Nachttanzdemo am 1. Juni in Duisburg

Mittwoch, 23. Mai 2012 um 11:46 - futziwolf


Am 1. Juni findet zum zweiten Mal die Nachttanzdemo für ein unabhängiges sozio-kulturelles Zentrum in Duisburg statt. Die Demonstration startet um 19 Uhr vom Vorplatz des Duisburger Hauptbahnhofes ("Portsmouthplatz").
AUFRUF

Die Stadt steht still – die Strasse bewegt sich
Am 30. April 2011 fand die erste Duisburger Nachttanzdemo statt. Über
600 TeilnehmerInnen forderten die Schaffung eines unabhängigen Jugend-
und Kulturzentrums. Das war der Auftakt einer Kampagne für soziale und
kulturelle Freiräume in Duisburg. Seitdem fanden von Initiativen wie
„DU-It-Yourself!“ und anderen zahlreiche Flashmobs, Parties und
Diskussionsveranstaltungen mit der gleichen Forderung statt: Mehr
Freiraum für unkommerzielle Kultur in Duisburg.Stadt

Duisburg gegen Leerstandsbelebung
Als vorläufiger Höhepunkt der Kampagne kann die Besetzung einer
leerstehenden Hauptschule in Duisburg-Laar gelten. Am 3. Dezember 2011
wurde in stundenlanger Arbeit das verwahrloste Gebäude wieder in Stand
gesetzt. Eine ganze Aktionswoche gegen ungenutzten Leerstand, mit einem
vielfältigen kulturellen und politischen Programm war geplant. Doch noch
am selben Abend tauchte eine Polizeihundertschaft in Begleitung von Uwe
Rohde als Vertreter der Stadtverwaltung auf und erzwang eine
„freiwillige“ Räumung. In Anbetracht der Bedrohung durch eine sehr
aggressiv auftretende Polizeihundertschaft verließen die BesetzerInnen
das Gebäude. Seitdem steht die ungenutzte Schule wieder leer. Einer
Diskussion ging Uwe Rohde an dem Abend mit Hilfe der Polizei aus dem
Weg. Das von ihm in Aussicht gestellte Gespräch hat – trotz zahlreicher
Anfragen von Seiten der BesetzerInnen – bisher nicht stattgefunden…

Duisburg abreißen?

Duisburg ist eine schrumpfende Stadt. Während in Bruckhausen
erhebliche Teile des Stadtteils für einen Grüngürtel abgerissen werden,
soll in Obermarxloh die ganze Wohnsiedlung am Zinkhüttenplatz
Parkplätzen für ein Einkauszentrum weichen. Und auch die unabhängige
Kulturszene findet in der Stadtplanung keinerlei Beachtung. Dabei sind
selbstverwaltete Jugendzentren und eine lebendige Kulturszene gerade in
einer Stadt wie Duisburg nicht nur notwendig, sondern auch besonders
günstig zu haben. Nicht nur in Duisburg-Laar gibt es Leerstand, der
genutzt werden könnte, selbst mitten in der Innenstadt stehen
reihenweise geeignete Immobilien leer. Statt diesen ungenutzten Raum
Stadtteilinitativen, kulturellen und politischen Gruppen zur Verfügung
zu stellen, arbeitet die Stadt emsig an noch mehr teuren Kaufhäusern und
anderen “Leuchtturmprojekten.” Der Mensch ist aber ein soziales Wesen
und braucht, um sich in seiner Stadt wohl zu fühlen, mehr als nur
Arbeitsplätze und Konsumangebote. Er braucht die Möglichkeit, zusammen
mit anderen Menschen seine Stadt zu gestalten.

Es hat sich nichts geändert – Es ändert sich nichts?!

Mit der zweiten Nachttanzdemo wollen wir für ein paar Stunden den
Platz zurückerobern, der uns im öffentlichen Raum zusteht. Wir wollen
erneut zeigen: Es gibt in Duisburg einen großen Bedarf an Freiräumen für
soziale Projekte und bezahlbare Freizeitangebote. Duisburg braucht ein
selbstverwaltetes sozio-kulturelles Zentrum und ein grundlegendes
Umdenken bei den Behörden der Stadt. Kultur braucht keinen Manager,
sondern Raum zum Wachsen.

Für basisdemokratische Selbstorganisation!

Für gegenseitige Hilfe!

Für eine lebendige Stadt!


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