THE STREETS - Everything Is Borrowed

Freitag, 26. April 2024 um 14:00 - futziwolf


THE STREETS : "Everything Is Borrowed" : CD - (Warner // the-beats) : 22.09.2008
label/vertrieb:
http://www.warnermusic.de/thestreets/news/
http://www.the-beats.co.uk/

Die never ending discussion in unserer Redaktion darüber, was der Künstler, die Kunst darf oder nicht, oder ob die Kunst alles darf oder der Künstler eine gesellschaftspolitische Verantwortung erfüllen muss, hat sich am Objekt des neuen THE STREETS Albums und dem Subjekt MIKE SKINNER neu entfacht.
Obwohl ich auch zu der Fraktion gehöre, die persönlich schwer enttäuscht ist, wenn ein Künstler den Pfad des Predigers der Straße zu Gunsten einer etwas persönlicheren, poetischeren Lyric aufgibt, kann ich Mr. SKINNER nicht wirklich böse sein, da das breite Cockney-Gesabbel immer noch zu sehr den Hauch des Proletarischen Englands atmet, die liebevollen Sampleinlagen in Verbindung mit "richtigen" Instrumenten und SKINNERS geniale Eingebungen für wunderbare Harmonien immer noch spektakuläre Pop-Rap-Perlen hervorbringen.
Die Fans der britischen Sozialpoesie dürften enttäuscht sein, weswegen ich gerade ihnen trotzdem die Lektüre der Texte auf "Everything Is Borrowed" ganz nahe ans Herz legen möchte. Auch diese THE STREETS Platte ist trotz der Major-Produktion nicht zu glatt produziert, es rumpelt und quetschkomodet in allen Ecken, das es eine wahre Freude ist. Und um das Freudenfass doch noch zum Überlaufen zu bringen, ist die im August abgesagte Deutschlandtournee jetzt doch am Start und MIKE SKINNER und die THE STREETS kommen sogar nach Duisburg in die Kraftzentrale, am 01.November. Weitere Termine siehe unten. - großmutter futziwolf
presse:
>>> Irgendein berühmter Denker hat mal gesagt, das eigene Alter könne man vor allem an den verschrumpelnden Gesichtern langjähriger Freunde ablesen. Eine ähnliche Erkenntnis mag ebenfalls den anwandeln, der sich "Everything Is Borrowed" anhört, das mittlerweile vierte Album von The Streets. Es lässt keinen Zweifel daran, wie etabliert The Streets und ihr Sound inzwischen sind.
Kurze Rückblende: Das erste Streets-Album "Original Pirate Material" lieferte 2002 den Sound der Stunde. In breitestem Cockney berichtete Mastermind Mike Skinner lakonisch und gut gelaunt von den eigentlich unspektakulären Befindlichkeiten der britischen Jugend. Ob das nun Two Step, UK Garage, Grime oder sonst was genannt wurde, spielte keine Rolle. Was man da hörte, war absolut einzigartig und ganz einfach der heißeste Scheiß.
Den legendären Homerecording-Charme behält auch das neue Album bei. Schon beim ersten Durchhören wird deutlich, dass "Everything Is Borrowed" musikalisch nahtlos und ohne große Sprünge an das Vorwerk "When You Wasn`t Famous" anknüpft. Das ist immer noch liebevoll zusammen gesampelt, immer noch ist Skinner eher rappender Storyteller als anders herum, immer noch verleiht sein schüchterner Gesangsstil den Refrains das Prädikat "niedlich". Logischerweise ist das jetzt alles nicht mehr neu, aber immer noch hochgradig sympathisch.
Es ist bekannt, dass Skinner einen beinahe atavistischen Wert auf seine Lyrics legt.
"Everything is Borrowed" macht dabei einen beherzten Schritt weg von Sozialpoesie. Reduziert ist die Bezugnahme auf reale Orte, Namen und Marken. Skinner spürt nunmehr universellen Fragen nach. Oft gibt er dabei einem Hang zum Predigen nach und breitet gleich in den ersten zwei Tracks "Everything Is Borrowed" und "Heaven For The Weather" salbadernde Lebensphilosophie aus. Vielleicht geht damit ein Teil der Dringlichkeit verloren, die vor allem "Original Pirate Material" seinerzeit ausgestrahlt hatte. Jedenfalls weht einem der Hauch der Vergänglichkeit nicht nur lyrisch entgegen. Man muss sich erst daran gewöhnen, dass The Streets nicht mehr das Organ der Straße sind. <<< - Benjamin Borgerding
artist website:
http://www.myspace.com/thestreets
mukke:
http://www.myspace.com/thestreets
video:
The Streets - Love you more


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The Streets - The Escapist


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The Streets - Flip of a Coin (Live)


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discography:
2002 Original Pirate Material
2004 A Grand Don't Come for Free
2006 The Hardest Way to Make an Easy
2008 Everything Is Borrowed
tour:
28.10.: Hamburg, Große Freiheit
29.10.: Bielefeld, Ringlokschuppen
30.10.: Dresden, Straße E
01.11.: Duisburg, Kraftzentrale ("RuhrNächte 2008")
02.11.: Frankfurt, Hugenottenhalle
03.11.: Berlin, Huxleys
09.11.: München, Muffathalle
10.11.: Stuttgart, Longhorn
11.11.: Köln, Live Music Hall



bio:
wiki sacht:
http://de.wikipedia.org/wiki/The_Streets
"Has It Come To This?" schallt es anno 2000 durch die Clubs der hippen Londoner Garage-Szene. Als im April 2002 das Album "Original Pirate Material" erscheint, ist die Sensation perfekt: Die Presse überschlägt sich und plötzlich avanciert The Streets zum heißesten Eisen der Saison.
Hinter dem Namen "The Streets" verbirgt sich aber nicht mehr als ein einziger Mann: der 1978 geborene Mike Skinner aus Birmingham. Bis dato führt er ein relativ normales Leben. Pubs, Freundin, Freunde, Stress, Spaß, Hip Hop, House, Breakbeats - die alltäglichen Themen der "streets" eben, die er auch in seinen unsentimentalen, nonchalanten Texten verarbeitet. Schon früh geht aber seine meiste Zeit für Musik drauf und mit 15 zimmert er die ersten Tracks.
Als im Jahr 2000 das Label Locked On seine erste Single "Has It Come To This" veröffentlicht, zieht Skinner von Birmingham nach Brixton und legt damit den Grundstein seiner steilaufsteigenden Karriere. Skinners hochgelobter, neuer Sound, die Fusion aus Hip Hop und 2Step, ist geprägt durch die New Yorker Attitüde der Beastie Boys und Run DMC, bleibt beatmäßig aber im Garage-Kontext. Das zuhause am Laptop produzierte erste Album "Original Pirate Material" beschränkt sich aber nicht nur auf Club-Hymnen. Dafür sorgt vor allem Skinners Storytelling, das das Lebensgefühl seiner Generation auf den Punkt bringe, wie einige Medien schreiben.
Die Kritiken der Debütplatte sind durchweg fantastisch, sie verkauft sich über eine Million Mal. Die Live-Shows sind berüchtigt, und zuhause in England befassen sich zwischenzeitlich schon Literaturprofessoren mit seinen Lyrics. Bei diesem Trubel ist es kein Wunder, dass Skinner zur Entspannung gerne mal mit seinem Kumpels nach Ibiza jettet.
Im Oktober 2003 veröffentlicht er das Mini-Album "All Got Our Runnins" mit bisher unveröffentlichtem Material und Remixen ausschließlich online. Im Mai 2004 erscheint dann Skinners Zweitling "A Grand Don`t Come For Free", auf dem recht minimal konstruierte, zumeist verquere Halftime-Beats und spärliche Arrangements mit Hang zur Melodie vorherrschen. Das Storytelling wird hier zum Konzept: in elf Tracks erzählt Skinner die Geschichte eines Geezers, der tausend Pfund verliert und seine von One-Night-Stands, Drogen und Wetten geprägte verzweifelte Suche nach dem verlornen Geld. Eine Ende 2003 mit Chris Martin abgehaltene Studio-Kollabo vom Song "Dry Your Eyes" ist jedoch nicht enthalten, da Martin mit dem Klang seiner Stimme nicht zufrieden war. Auch diese Platte ist wieder Kritikers-Liebling, verkauft sich weltweit blendend und schafft es so sogar auf die Nummer Eins in seinem Heimatland.
Nach einer Tour durch die halbe Welt macht Skinner zunächst mehr mit in der Boulevard-Presse breitausgetretenen Skandalen (Alkohol, Drogen, Wetten, das ganze Programm) auf sich aufmerksam, als mit der Musik. Anstatt selbst wieder an Tracks zu arbeiten, gründet er lieber sein eigenes Label "The Beats". Darauf veröffentlicht er im Jahr 2005 zwei vorzügliche Alben von befreundeten Grime-Künstlern: den Mitchell Brothers und dem talentierten Jungspund Kano. Auf beiden Platten hilft Skinner auch gerne selbst als am Mikro aus.
Als Skinner im Oktober 2005 mit einem großartigen Remix von Bloc Partys Hit "Banquet" endlich wieder selbst Musik macht - er erzählt hier die Geschichte, wie er der BBC-Moderatorin Jo Whiley reuig ein geklautes Mikrofon zurückgibt - dauert es nur noch ein paar Monate, bis endlich sein drittes Album im Laden steht.
Im April 2006 erscheint "The Hardest Way To Make An Easy Living". Skinners bisher schonungslosestes Album, auf dem er endlich alles so sagen will, wie es wirklich ist. So kann die Presse wenigstens nicht alles verdrehen. Mehrere Kollaborationen auf dem Album waren angekündigt (z.B. Gwen Stefani), im Endeffekt hört man aber wieder nur Skinner und gelegentlich seinen Kumpel Leo, The Lion. Musikalisch beschreitet er mit dem Album bekannte Pfade, was der Qualität aber in keinster Weise schadet.

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