PHILLIP BOA and THE VOODOOCLUB - DIAMONDS FALL

Freitag, 29. März 2024 um 07:12 - futziwolf


PHILLIP BOA and THE VOODOOCLUB : "DIAMONDS FALL" - CD - (ROUGH TRADE // REVOLVER)
VÖ - 13. Februarr 2009
label/vertrieb:
roughtrade
revolverpromotion



[review:]
PHILLIP BOA ist wieder da, mit neuem Album, selbstverständlich als VOODOOCLUB und natürlich wieder mit PIA. Und selbstverständlich klingt alles wieder wie immer. Nach einer Mischung aus verschrobenem 80er Indie-Wave, ein wenig Sixties-Charme und dem 18ten gescheiterten Versuch nicht deutsch zu klingen. Hier und da ein paar neue Arrangement-Experimente und natürlich eine gehörige Portion Pathos. Ach ja, die CAN-Legende Jaki Liebezeit beackert das Schlagzeug auf dem Album "DIAMONDS FALL". Die VOODOOCLUB-Fans werden das Album lieben, ich werde es schnell vergessen haben. - großmutter futziwolf


labelinfo:
>>> "Eigentlich ist absolut alles in der westlichen Popkultur schon erzählt", sagt Phillip Boa lächelnd. Und trotzdem überrascht der exzentrische Forty-Something wieder einmal mit noch Unerzähltem: Auf seinem neuen Album "Diamonds Fall", einem weiteren Werk in der wechselhaften Karriere des deutschen Vorzeige-Indierockers.
"Diamonds Fall" führt heute das fort, was der Voodoo Club einst mit diversen Singles Of The
Week im britischen NME begonnen und schließlich weltweit mit seiner Arbeit auf dem Vorgänger "Faking To Blend In" bis zur Quasi-Perfektion ausgebaut hatte: Großer, bildgewaltiger und lautmalerischer Breitband-Pop; immer ein wenig verschroben, mit liebenswertem Hang zur Marotte. Und doch ganz anders, irgendwie. Wieder einmal.
Weiterentwicklung kann man nicht erzwingen. Das weiß auch ein alter Hase wie Phillip Boa.
Sie passiert, wenn sie passiert. Manchmal tatsächlich in so einnehmender Form wie nun auf
"Diamonds Fall" : und die Motive dafür sind vielfältig. Ganz egal, ob man ihn liebt oder
hasst : zumindest eines muss man dem eigentlich introvertierten Ausnahmekünstler
bescheinigen: "Diamonds Fall" reflektiert einen von Grunde auf gewandelten Phillip Boa,
dessen Schritte hin zum seriösen Songwriter niemals auch nur annähernd so beeindruckend
waren. <<< (noch mehr: http://www.phillipboa.de/presse/index.php )
artist website:
http://www.phillipboa.de/
http://www.myspace.com/phillipboaandthevoodooclub
mukke:
http://www.phillipboa.de/
http://www.myspace.com/phillipboaandthevoodooclub
video:


YouTube-Direktlink


PHILLIP BOA and THE VOODOOCLUB sind:
Phillip Boa
PiaLund
Tobias Siebert
Jaki Liebezeit
discography:
2005 Decadence & Isolation
2003 C 90
2001 The Red
2000 My Private War
1998 Lord Garbage
1997 Fine Art In Silver (Best of)
1996 She
1994 God
1993 Boaphenia
1991 Helios
1991 Live! Exile On Valetta Street
1990 Hispanola
1990 I Don`t Need Your Summer (Offizielles Fanbootleg)
1989 Hair
1987 Copperfield
1986 Aristocracie
1985 Philister
tour:
25/02/09 - Leipzig
26/02/09 - Saarbrücken
27/02/09 - Lingen
28/02/09 - Erfurt
01/03/09 - Berlin
03/03/09 - Heidelberg
04/03/09 - Köln
05/03/09 - Bremen
06/03/09 - Hamburg
07/03/09 - Herford
08/03/09 - Stuttgart
10/03/09 - Bochum
12/03/09 - Rostock
13/03/09 - Dresden
15/03/09 - München



bio:
Über lange Jahre war Phillip Boa mit seinem Voodooclub neben den Berliner Krachspezialisten Einstürzende Neubauten der einzig international anerkannte Act, den die deutsche Indieszene zu bieten hatte. Bereits die erste, auf dem eigenen Constrictor-Label veröffentlichte, Scheibe "Philister" ließ die Schreiberlinge der Musikpresse jenseits des Kanals hellhöriger werden als gemeinhin üblich.
Was sie da zu hören bekamen war äußerst gefällig. Vereinnahmende Melodien verband Boa mit rotzig-treibenden Sounds und der unverwechselbaren Stimme von Pia Lund. Ein Markenzeichen war geschaffen, das über Jahre nichts von seiner Anziehungskraft einbüßte und Phillip Boa neben guten Kritiken auch jede Menge verkaufter Tonträger bescherte.
Seine musikalische Prägung erhielt der am 18. Januar 1963 geborene Ausnahmemusiker durch die britische Punkbewegung Ende der 70er Jahre. Nach verschiedenen erfolglosen Versuchen eine Karriere als Musiker zu starten, tat er sich Anfang 1985 mit Pia Lund zusammen. Kaum ein Jahr später wird mit der Single "Most Boring World" die Geburt von Phillip Boa & The Voodooclub gefeiert. Von da an ging es steil bergauf: Die zweite Single "Skull" wird von der Presse im In- und Ausland hochgelobt; eine Entwicklung, die zuerst mit "Philister" und später dann mit "Aristocracie" fortgeschrieben wird.
Als Boa dann 1987 auf ein Angebot der Industrie eingeht, schlagen die Wellen der Empörung hoch. "Verräter" und Phillip Boa werden fortan synonym verwendet. Doch wie die LP "Copperfield" beweist, sind mit dem Wechsel keinerlei musikalische Kompromisse verbunden. Pop und Avantgarde bilden auch weiterhin die Pole zwischen denen die Musik von Phillip Boa & The Voodooclub oszilliert.
Anfang der 90er Jahre sucht sich Boa eine zweite Heimat und findet sie auf Malta, wohin er mit seiner Ehefrau Pia und den Kindern zieht. Nach beinahe endlosen Diskussionen um das "sympathische Arschloch" (Musik Express), das früher gerne mal sein Publikum beschimpfte oder Interviewern die Kassetten zerstörte, schien sich die Gelassenheit des Alters schließlich durchzusetzen. Um so lauter war der Paukenschlag, als Boa Mitte der 90er sein Projekt Voodooclub ruhen ließ und mit Voodoocult deutlich härtere Töne anschlug, ohne allerdings ein eingenständiges Profil zu erlangen.
Privat leben sich Pia und Phillip 1997 endgültig auseinander; so scheint der Voodooclub fürs erste zu Grabe getragen. "Lord Garbage" veröffentlicht Boa ohne seine Begleitband. Das Ergebnis ist melodiös und poppig und stößt die Freunde des gepflegten Krachs mal wieder mächtig vor den Kopf. Ganz zufrieden war ist auch Boa wohl nicht, denn auf "My Private War" ist der Voodooclub wieder mit dabei.
Auch in Sachen Pia Lund, die mittlerweile auf drei eigene Alben zurück blicken kann, scheint das letzte Wort noch nicht gesprochen: ab "C90" (2003) übernimmt Pia bei den meisten Stücken wieder den Gesang. Auch auf "Decadence & Isolation" (2005) haben die beiden wieder einige schöne Duette aufmerksam macht das Album aber vor allem aus einem anderen Grund. Schon lange nicht mehr klang Boa so zeitgemäß, beinahe so, als habe er noch nie etwas anderes gemacht als anspruchsvollen Retro-Rock.

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