreifung, absolut menschlich und vollkommen natürlich. Amidons intuitive und oft radikale Neubearbeitungen alter weltlicher Balladen, Hymnen, Gospel- und Folk-Songs lassen uns durch seine Vision, die Vocals, das Banjo und die Gitarre und den brillanten Beitrag seiner Mitmusiker, altbekannte Charaktere in neuem Licht erscheinen. Stylus Magazine schwärmte, dass Amidons zweites Solo-Album, „But This Chicken Proved Falsehearted“, das „interessanteste Folk-Album 2007 war“. 2008 erschien auf Bedroom Community sein drittes Album „All Is Well“ welches in der Presse Begeisterung erntete – ein „Gänsehauterzeugendes akustisches Meisterstück“ (CMJ New Music Monthly).
„I See The Sign“ bietet Amidon als seine zweite Veröffentlichung auf Bedroom Community die Gelegenheit seine große Gewandtheit im Songwriting und Sorgfalt bei der Kollaboration unter Beweis zu stellen. Während bei „All Is Well“ Stimme und Streicher im Vordergrund standen, um Geschichten von der menschlichen Ausdauer zu erzählen, untersucht „I See The Sign“ als sorgfältig konstruierter Kampf um die Balance zwischen musikalischer Einfühlsamkeit und den psychischen Extremen der Existenz. Beteiligt an „I See The Sign“ ist Amidons langjähriger Mitstreiter und Multiinstrumentalist Shahzad Ismaily, der in seiner musikalischen Vergangenheit Improvisationskünstler in New York, Bassist bei Rage Against the Machine, Schlagzeuger für Tom Waits und Gitarrist für Laurie Anderson war. Zu Ismailys umfassendem Beitrag kommen Nico Muhlys Kammerorchester-Arrangements für Streicher, Blech- und Holzbläser, mit denen er seine bahnbrechende Arbeit fortsetzt, die auf „All Is Well“ begann. Die berühmte Singer-Songwriterin Beth Orton meldet sich mit packenden Vocals auf vier Songs nach einer Auszeit von der Musikszene zurück. Umgeben von Auseinandersetzung, Wohlklang und Mehrklang erdet der Produzent Valgeir Sigurðsson exzellent diese akustische Psychogeographie.
Während auf „Rain and Snow“ die Liebe zur Qual und Liebes-Qual den atmosphärischen Druck aufbauen, erleuchten Amidons Stimme und Muhlys Piano wie Sonnenstrahlen die Szenerie von „Pretty Fair Damsel“, einen Wald von Zuckerahorn, und bieten Musik für die Hoffenden und Hoffnungsvollen. „How Come That Blood“ gallopiert mit Ismailys Schlagzeug und Moog-Bass, begleitet von Streicher-Schörkeln, als Fasane in dieser Szene davonfliegen.
Bei „Way Go Lily“, das auf einem Kinderlied basiert, und dem traditionellen „You Better Mind“ spielen Amidons und Ortons Stimmen mit der Spannung zwischen Sorge und Trost. Der Titelsong „I See The Sign“ schiebt sich mutig vor, um die dunklen Wolken des Armageddons aufzuzeigen, die über Wildblumen schweben, Myrte und Sumpfdotterblumen die gegen einen trüben grauen Himmel blühen. In starkem Kontrast dazu führt eine intime Version von R. Kellys „Relief“ das Drama zu seinem Finale, zu seiner Auflösung.
Mit furchtloser Anmut und apokalyptischer Schönheit lässt uns „I See The Sign“ durch Hören sehen; Geräusche kommen durchs Gehör und gehen durch die Augen, die sich beim Hören weiten und erglänzen. „I See The Sign“ spielt einen Kinofilm ab, der Klang hüllt den Körper ein und füllt ihn aus – ein Körper verkleidet in blutrote Flechten und silbernes Moos, unter den Stiefeln hört man Kies knirschen. Ein Album das die Tonleiter der Gefühle durchwandert – Sam Amidon und seine Mitmusiker bieten „I See The Sign“ als Geschenk an den zuhörenden, fühlenden Körper. Gewandet für das jüngste Gericht, deine Augen glühend, siehst du das Zeichen?
bio:
Sam Amidon ist 1981 geboren und als Sohn von Folk-Musiker-Eltern in Vermont aufgewachsen. Er singt und spielt Geige, Banjo und Gitarre. Als Teenager wurde er bald als Geiger berühmt und veröffentlichte mit seiner Band „Popcorn Behavior“ fünf Alben. Zwischen unwahrscheinlichen Genre-Kombinationen, von traditionellem Folk bis Free Jazz, hat er vier Solo-Alben veröffentlicht und spielt darüber hinaus in den New Yorker Indie-Bands „Doveman“ und „Stars Like Fleas“. Nach einem siebenjährigen Aufenthalt in New York wandert er seit 2008 umher, auf Tour und in Kollaboration mit einem Kader berühmter Musiker wie Shahzad Ismaily, Nico Muhly, Thomas Bartlett, Ben Frost und Valgeir Sigurðsson.
Sein zweites Album „But This Chicken Proved Falsehearted“ entstand in Kollaboration mit Thomas Bartlett (auch bekannt als Doveman). Darauf folgte bald „All Is Well“, das 2008 auf Bedroom Community erschien. „All Is Well“ wurde produziert von Valgeir Sigurðsson, mit Orchester-Arrangements von Nico Muhly und Beiträgen von Stefan Amidon, Ben Frost, Eyvid Kang und Aaron Siegel. 2009 debütierte Amidon mit Muhlys überarbeiteter Folk-Komposition „The Only Tune“ in der Carnegie Hall, welche im selben Jahr auf Muhlys Album „Mothertongue“ auf Bedroom Community erschien. Amidon veröffentlichte 2009 ebenfalls die LP „Fiddle and Drum“, die freie Improvisation von Aaron Siegel bietet.
Auf seiner aktuellen Veröffentlichen „I See The Sign“ arbeitet Amidon mit altertümlichen Melodien und Texten als Ausgangspunkt, von dem aus er Atmosphäre aufbaut. Die Zusammenarbeit mit seinem langjährigen Mitstreiter – dem Multiinstrumentalisten und Komponisten Shahzad Ismaily, der schon mit einer großen Bandbreite an Musikern wie Laurie Anderson, Bonnie „Prince“ Billie, Jolie Holland, Rage Against the Machine, Lou Reed und Tom Waits zusammengearbeitet hat – erwies sich als grundlegend für „I See The Sign“. Das Album präsentiert drei Kinderlieder, bekannt geworden durch die von den Sea Islands in Georgia stammende Sängerin Bessie Jones. Amidon arrangierte sie neu, um Reife und Unbehagen auszudrücken. Jedes von Amidons Alben glänzte mit der Hilfe und Unterstützung durch seine Mitwirkenden – mit dem mitreißenden Epos „I See The Sign“ wird das so deutlich wie noch nie.
Amidon zeichnet Comics und macht Videos. Seine Arbeiten wurde in der Galerie Kuhturm in Leipzig, Audio Visual Arts in New York sowie bei einer Multimedia-Performance im New Yorker Museum of Art and Design gezeigt.
Aufgenommen: Apr 21, 01:24