KAI DEGENHARDT - Weiter draußen

Donnerstag, 25. April 2024 um 15:01 - futziwolf

KAI DEGENHARDT - Weiter draußen
CD - 
label/vertrieb: Plattenbau



[review:]
Kürzlich überlegten der Herr Dübauski und ich einmal was es denn in diesem neoliberal gleichgeschalteten, patriotisch-selbstverliebten, seine eigene Geschichte nach Belieben umschreibenden und fälschenden Land noch an politischen Liedermachern gibt und uns fielen tatsächlich gerade eine Hand voll ein. Dabei ist fundierte und über Musik transportierte Kapitalismuskritik in Anbetracht dieser allgegenwärtigen, gesamtgesellschaftlichen Wahnvorstellung, dass es gut sei, wie es ist, zumindest mehr oder weniger, und es ohnehin nichts anderes gäbe, wichtiger denn je und von den Popkulturpissern aus Hamburg ist diesbezüglich ja ganz offensichtlich überhaupt nix mehr zu erwarten. So bedauern wir also das Fehlen weiterer Genossen im musikalischen Widerstand und freuen uns gleichzeitig zumindest über die neue KAI DEGENHARDT-CD "Weiter draußen". Auf der obligatorischen Suche nach Vergleichen (ein weit verbreitetes Leiden unter Rezensenten) kommen mir, jedenfalls soweit es die Musik betrifft, Leute wie STOPOK, BILLY BRAGG und der alte FRANZ-JOSEF DEGENHARDT in den Sinn und inhaltlich liegt mensch mit den zuletzt genannten auch nicht so falsch, erinnert doch zum Beispiel "1476" durchaus an das hoffentlich bekannte Lied über den Bauernführer JOSS FRITZ und die "revolutionäre Zähigkeit und Geduld". Nichtsdestotrotz beschreitet der KAI DEGENHARDT auf seinen (inzwischen drei) Platten als Geschichtenerzähler und Beobachter , etwa der heutzutage so fügsamen Studentenschaft ("Weißmacherballade") und der rassistischen "Ausländer"-Politik ("Die Tötung"), auch ganz eigene, nicht weniger interessante und sprachlich keinesfalls schlechtere Wege. Dabei geht die Betrachtung und Analyse der Verhältnisse und blind übernommenen Lebenswelten weit über das hinaus, was einem PETER LICHT einen gewissen Indie-Ruhm eingebracht hat und es wäre äußerst bedauerlich, wenn "Weiter draußen" einem größeren und vor allem breiteren Publikum vorenthalten bliebe. Anyway, es gibt keine Alternative zum Sozialismus, also weiter im Geiste GUTHRIES, STRUMMERS und der DEGENHARDTS. Up the punx. - ATAKEKS

Das einzige Konzert im Ruhrgebiet:
02.11.2008 - Duisburg, Steinbruch, 19.00 Uhr - http://www.cafe-steinbruch.com



bio:
>>> Ich zähle meine Musik zu dem Genre, das die Anglo-Amerikaner "Singer-Songwriter" nennen und das bei uns unter "Liedermacherei" läuft. Natürlich mache ich politische Lieder - was auch sonst. Ich schreibe und singe ja von mir und Gott und der Welt und wie das alles zusammenhängt. Im landläufigen : sabinechristiansigen : Sinne aber ist meine Musik absolut unpolitisch: Weder die Pendlerpauschale noch die Föderalismusreform werden von mir auch nur im Ansatz textlich oder musikalisch behandelt.
Ich bediene mich aus dem musikalischen Material der zeitgenössischen U-Musik; von Folk bis "Clicks 'n' Cuts". Die verschiedenen Stilrichtungen benutze ich dabei für meine Zwecke. Das verdeutliche ich, indem ich ihnen ihre musikalischen Sättigungsbeilagen entziehe. Der dabei mitunter entstehende musikalische Verfremdungseffekt gefällt mir. Ich spiele außerdem gut Gitarre und : nicht so gut, aber effektiv : Melodica. Auf der Bühne benutze ich außerdem hier und da einen "Loop-Recorder", mit dem ich kleinere musikalische Phrasen sample, übereinander schichte und als Live-Playback benutze. Zusammen nenne ich das mal: meinen Sound.
Geboren 1964, wurde ich in den Siebzigern und frühen Achtzigern entscheidend musikalisch sozialisiert, bin also mit Folk, Rock, Punk, Wave, Reggae usw. groß geworden, aber auch mit den Liedern meines Vaters Franz Josef Degenhardt sowie dem kulturellen Umfeld der linken und linksradikalen Szenen dieser Jahre. Dass ich mich stark beeinflusst sehe von Musikern wie Dylan und Zappa, Reiser und Strummer, Eisler oder Billy Bragg, ist wohl kein Zufall.
Mit meinem Vater arbeite ich seit vielen Jahren als Arrangeur und Gitarrist zusammen und habe seit 1987 auf sämtlichen seiner Alben und diversen Tourneen mitgewirkt.
Mein erstes eigenes Album mit dem Titel "Brot und Kuchen" erschien 1997, das zweite, "Dekoholic", im Jahr 2000 und "Briefe aus der Ebene" 2003. Die aktuelle Platte "Weiter draußen" erscheint im Herbst 2008.
Neben der Musik schreibe ich seit einiger Zeit regelmäßig Artikel für die kommunistische Wochenzeitung UZ und andere linke Publikationen.
Eine Auswahl dieser Aufsätze ist unter dem Titel "Roll over Song & Dance" im Frühjahr 2008 beim Neue Impulse Verlag erschienen. http://www.neue-impulse-verlag.de/index.html http://www.neue-impulse-verlag.de/mbl/artikel/106/5/musikgeschmack-und-gesellschaftsmacht.html <<<



artist website:
http://www.kai-degenhardt.de/

contact:
plattenbau@plattenbau.de

discography:

Weiter draußen - 2008
Brot und Kuchen
Dekoholik
Briefe aus der Ebene

tour:
26.09.2008 - Wächtersbach, Kulturkeller, 20.30 Uhr - http://maerzwind.de/index2.html
27.09.2008 - Rheinau-Freistett, Ku-Stall, 20.00 Uhr - http://www.kultur-im-stall.de
29.09.2008 - Ulm, Theaterwerkstatt, 20.00 Uhr - http://www.theaterwerkstatt.telebus.de/start.html
08.10.2008 - Berlin, junge Welt-Ladengalerie, 19.00 Uhr - http://www.jungewelt.de/ladengalerie/index.php
16.10.2008 - Hamburg, Music Club LIVE, 21.00 Uhr - http://www.music-club-live.de/
17.10.2008 - Bremen, KITO, 20.00 Uhr - http://www.kitoinbremen.de
21.10.2008 - Mainz, Unterhaus, 20.00 Uhr - http://www.unterhaus-mainz.de
22.10.2008 - Bad Münster a. St., Struwwelin, 20.45 Uhr - http://www.struwwelin.de
24.10.2008 - Bad Karlshafen, Weinhaus Römer, 20.00 Uhr - http:///http://www.weinhandlung-roemer.de
25.10.2008 - Rodgau, Maximal, 21.00 Uhr - http://www.maximal-rodgau.de
29.10.2008 - Heiligenhaus, Der Club, 20.30 Uhr - http://www.derclubheiligenhaus.de
31.10.2008 - Saarbrücken, Theater Blauer Hirsch, 20.30 Uhr - http://www.theater-blauerhirsch.de
01.11.2008 - Kaiserslautern, Kammgarn : Cotton Club, 20.30 Uhr - http://www.kammgarn.de
02.11.2008 - Duisburg, Steinbruch, 19.00 Uhr - http://www.cafe-steinbruch.com




presse:

"...Degenhardt ist einer der wenigen Liedermacher seiner Generation, der sowohl mit einer klaren politischen Position als auch mit musikalischen Ideen aufwarten kann."
(Jazzthetik)
"Ganz und gar eigenständige Töne. Musikalisch wie inhaltlich mitreißend."
(Frankfurter Rundschau)
"Mit seinem völlig eigenständigen Stil tritt er aus dem Schatten des Vaters, verwebt Elemente aus Rock, Jazz, Reggae, Folk, Blues, Flamenco und der klas-sischen Gitarrenliteratur zu einem harmonisch komplexen und rhythmisch perfekten Geflecht."
(Allgemeine Zeitung Mainz)
"Mitteilen kann er immer etwas. Mal mischt er sich intelligent in die Politik ein, dann knallt er uns einen Agitprop-Song vor den gut genährten Latz."
(konkret)
"Kai Degenhardt weiß, was man mit sechs Saiten so alles anstellen kann. Ein bißchen Dylan, ein wenig früher Billy Bragg, kreiert er den 'Antipop' der Jahrtausendwende."
(Folkworld)
"Briefe aus der Ebene hat einen Charme, dem man schnell erliegt. Ich weiß ja nicht, was die neue Antikriegsbewegung so für Musik hört, aber Briefe aus der Ebene wäre eine gute Begleitung."
(Intro)
"Ein schönes deutsches Liedermacheralbum, der letzte Song Gemeinsame Reise ist der schönste Poproman, den man in zweieinhalb Minuten erzählen kann".
(Rolling Stone)
"Kritische, nachdenkenswerte Texte in musikalischer Umsetzung, die sich nicht unbedingt an eingefahrene Hörgewohnheiten anlehnen."
(Die Juroren der SWR-Liederbestenliste)




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