SCHAUSPIELER*INNEN, HALTET BITTE EUER MAUL!

Dienstag, 27. April 2021 um 20:12 - futziwolf
von atakeks
Im Laufe der Jahre haben mich Schauspieler immer wieder schwer enttäuscht. Den Anfang machte PAUL NEWMAN, der sich, wie ich spät entdeckte, bereits 1966 für den antikommunstischen Hitchcock-Streifen „Der zerrissene Vorhang“ hergeben hatte, in welchem er auf dem Boden der DDR einen Kommunisten in einem Ofen vergast, 21 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs und der Befreiung der letzten Konzentrationslager. Es folgte MICHEL PICCOLI, der, bevor er in den 70ern großartige Filme wie „Themroc“ oder „Der diskrete Charme der Bourgeoisie“ drehte, an „Topas“ beteiligt war, einem so platten wie üblen Propaganda-Stück gegen die kubanische Revolution, natürlich von Hitchcock. Dann sah ich JÜRGEN VOGEL in „Das Leben ist eine Baustelle“, welcher, charmant, aber mit recht klarem Blick, in seinen besten Momenten an das Werk von KEN LOACH denken ließ, nur um einige Jahre danach feststellen zu müssen, dass dem Mann offenbar kein Kino- oder Serienrotz zu dämlich, keine Werbung zu schäbig ist. Als Promo für „Die Welle“ gab er ein Interview, das die Hufeisen-Theorie in ihrem ganzen affirmativen Unsinn noch einmal als Altersweisheit zu verkaufen suchte, und nicht einmal McDreck war für ihn der Feind. Schließlich ROBERT CARLYLE, den ich wegen seiner Rolle in LOACHS „Riff-Raff“ und dem Working-Class-Krimi „Face“ so sympathisch fand, dass ich bereit war, über den MTV-gestylten Junkie-Quatsch „Trainspotting“ hinwegzusehen. Schon 1999 fühlte er sich augenscheinlich geehrt, in einer weiteren geist- und anstandslosen Folge dieser nie endenden Reihe um den britischen Auftrags- und Massenmörder „James Bond“ mitspielen zu dürfen. Damit nicht genug verkörperte er 2008 den Sidekick von Jack-ich-folter-alles-was-bei-3-nicht-auf´m-Baum-ist-Bauer im Kinofilm zur Guantanamo-Trainingsserie „24“.
Von da an gab ich einen Dreck auf das Gewissen und das bisweilen gern unterstellte politische Bewusstsein von Schauspielern. Sieht´s bei den –innen wesentlich besser aus? Der Kommentar darf diesbezüglich gerne ergänzt werden, allerdings vermittelt die Liste der 50 Nasen jeglichen Geschlechts, die sich gerade zur Corona-Politik geäußert haben, zumindest mir nicht diesen Eindruck. Menschen, denen es augenblicklich wohl an Beschäftigung, Ruhm, Spaß und vielleicht auch Einkommen mangelt, sind irgendwie unzufrieden und quatschen, ihre Popularität zum Schlechtesten nutzend und asozial bis ins Mark, Verschwörungsfantasten und Verquerfühlern nach den kottriefenden Mäulern. Und jenen, die immerhin widersprechen, wie ULMEN und M´BAREK, mag ich dies, in Anbetracht all des Falschen, das sie sonst tun, noch nicht einmal anrechnen. Es ist wahr, diese Hölle namens Kapitalismus hält jeden Tag andere Peiniger-Visagen bereit. Was mir dazu noch einfällt, ist ein „Southpark“-Song: „Fick dich und halt´s Maul, Onkel Ficker!“ Und die Tante bitte auch!

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