Ausnahmezustand war Eintagsfliege – Flashmob wird wiederholt

Mittwoch, 11. Januar 2012 um 23:46 - futziwolf

Flashmob wird wiederholt
>>> Es wird vielleicht eurer Aufmerksamkeit nicht entgangen sein, dass der für letzten Samstag angekündigte Flashmob unter dem Motto „Unsere Sicherheit ist in Gefahr! - Kultur muß ganz weg aus Duisburg!“, nicht stattgefunden hat. Wir hatten hier dazu aufgerufen, mit Fahrradhelmen, Overalls und Schwimmflügeln in den Kant-Park zu kommen, um auf die eklatanten Sicherheitsmängel in der Duisburger Innenstadt aufmerksam zu machen. Wir wollen euch natürlich nicht vorenthalten, wieso wir da nicht zu finden waren.


Während wir nämlich mit den letzten Vorbereitungen zu der Aktion beschäftigt waren, erfuhren wir, dass andere, uns bekannte GenossInnen hohen Besuch bekommen hatten. Uwe Rohde vom IMD stand vor der Tür, mit dem Angebot ein leerstehendes Gebäude als Jugendzentrum zu nutzen. Spass beiseite: Tatsächlich klingelten Staatsschutz und Kriminalpolizei bei verschiedenen Wohnungen. Zwar gelang es ihnen auf Anhieb nicht, die Verantwortlichen für die Aktion zu finden. Ihr Anliegen aber machten sie deutlich: Sie wollten zum Gelingen unseres Projektes beitragen, jede Gefahr im Keim zu erdrosseln.

Der Staatsschutz interessierte sich eher für Planungsstand und Konzept, während die KriPo sich ob der Rechtssicherheit der Teilnehmer besorgt zeigte. Dankend wurden die Hinweise an uns weitergeleitet, auch wenn nicht jeder die Auffassung teilte, unangemeldete Versammlungen seien per se illegal.

Durch diese Unterstützung von unerwarteter Seite hochmotiviert, zogen wir zum Kant-Park. Doch im Duisburger Polizeipräsidium hatte man seine Hausaufgaben gemacht: Mehrere Hundertschaften aus der Region waren im Einsatz, um die ganze Innenstadt abzuriegeln. Bevor wir überhaupt anfangen konnten, hatte die Polizei also eine der zentralen Forderungen unseres Aufrufes erfüllt:

„Es ist lediglich eine Frage der Zeit, bis vielleicht auch Ihr Kind oder Ihr Enkel ein Opfer von Kultur wird. Trotz klammer Kassen darf es nicht sein, dass so eine Hundertschaft nur für Ausnahmesituationen zur Verfügung steht. Wir brauchen den Staatsschutz an Werktagen und Wochenenden! Sicherheit geht vor! Bezahlt sie aus dem Kulturetat!“

Wir kamen darin überein, dass unsere Aktion an diesem Tag nicht mehr nötig, vielmehr sogar nur noch ein Sicherheitsrisiko für TeilnehmerInnen, PassantInnen und die Freiheitlich Demokratische Grundordnung war. Der Ausnahmezustand war allerdings eine Eintagsfliege und die Hundertschaften wurden inzwischen wieder abgezogen. Die Innenstadt liegt so nackt und ungeschützt da, wie nie zuvor. Wir werden also unsere Sicherheitskontrollen und -belehrungen in Kürze wiederholen, diesmal unangekündigt und stichprobenartig. Vielleicht im Rathaus? 


Trackbacks

    Keine Trackbacks

Kommentare

Ansicht der Kommentare: (Linear | Verschachtelt)

    Noch keine Kommentare


Kommentar schreiben


Umschließende Sterne heben ein Wort hervor (*wort*), per _wort_ kann ein Wort unterstrichen werden.
Standard-Text Smilies wie :-) und ;-) werden zu Bildern konvertiert.

Um maschinelle und automatische Übertragung von Spamkommentaren zu verhindern, bitte die Zeichenfolge im dargestellten Bild in der Eingabemaske eintragen. Nur wenn die Zeichenfolge richtig eingegeben wurde, kann der Kommentar angenommen werden. Bitte beachten Sie, dass Ihr Browser Cookies unterstützen muss, um dieses Verfahren anzuwenden.
CAPTCHA

BBCode-Formatierung erlaubt