MOGWAI - The Hawk Is Howling

Freitag, 26. April 2024 um 22:13 - futziwolf

MOGWAI : The Hawk Is Howling : CD/2LP

- (Wall of Sound/PIAS) - VÖ - 19. september 2008

label/vertrieb:
http://www.wallofsound.net/
http://www.pias.com/germany/

http://www.roughtrade.de/




[review:]
>>> Kann man ungehört kaufen - genauso wie alle Alben zuvor. <<< So endet die Rezension des neuen MOGWAI Albums The Hawk Is Howling in der INTRO. Unglaublich. Aber was reg ich mich auf. Es gibt doch nicht wirklich Menschen, die solche Sätze für bare Münze nehmen, oder? Jeder hat eine oder mehrere Lieblingsbands (gehabt), deren Alben er über 5 oder 10 Jahre gekauft hat und man hat sich über jedes n Bein ab gefreut. Und irgendwann hat man dann einen Haufen Dreck in der Hand gehalten, ungehört gekauft. Das muss heutzutage ja nicht mehr sein, da fast jede Neuveröffentlichung schon vor dem VÖ im Netz steht, mal mehr, mal weniger legal. Zur Ehrenrettung des Rezensenten der INTRO sei auf den unten stehenden Rest seiner Review verwiesen, die nicht nur weitaus mehr über das neue MOGWAI Album aussagt als der unheilige letzte Satz, sondern denselben auch Ad Absurdum führt.
Also statt der gewohnten MOGWAI Gitarrenwände nun eher elektronische Sounds, kein neuer genialer Kniff sondern gleichbleibend hohes Niveau ohne zu überwältigen. Statt wirrer, unverständlicher Songzeilen, gar keine Texte. Und wenn ich dann noch in der Labelinfo lese: "Die Durchschlagskraft, die Strukturen und die verschiedenen Stimmungen kommen sämtlich aus den Instrumenten, die Klangbilder malen und Worte überflüssig machen", dann weis ich, das Album brauche ich mir nicht zu kaufen, ungehört. Nein, im Ernst, ich habe mir die Platte natürlich angehört, vier Mal sogar, ganz. Nüchtern. Ich habe weder Bilder gesehen noch gehört. Ich war nur zutiefst gelangweilt.
Einem Mogwai-Fan ist da allerdings schon etwas sehr geschmackvolles eingefallen: Ein Selfmade Fanvideo auf YouTube zu "The sun smells too loud", weiter unten zu bewundern. (am liebsten höre ich alle drei unten aufgeführten Videos gleichzeitig) - großmutter futziwolf

presse:
>>> Da breiten Mogwai Album für Album fein ziselierte Traktate in instrumentalem und mit avanciertem Noise besetztem Postrock aus und benennen ihre Stücke dann "I`m Jim Morrison, I`m Dead" oder "I Love You, I`m Going To Blow Up Your School". Ein deutlicheres und wirkungsvolleres Statement gegen einen humorlosen und selbstverliebten Gestus in Rock und Kunst ist kaum denkbar.
Dabei hätten die Schotten allen Grund dazu, sich von Feuilleton und Vernissage ausgiebig als Vorreiter und ewige Referenzgröße eines ganzen Musikgenres feiern zu lassen. Sie sitzen aber viel lieber in ihren vergammelten Pubs herum. Und Artikel mit ihrem Bandnamen im Titel überlesen sie garantiert auch. Das neue Album "The Hawk Is Howling" ist zwar so deutlich Mogwai, wie es nur sein kann, offenbart gleichzeitig aber auch eine neue Facette des für die Band so typischen Stils. Die poppigen Ambitionen von "Happy Songs For Happy People" gehören endgültig der Vergangenheit an, die Stücke der neuen Platte sind wieder deutlich ausladender, gleichzeitig machen Mogwai aber auch weniger von brachialen Gitarrenwänden Gebrauch als jemals zuvor.
Die Soundanlage der Band hat sich verbreitert, gerade im Bereich der elektronischen Sounds, sie ist atmosphärisch differenzierter, verlässt aber die Grenzen des Rauen und Unwegsamen nie. Außerdem hat Stuart Braithwaite dieses Mal offensichtlich keine Lust oder Zeit gehabt, sich wirre Songzeilen zu überlegen, "The Hawk ..." bleibt durchgehend instrumental. Der Platte geht ein neuer genialischer Kniff ab, Mogwai beweisen auf ihr ein gleichbleibend hohes Niveau, ohne derart zu überwältigen wie in den Jahren, als man die Band kennenlernte. <<<
( http://www.intro.de/platten/kritiken/23050293/mogwai-_the_hawk_is_howling )

>>> Du musst das hier nicht lesen. Es ist völlig überflüssig. Es gibt keine Texte auf "The Hawk Is Howling". Sämtliche Durchschlagskraft, die Strukturen und die verschiedenen Stimmungen : alles kommt aus den Instrumenten. Mogwai malen Klangbilder, Worte sind überflüssig. Selbst wenn die Gruppe aus Glasgow wie in der Vergangenheit ein paar Lyrics auf ihren letzten Werken zwischen die Instrumental-Stücke schob, so blieben sie doch vernuschelt, nicht zu identifizieren. All das macht es so verdammt schwer über diese Fußballfans und Bierliebhaber zu schreiben. Alles findet in den Hörgängen des Betrachters statt. Wo der eine Traurigkeit vermutet, kommt der andere nicht aus dem Lachen heraus. Ist deine Nachdenklichkeit nicht meine Unbekümmertheit? Verbirgt sich hinter Drohkulissen in Wirklichkeit nicht große Sehnsucht nach Ruhe? Muss man Musik immer analysieren, sezieren und interpretieren, man tanzt ja auch nicht zu Architektur und Poesie. Überall überfallen einen Worte, aus jedem Coffee Shop, jedem Kaufhaus und Klamottenladen plärrt es, Menschen brüllen einem ihre Lebensgeschichte oder unfassbaren Nonsense via Handy entgegen. Man möchte am liebsten laut "Haltet doch mal alle das Maul" schreien, um diese Silben-Sintflut, diese Mixtur aus Lügen, Lebensanweisungen, Litanei und Laberei zu stoppen.

Wo bleibt die Sehnsucht nach Stille. Die Neugierde, seine eigenen Gefühle zu entdecken und sei es, sie durch die Musik dieser Gruppe aus Glasgow frei schälen zu lassen. Dazu muss jeder einzelne der zehn Tracks sorgfältig ausgepackt werden, eine Anleitung wird nicht beigelegt. Eher locken einen die fünf Männer auf falsche Fährten. Warum geben Mogwai dem Opener "I'm Jim Morrison, I'm Dead" einen solch verwirrenden Titel? Dabei ist das Stück die Stille vor dem Sturm namens "Batcat", dessen furiosen Sounds auch auf die Alben "Ten Rapid" oder "Young Team" gepasst hätten.
Es ist der Sound zu ihrer Stadt Glasgow, Mogwais Jagdgründe. Hier finden die fünf Hauptmitglieder Barry Burns, Stuart Braithwaite, Dominic Aitchison, Martin Bulloch und John Cummings zwischen all den schönen Plätzen, Frakturen und offenen Wunden Inspiration, hier erzählen Nächte mit zerplatzten Hoffnungen, Kämpfen, ex- und implodierender Liebe, Romantik und Rabaukentum ihre Geschichten. Mal werden sie dann mit zartem Strich wie in "Local Authority" (schon wieder so ein komischer Titel) aufs Notenblatt geschrieben, mal als kompakter Rock-Brocken wie im famosen "The Sun Smells Too Loud" herausgeschleudert. Waren Mogwai jemals dichter am Song, jemals so upbeat wie hier? Fast ein Gegenentwurf zu all den chilligen Klängen, Träumereien in "Kings Meadow" oder "Thank You Space Expert". "I Love You, I'm Going To Blow Your School" hätte auch dazu gepasst, gen Finale fliegt einem dann aber das Klang-Gebäude doch um die Ohren. 11 Jahre nach ihrem ersten Album "Young Team" klingen Mogwai immer noch nach Zukunft, und immer sind sie noch die coolste Band in der Stadt. <<<

mukke:
http://www.wallofsound.net/artistsdetails.php?id=14 http://www.myspace.com/mogwai

video:
Mogwai - The sun smells too loud (matador fan video )

YouTube-Direktlink


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artist website:
http://www.mogwai.co.uk/
http://www.myspace.com/mogwai


contact:
booking: info@asgard-ukcom

discography:
2008 The Hawk Is Howling
2006 Mr. Beast
2006 Zidane: A 21st Century Portrait
2005 Government Commissions - BBC Sessions 1996-2003
2003 Happy Songs For Happy People
2001 Rock Action
1999 Come On Die Young
1998 Kicking A Dead Pig (Remixe)
1997 Ten Rapid
1997 Mogwai Young Team

tour:
28.Okt.2008 20:00 - Casino de Paris Paris
29.Okt.2008 20:00 - Live Music Hall Koln
30.Okt.2008 20:00 - Melkweg Amsterdam
01.Nov.2008 20:00 - Oosterpoort Groningen
02.Nov.2008 20:00 - Vega Copenhagen
03.Nov.2008 20:00 - Mejeriet Lund
04.Nov.2008 20:00 - Cirkus Stockholm
06.Nov.2008 20:00 - Huxleys Berlin
08.Nov.2008 20:00 - Grosse Freiheit Hamburg
10.Nov.2008 20:00 - Mousonturm Frankfurt 11.Nov.2008 20:00 - Alter Schlachthof Dresden
12.Nov.2008 20:00 - Backstage-Werk Munich
13.Nov.2008 20:00 - Club Aquarius Zagreb
14.Nov.2008 20:00 - Wuk Vienna
17.Nov.2008 20:00 - Fri Son Fribourg
18.Nov.2008 20:00 - Rote Febrik Zurich



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