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Dienstag, 11. April 2017 um 15:21 - futziwolf




















Ein Klassiker mit Sprengkraft und aktueller denn je:
Schlingensiefs subversives Gleichnis über Radikalismus, Privatheit und Politisierung.
Die Geschichte zweier Politiker, die sich ihre Meldungen lieber selber machen und mit einer neuen Sonntagszeitung die Welt - vor allem ihre eigene - verbessern wollen. Am Ende holt die böse Welt - vor allem unsere - sie wieder ein.
Der Verleger Peter Rosmer und der FDP-Politiker Guido Kroll gründen angesichts der Ödnis der Berliner Republik die Sonntagszeitung ZAS. Sie soll dem proklamierten Ende der Spaßgesellschaft den politischen Spaßjournalismus entgegensetzen. Prompt stürzt ihnen mit der Entführung der Kanzlergattin auch ein geeigneter Aufmacher ins Haus. Blöd nur, dass der ehrgeizige, auf den Pulitzer-Preis versessene Reporter Rolli Koberg den Coup inszeniert hat.

Wahrheit muss werden! Und das liberal! Kroll läuft zu echter Raserei auf, unterstützt durch des Verlegers Ehefrau Margit, linke Ex-Terroristin, die im Sog der Ereignisse um den 11. September rückfällig wird. Doch mittelfristig können weder Margits Kampf um linke Ideale noch Krolls Ringen um die Reinheit der Mittel es verhindern: Rosmer, erkrankt an Peniskrebs, fällt zurück auf sich selbst. "Rosebud" haucht er nur noch wehleidig und reiht sich ein in eine große Verleger-Tradition. Die Berliner Republik ist ganz nebenbei gescheitert.

2002 war die Spaßgesellschaft gerade untergegangen, und Christoph Schlingensief zielt treffsicher auf die wunden Punkte, die uns heute noch beschäftigen: Der Antagonismus von politischem Einsatz und Rückzug ins Private, der Zusammenbruch einer als sicher geglaubten Welt, die Frage nach der Zwangsläufigkeit von Terrorismus.

2003 erhielt Christoph Schlingensief für "Rosebud" den Hörspielpreis der Kriegsblinden. "In dem bizarren Lärmen von Schlingensiefs Highspeed-Hörspiel sieht die Jury einen post-satirischen Realismus, mit dem der Autor seine bisherige innovative Hörspielarbeit in den Stücken "Rocky Dutschke ’68" (1997) und "Lager ohne Grenzen" (1999) und seine operativ inszenierte Literatur konsequent fortsetzt."

Christoph Schlingensief (1960-2010) wurde posthum zu einem der bedeutendsten zeitgenössischen Künstler Deutschlands erhoben. Zu Lebzeiten oft verkannt als agent provocateur, folgte er mit großem künstlerischen Eigensinn, einer unnachahmlichen Formensprache und mitreißenden Energie seinen politischen und gesellschaftskritischen Anliegen. In seinen letzten Arbeiten für die Bühne und in einem Buch verarbeitete Schlingensief offensiv seine Krebserkrankung, an der er 2010 verstarb. Zu seinem Vermächtnis gehört das "Operndorf Afrika" in Burkina Faso.

Mit Bernhard Schütz, Sophie Rois, Volker Spengler, Marc Hosemann, Martin Wuttke u. a.
Die Entstehung des Hörspiels wurde von der Film- und Medienstiftung NRW gefördert.

Infos + download
Schlingensiefs Dankesrede vor dem deutschen Bundesrat

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