Ab heute wird (zurück-)gelöscht

Mittwoch, 1. September 2010 um 00:01 - futziwolf
Haben sie schon mal von Büchern gehört, die drei Monate nach Veröffentlichung wieder gelöscht werden? Bei tagesschau.de werden ab heute Inhalte; die sie mit ihren Gebühren mitfanziert haben, nach einer bestimmten Verweildauer gelöscht. Die Geschichte dazu (von der ARD selbst geschrieben):

Staatsvertrag zwingt zum Löschen von Online-Inhalten

Warum Sie nicht mehr finden, was Sie suchen


Was heute irgendwo auf der Welt ins Netz gestellt wird, kann in
der Regel bis auf weiteres abgerufen werden. Was einmal veröffentlicht
wurde, vergrößert die universelle Bibliothek im Netz. Jeder Mensch mit
Internet-Anschluss hat so freien Zugang zu vielfältigen Informationen,
zu Entwicklungen aktueller und vergangener Ereignisse überall auf der
Welt, in Deutschland oder vor der eigenen Haustür.

Beschränkung der Öffentlich-Rechtlichen
Für die öffentlich-rechtlichen
Onlineangebote gilt das künftig eingeschränkt. Denn nur ein Bruchteil
der Inhalte, die erhalten werden könnten, darf auch im Netz bleiben. So
sind dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk mit dem 12.
Rundfunkänderungsstaatsvertrag
enge Grenzen im Internet
gesetzt worden. Seit dem 1. Juni 2009 regelt der Vertrag, dass in
gebührenfinanzierten Angeboten viele Inhalte verboten sind und die
erlaubten nur noch für begrenzte Zeit online bleiben dürfen. Die
öffentlich-rechtlichen Anbieter haben bis zum 31. August 2010 Zeit, die
Vorgaben des Gesetzes umzusetzen.

Unterschiedliche Fristen fürs Verweilen im Netz
Alle tagesschau.de-Inhalte
haben spätestens mit dem 1. September 2010 eine "Verweildauer". Das
heißt, sie dürfen nur noch für eine bestimmte Frist im Netz bleiben. Bei
vielen Inhalten beträgt diese Verweildauer ein Jahr, zum Beispiel bei
den meisten Meldungen und dafür ausgewählten einzelnen
Tagesschau-Beiträgen. Viele Tagesschau-Sendungen und das Nachtmagazin
bleiben als komplette Sendung dagegen nur sieben Tage on demand
abrufbar. Eine Ausnahme bilden die Tagesschau-Sendungen um 20.00 Uhr und
die Tagesthemen. Sie gelten als fortlaufende zeitgeschichtliche Archive
und dürfen unbegrenzt angeboten werden. Gleiches gilt für Inhalte von
zeitgeschichtlicher und kulturgeschichtlicher Bedeutung. Sie dürfen
unbefristet in einem eigens auszuweisenden Archiv online bleiben. Eine
weitere spezielle Regel gilt für Inhalte, die sich mit Wahlen befassen.
Sie dürfen für die Dauer der Legislaturperiode angeboten werden.

Die Einzelheiten sind im so genannten Verweildauerkonzept geregelt - einem
Teil des Telemedienkonzeptes. Die Erstellung dieser
Konzepte schreibt der Rundfunkstaatsvertrag vor.


Verweildauerkonzept:
Details darüber, wie lange tagesschau.de-Inhalte online bleiben dürfen, sind im
Verweildauerkonzept festgelegt. Es ist Teil des Telemedienkonzeptes, das
tagesschau.de dem Rundfunkrat des NDR vorgelegt hat. Dieser hat in
einem so genannten Dreistufentest geprüft, ob tagesschau.de dem
öffentlich-rechtlichen Auftrag entspricht, welchen qualitativen Beitrag
das Angebot zum publizistischen Wettbewerb leistet und welcher Aufwand
dafür erforderlich ist. Am 25.06.10 hat der NDR-Rundfunkrat das
Telemedienkonzept von tagesschau.de gebilligt.


Rund 80 Prozent der Inhalte nicht mehr abrufbar
Während viele Verlage damit beginnen, ihre Archive für die Allgemeinheit zu
öffnen, muss tagesschau.de den größten Teil seines mit Gebührenmitteln
erstellten Online-Archivs löschen. Betroffen sind ca. 80 Prozent der
Inhalte. Zusätzlich problematisch: Auch das Löschen kostet Geld, denn es
muss eigens organisiert und programmiert werden. Da die Budgets in den
Telemedienkonzepten gedeckelt sind, gehen die Lösch-Kosten zu Lasten
neuer Inhalte.

Depublizieren

20. Juli 2010, 18:58 Uhr - von Jörg Sadrozinski

Depublizieren ist ein Begriff, den es nicht gibt. In keinem Duden
findet sich dieses Wort und trotzdem haben wir in den
vergangenen Monaten und Wochen häufig darüber gesprochen. Depublizieren
bezeichnet das “Offline stellen” von Internetinhalten. Unter anderem von
Inhalten, die künftig nicht mehr über tagesschau.de verfügbar sind -
obwohl sie von Ihnen bezahlt wurden. Warum
Sie künftig auf tagesschau.de (und bei anderen öffentlich-rechtlichen
Angeboten) möglicherweise nicht mehr das finden, was Sie suchen, haben
wir Ihnen hier erklärt. Viele Nutzer sind empört, dass
Inhalte, die mit ihren Rundfunkgebühren erstellt und veröffentlicht
wurden, ab dem 1.September 2010 nicht mehr verfügbar sein werden. Aber
auch Inhalte und Sendungen, die erst noch produziert werden,
verschwinden nach Ablauf einer so genannten Verweildauer.
Bei tagesschau.de werden wir künftig Meldungen nach zwölf Monaten,
Sendungen (mit Ausnahme der 20-Uhr-Ausgabe und der Tagesthemen) bereits
nach sieben Tagen depublizieren.

Einige Nutzer haben gefragt, ob die Beiträge komplett gelöscht
würden. Das ist nicht der Fall - die Inhalte verbleiben in unserer
Datenbank, werden aber nicht mehr über unsere Webserver ausgespielt. Die
Meldungen dürfen wieder “leben”, wenn ein Ereignis eintritt, das eine
erneute Berichterstattung rechtfertigt.

“Websites must live forever” - das Ideal eines unbegrenzten und
stetig wachsenden Wissens- und Informationsspeichers im Internet wird
durch diese gesetzlichen Regelungen ad absurdum geführt. Deshalb
empfehlen einige Nutzer, die derzeit verfügbaren Inhalte zu sichern und
auf anderen Servern zur Verfügung zu stellen. Es könnte also sein, dass
Inhalte von tagesschau.de künftig
länger an anderen Stellen
im Netz zu finden sind.

Wieder andere Nutzer sind der Meinung, dass Petitionen an die
Landtage zur Änderung des Rundfunkstaatsvertrages der richtige Weg sei,
um das absurde Verfahren zu stoppen. Denn absurd finden selbst einige
unserer Kollegen, dass mit Rundfunkgebühren zunächst etwas
geschaffen wird, das nach wenigen Tagen (oder Monaten) wieder - mit
Gebührengeldern - vernichtet wird.

Heute nun haben sich die Vorsitzenden unserer Rundfunkräte in Berlin
getroffen, um über die verschiedenen Drei-Stufen-Tests
zu informieren
und Bilanz zu ziehen. Viel Zeit, viel Geld haben
diese Verfahren und Gutachten gekostet. Und Sie fragen sich bestimmt
auch: wozu das Ganze?

Eine ausgewogene, objektive und moderat-öffentlich-rechtliche Antwort
zu finden, fällt mir schwer. Im Interessenausgleich zwischen
privatwirtschaftlichen und öffentlich-rechtlichen Medien hat die Politik
ein bürokratisches Verfahren geschaffen, zu dem mir nur eines einfällt:
Depublizieren. Sofort!








98 Reaktionen zu “Depublizieren”

  1. 1: Michael

    Wäre es möglich die von den Öffentlich-Rechtlichen produzierten
    Inhalte unter einer Lizenz zu veröffentlichen, die es erlaubt diese
    unbegrenzt weiter zu verbreiten und weiter zu bearbeiten (zum Beispiel
    eine Creative Commons Lizenz)?

    Das würde zum einen dem zugrunde liegenden Gedanken entsprechen für alle
    Menschen frei zugänglich und zum Gemeinwohl zu produzieren und zum
    anderen ermöglichen die Beiträge legal extern online und frei zugänglich
    zu archivieren.
    Das ist zwar noch nicht die Ideallösung, wäre aber eine Verbesserung
    im Status quo.



  2. 2: Daniel

    “Bei tagesschau.de werden wir künftig Meldungen nach zwölf
    Monaten, Sendungen (mit Ausnahme der 20-Uhr-Ausgabe und der Tagesthemen)
    bereits nach sieben Tagen depublizieren.”
    Gilt diese Ausnahme auch für das Nachtmagazin??



  3. 3: Gerrit

    Also wenn sich die Ö-R Sender über eine Zwangsgebühr finanzieren
    dürfen und dann noch ihr Budget mit Werbung aufbessern, dann kann es ARD
    und Co. doch gar nicht so schlecht gehen.
    Was für die GEZ als Gegenleistung kommt, ist gerade im Bereich der
    Nachrichten immer wieder boulevardlastig und nähert sich dem Niveau der
    Privatsender an.



  4. 4: andi

    Gegen diesen lächerlichen Beschluss, der das Offline stellen von
    tagesschau.de Inhalten fordert, hilft meiner Meinung nach nur eins:
    ziviler Ungehorsam. Lassen sie die Inhalte einfach im Netz. Am besten
    irgendwo, wo keiner so schnell rankommt. Beratung vom CCC gibts bestimmt
    gratis. Erst wenn die Sache eskaliert, kommt größere Aufmerksamkeit der
    Öffentlichkeit. Und wenn die erstmal diesen Unsinn richtig verstanden
    hat, wird Unterstützung nicht lange auf sich warten lassen und der
    politische Druck wird zusammenbrechen.

    Nicht dass Sie mich falsch verstehen, ich will damit nicht sagen, dass
    alles was auf tagesschau.de publiziert wird auch tatsächlich
    erhaltenswert wäre - aber so gehts nicht.



  5. 5: Tobias

    Den Frust über die Löschaktion teile ich. Aber macht das dieses
    Thema relevant für die 20-Uhr-Ausgabe der Tagesschau? Die Löschung an
    sich ist schließlich keine Neuigkeit mehr. Meldungen à la „Die ARD
    segnet die Internetinhalte der ARD ab“ sind doch Nabelschau par
    excellence. – Würde sich spiegel.de entscheiden, sein Archiv zu löschen,
    gäbe es auch keine Meldung in der Tagesschau.



  6. 6: Joe

    Man sollte überlegen, ob nicht Inhalte, die nach 7 tagen gelöscht
    werden, von Anfang an nicht mit Gebührengeldern finanziert werden
    sollten.



  7. 7: case42

    Diese absurde Regelung ist ein Kniefall vor der Content-Mafia.
    Erreicht haben sie damit bei mir nur eines: Die Wahrscheinlichkeit, dass
    ich den traditionellen Verlagen jemals wieder Geld in Form eines
    irgendwie gearteten Abonnements zukommen lassen werde, geht hart gegen
    Null.

    (Nicht, dass diese bisher sehr groß gewesen wäre, aber dies lag
    hauptsächlich an mangelndem Interesse an den angebotenen Inhalten,
    weniger an prinzipiellen Gründen.)

    Des weiteren dürfen sich die verantwortlichen Politiker und Parteien
    darüber “freuen”, meine Stimme an der Wahlurne bis auf Weiteres los zu
    sein.

    Last but not least werde ich wohl meinen tatsächlich nicht vorhandenen,
    aber bisher freiwillig an die GEZ bezahlten, Fernseher zugunsten eines
    Radio bzw. eines Internet-PC abmelden.

    Die so gesparten Gebührengelder kann man dann sinnvoll und zielgenau an
    Blogger verteilen (z.B. übr flattr oder anderweitig spenden (z.B.
    Wikileaks).



  8. 8: Stefan

    Die Idee, Inhalte unter Creative Commons zur Verfügung zu stellen,
    finde ich toll. Allerdings ist vermutlich auch ARD-aktuell an Lizenzen
    gebunden, wenn es Inhalte wie Texte, Bilder o. ä. von externen Quellen
    erwirbt. Möglich wäre das also nur für vollständig eigenerstellte Werke,
    oder? Ob das dann wieder die private Medenlandschaft in
    unangemesserener Weise benachteiligt, ist noch einmal eine ganz andere
    Frage. In diesem Zusammenhang danke für die Wikileaks-Anregung ;-)

    Insgesamt kann man tatsächlich nur den Kopf schütteln, wie die Politik
    versucht, mit Protektionismus die Interessen der kränkelnden Printmedien
    zu schützen. Ich dachte bisher, wir leben in einer freien
    Marktwirtschaft? Wenn Zeitungen verschwinden, dann tun sie das halt. Das
    mag man mögen oder auch nicht, aber so läuft der Hase. Wenn die Nutzer
    im Internet nicht (im gewünschten Maße) bereit sind, für Informationen
    zu bezahlen, dann werden sich entsprechende Angebote nicht durchsetzen.
    Fertig. Das man nun versucht, das Angebot der ÖR künstlich zu
    beschränken, ist kurzsichtig und dumm. Zugegeben, es gibt sicher Inhalte
    bei ARD und ZDF, die auch gern wieder aus dem Netz verschwinden können,
    aber bei Nachrichten sieht das doch etwas anders aus. Schließlich ist
    die Informationsversorgung für Jedemann Auftrag der ÖR und dazu gehört
    heutzutage nun einmal das Internet mit all seinen Möglichkeiten. Die
    guten alten Printmedien haben das verstanden und ganze Lobbyarbeit
    geleistet. Glückwünsch. Schade nur, dass die Politik das noch nicht
    begriffen hat. Internet? Das ist doch das mit den Bildschirmen, oder?
    Nundenn, das wurde alles schon zu Genüge erörtert, genug gestänkert…



  9. 9: Enno

    Das mit den Creative Commons Lizenzen ist eine schwierige Sache.
    Man muss da ganz andere Vertraege mit allen Beteiligten machen, man kann
    ploetzlich nicht mehr einfach jedwede Musik in einem Beitrag verwenden,
    kann keine Archivbilder verwenden, usw, usw. Ich habe das in Norwegen
    beim staatlichen NRK mitverfolgt, die gehen in die Richtung, aber es
    dauert sehr lange. Zum Glueck ist man dort vorausschauend genug, dass da
    schon seit einer ganzen Weile dran gearbeitet wird, und so kann man die
    ersten Sendungen jetzt ganz ofiziell als torrents bekommen. AD und ZDF
    wuerden sicherlich gut daran tun, sich das mal anzuschauen und evtl.
    Erfahrungen auszutauschen (und Oslo ist ja auch immer eine Reise wert).



  10. 10: Harmageddon

    Ich habe lange gesucht, aber den Grund für dieses Gesetz finde ich
    nirgends (abgesehen von den Serverbelastungen, die aber kein Grund für
    ein solches Gesetz sein können). Grenzt das Ganze nicht schon an Zensur?



  11. 11: j4p4n

    Ich schlage das Anlegen einer Subdomain vor, auf der diese
    “illegal vorhandenen” Artikel weiterleben dürfen:
    depubliziert.tagesschau.de



  12. 12: OrderByRand

    Lösungsvorschlag:

    Inhalte downloadbar oder als Torrent-Files bereitstellen. Die Cloud
    kümmert sich dann schon um die dauerhafte Verfügbarkeit.
    Inhalte, die nicht (mehr) veröffentlicht sind sollten doch eigentlich
    ohne urheberrechtliche Konsequenzen anderweitig gespeichert und
    veröffentlicht werden können, oder?



  13. 13: Sabine Engelhardt

    Ein anständiger Server, ein nettes kleines Script, und schwups —
    alles, was hier auftaucht, steht noch mal woanders (auch Links lassen
    sich mit etwas mehr Aufwand sicher anpassen). Technisch ist das also
    wohl machbar. Die Frage ist, ob diejenigen, die genug Geld in die Hand
    nehmen & das umsetzen können, nicht direkt eine Horde Anwälte im
    Nacken hätten …
    Aber doch, CC-Lizenz wäre ein guter Anfang. Damit könnte man
    arbeiten.
    Meint Frosch



  14. 14: Stefan

    Wenn einfach nur die Links gelöscht werden könnte man doch eine
    Hobby-HP aufmachen, die einfach jeden Tag alle verlinkungen zu der
    Tagesschau.de Datenbank aktualisiert und speichert. Die Inhalte werden
    ja nicht gelöscht, sondern nur aus der HP rausgenommen…



  15. 15: Stefan

    @Tobias

    Der SPIEGEL würde wohl aber durchaus über seine eigene Löschaktion
    informieren, ebenso wie es die Tagesschau für ihre Inhalte tut. Davon
    abgesehen wird ja von einigen Kommentatoren hier gerade die
    Veröffentlichung solcher Prozesse eingefordert, auch um den Unsinn
    solcher Aktionen aufzuzeigen - wo wäre sie besser aufgehoben als in der
    Tagesschau selber?

    Das Problem bei diesem Thema ist, dass es auf keiner Plattform wirklich
    neutral kommuniziert werden kann, denn alle sind interessegeleitet: die
    öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten lehnen die Depublizierung ab,
    die privaten und Zeitungsverleger fordern sie. Jedes Medium hat eine
    unternehmenspolitisch geleitete Meinung dazu.



  16. 16: Johannes

    Schade fand ich z.B., dass die RBB-Produktion “24 Stunden Berlin”
    oder so ähnlich nach 7 Tagen wieder gelöscht wurde. Man hatte da ja kaum
    die Chance das tatsächlich am Stück zu schauen, und auch über Tage
    verteilt dauert es länger als 7 Tage. Hätte ich gerne zuende geschaut
    und auch später noch anderen empfohlen. Hatte ja durchaus
    dokumentarischen und zeitgeschichtlichen, allgemeinbildenden Charakter
    und entsprach m.E. dem Auftrag des ÖR.
    Ob das aufgrund der Gesetzeslage oder aufgrund von anderen, evtl.
    wirtschaftlichen Entscheidungen des RBB selbst gelöscht wurde, weiß ich
    dabei allerdings nicht.



  17. 17: Deniz

    Hallo, meine Frage wäre…..

    Wer profitiert von dieser ganzen Löschaktion?
    Die Politiker? Oder wir die Leser?
    Ich glaube ich wohne in China oder in Russland :)
    So fängt es an und endet wo ? Das ist erst der Anfang von der Zensur
    des Internets…
    Sorry das Internet unterliegt ja schon seit geraumer zeit, in
    Deutschland der Zensur….für Die es noch nicht wissen :)
    Ciao freies Internet



  18. 18: John

    Die Lösung zu dem Thema steht ja schon da (zwischen den Zeilen):
    Nicht-gebührenfinanzierte Mirror-Nachrichtenserver, die neu publizierte
    Inhalte sofort spiegeln und parallel im Netz anbieten - ohne
    “Verfallsdatum”. Damit wird zwar die Urheber-Site uninteressanter als
    die umfassendere Spiegel-Site - Aber wenn das politisch so gewollt ist…
    Bleibt nur die Frage, ob das urheberrechtlich zulässig ist.



  19. 19: Kritiker

    So geht die Wissensgesellschaft an den Interessen der Verleger zu
    Grunde.



  20. 20: Mariam

    Ich finde es eine Frechheit, vorallem wenn man bald GEZ-Gebühren
    nach Haushalten zahlen muss. Ich habe keinen Fernseher, weil ich bisher
    alles wichtige im Internet nachschauen konnte.

    Bitte, ich will eine Petition, wer macht mit? Oder gibts schon eine?



  21. 21: T

    Zwei Fragen:


    1) Erklären Sie doch bitte mal, welchen Sinn der Verweis auf
    Wikileaks* hat. Das ist kein Archiv, da gehts um Erstveröffentlichung
    sensiblen Materials …
    2) Warum wird publiziertes Material nicht unter eine freie Lizenz
    (z.B. Creative Commons) gestellt? Es ist ja schön, wenn Inhalte “an
    anderen Stellen im Netz” auftauchen - nur müssen die netten Menschen,
    die sich diese Mühe machen, dazu das Urheberrecht der ARD verletzen. Sie
    müssen sich also strafbar machen …
    Auch heute geistern ja gute Beiträge oder Sendungen der ARD bei
    Youtube oder via Torrent im Netz herum. Nun habt ihr mal die
    Gelegenheit, ganz fortschrittlich (und öffentlichkeitswirksam!) die
    nicht-kommerzielle Weiterverbreitung des unsinnigerweise zu löschenden
    Materials zu legalisieren. Bezahlt haben wir ja bereits dafür …
    /T


    *Aus http://wikileaks.org/wiki/WikiLeaks:About/de

    Wikileaks ist ein unzensierbares Wiki für die massenhafte und nicht auf
    den Absender zurückzuführende Veröffentlichung und Analyse von geheimen
    Dokumenten (’Leaks’, ‘Leakings’, leaking = etwas ohne Autorisierung oder
    amtlicher Genehmigung aufdecken, trotz Bemühungen um Geheimhaltung).



  22. 22: Josef

    Schlimm ist vor allem, daß man keine Links mehr auf diese Seiten
    setzen kann, da man nicht weiß, wielange die Seiten noch online sind.
    Linksammlungen zu politischen Themen, Blogs und Foren werden in Zukunft
    ohne ARD und ZDF auskommen müssen.



  23. 23: sic

    Das ganze ist der Einfluss der privaten Medien, die diese
    Richtlinien durchgesetzt haben, da sie Angst davor haben, aufgrund
    sinkender Druckzahlen und sinkender Werbeeinahmen Einnahmeverluste zu
    erleiden. Da wird ein (vermeintliches) Gratis-Angebot wie tagesschau.de
    als unfaire Konkurrenz gesehen. Das Problem ist dabei sehr viel tiefer
    gehend: Die meiste Werbung ist schlichtweg irrelevant. Was interessiert
    mich die Werbung für den neuen Horch A9, wenn ich ihn mir als Student eh
    nicht leisten kann? Was interessieren mich die Stellenanzeigen der
    Firma Wernher, welche CEOs für Geschäftsbereiche suchen? Warum soll ich
    irgendwelche Partnervermittlungsseiten anklicken, wenn ich momentan
    nicht auf eine Partnerschaft aus bin? Und dann kommen diese irrelevanten
    Werbungen nicht einmal, sondern tage- bis wochenlang die selben. Es ist
    erwiesen, dass mehr als die Hälfte der Leser dieser Online-Medien
    Schüler und Studenten sind. Wieso machen also die Herrschaften
    Privatanbieter nicht mal relevante Werbung?


    Natürlich ist es einfach, die Konkurrenz durch öffentlich-rechtliche
    Anbieter anzuprangern. Es ist die berühmte Sache mit dem Anprangern des
    scheinbar naheliegenden (siehe Killerspiele Amokläufe). Doch erst, wenn
    die letzte Sendung aus dem Netz ist, die letzte Seite irgendwo im
    Datennirvana verschwunden ist und die letzte “freie” Konkurrenz der
    Vergangenheit angehört, werden die kommerziellen Anbieter bemerken, dass
    irrelevante Werbung nicht angeklickt wird…



  24. 24: Atze

    Wieviel Unsinn wird von unseren Politikern noch produziert ?

    Man sollte sich nicht wundern daß immer mehr Politikverdrossenheit in
    unserer Republik gesteigert wird.

    Wir reden von Einsparung ? Wieviel kostet diese Kommision zur
    Erarbeitung der Regelung, wieviel kostet der Instanzenweg zur
    Beschlussfassung, u.s.w. ?

    Man sollte doch über Aufwand und Nutzen mehr nachdenken.



  25. 25: Tom

    Was da mit den Rundfunkgebühren für ein Schindluder getrieben
    wird, ist echt der Wahnsinn. Solange die Herrschaften nicht wieder zu
    einer sinnvollen Regelung zurückgefunden haben, sind meine
    Rundfunkgeräte vorerst “abgemeldet”. Für diese Form der Politik sehe ich
    schwarz. Ein Clown, wer für das Löschen von Inhalten Geld von mir haben
    möchte.



  26. 26: Wolf

    Ich ahnte bereits lange, dass die krude Idee einer
    ‘Verweildauer’-Beschränkung irgendwo ein analoges Vorbild haben muss.
    Nach langer Suche glaube ich es hier gefunden zu haben. Zumal die
    zuständige Kommission das Ende der Verweildauer ihres ausgewählten
    Objekts noch selbst dokumentiert: http://www.youtube.com/watch?v=6D-z6sTs3pU



  27. 27: Shai Segal

    Sorry ARD, aber da müsst ihr schon selber etwas dagegen tun.
    Habt ihr das Gefühl Wikileaks (weil ihr darauf verlinkt in diesem
    Beitrag), habe das Geld für Lau, Terrabyte-weise ÖR-Videos zu hosten?
    Einfach widersetzen, den Löschadmin zufällig in die Ferien schicken
    und den zuständigen Behörden den Finger zeigen. Die Damen und Herren
    Politiker sind mehr abhängig von euch als umgekehrt…



  28. 28: Andreas

    Wie wäre es denn, wenn die Tagesschau und andere öffentlich
    rechtliche Webseiten einfach alle Inhalte unter einer Creative Commons
    ähnlichen Lizenz veröffentlichen? Dann könnte jeder Nutzer ohne
    rechtliche Probleme die Sendungen herunterladen und selbst bei Youtube
    oder speziell dafür eingerichteten Seiten hochladen. Natürlich ist es
    dann unmöglich, einen einmal publizierten Artikel wieder verschwinden zu
    lassen, aber die möglichen Nachteile sollten nicht so umfangreich sein.
    Der “Remix-Kultur” im Netz könnte mit einer freieren Lizenzvariante von
    CC (z.B. die Erlaubnis der Verwendung in nicht kommerziellen und
    kommerziellen Produkten) übrigens auch wunderbar etwas in die Hand
    gegeben werden, sodass einmal erstellte Artikel immer wieder verwendet
    werden könnten.



  29. 29: Max Nansen

    Viel Wahres wurde hier schon in den Kommentaren gesagt: Zunächst
    einmal, in welchem Rahmen die Tagesschau selbst über dieses Thema
    berichten darf und sollte. Da die Redakteure und ihre Arbeit selbst
    betroffen sind ist hier selbstverständlich die Objektivität und
    Neutralität in der Berichterstattung beeinträchtigt. Eine Äußerung wie
    hier, in Blogform, oder als Kommentar in den Tagesthemen mag da passend
    erscheinen, da die Äußerung der persönlichen Meinung gut zu erkennen
    ist.


    Eine sehr gute Idee aus einem anderen Kommentar sollte man genauer
    betrachten: Die Allgemeinheit finanziert über die GEZ den öffentlich
    rechtlichen Rundfunk, da erscheint es doch sinnvoll die Inhalte
    allgemeinfrei zu veröffentlichen. Die Creative Commons Lizenz mit dem
    Ausschluß kommerzieller Weiterverwendung finde ich persönlich sehr
    attraktiv für diese Inhalte. Dadurch lässt sich ein Mißbrauch durch
    private Medien ebenfalls verhindern.


    Allerdings halte ich diese sinnvolle Idee für wenig realistisch. Wenn
    man die öffentlich rechtlichen Anstalten beobachtet, so fällt doch auf,
    dass Entscheidungsträger dieser Medien nicht im Zeitalter von Web2.0,
    Creative Commons und OpenSource Gedanken angekommen sind und oft noch
    sehr traditionelle Wege gehen anstatt neues zu wagen.



  30. 30: Kreuvf

    Werden die Inhalte dann in vollem Umfang nicht mehr erhältlich
    sein? Oder wird da ein entsprechender Hinweis unter/über einem
    Zusammenfassungstext des fehlenden Inhalts stehen, der genau sagt, warum
    dieser Inhalt nicht mehr vorhanden ist und den Leuten auch sagt, was
    sie tun können, damit das nicht mehr so ist?



  31. 31: Hagbard Celine

    Von meiner Seite erwartungsgemäß Trauer und ein leises “war ja
    klar”. Das Hauptproblem ist wohl, dass die Recherche für “freie”
    Journalisten bzw. “Suchende” im weitesten Sinne deutlich erschwert wird.
    Hinzu kommt, dass akademisch korrekte, kritische Reportagen
    (beispielsweise über die Irak/Afghanistan-Aggression) weitgehend
    kompliziert werden, da man Originalmeldungen nunmehr schlecht
    miteinander vergleichen kann.


    Dies obliegt nun allein den Journalisten der jeweiligen Sender. Das
    Problem dabei ist, dass (bei allem Respekt) diese in Ihrer Meinungs- und
    -viel wichtiger- Handlungsfreiheit extrem eingeschränkt sind. Ich
    verweise auf den hohen Erfolgsdruck und die Angst vor Arbeitslosigkeit
    bzw. Konflikten mit den Vorgesetzten.


    Wir haben es also mit einer klar autoritären Verteilung von
    Informationen zu tun, bei denen dem gemeinen “Volke” wichtige Inhalte
    vorsätzlich vorenthalten werden.


    Kallisti.


    Hagbard Celine, H.M., S.H.



  32. 32: freunddergez

    Diese Regelung ist ein Witz, ein typisches Beispiel für deutsche
    IT-Gesetzgebung und ein Schlag ins Gesicht derjenigen, die so blöd sind,
    für einen Computer GEZ-Gebühren zu zahlen.


    Ein Witz, da ein irrsinniger Aufwand getrieben wird, Inhalte, die
    zuerst mit großem Aufwand für die Veröffentlichung produziert wurden,
    der Öffentlichkeit wieder zu entziehen.


    Ein typisches Beispiel für deutsche IT-Gesetzgebung, da hier wieder
    einmal totales Unverständnis der Politik für IT-Themen deutlich wird und
    wieder einmal einfach dem Druck einer dahergelaufenen Lobbyorganisation
    nachgegeben wurde, anstatt wenigstens echte Sachverständige zu
    befragen, oder einfach gesunden Menschenverstand walten zu lassen.


    Ein Schlag ins Gesicht der armen Idioten, die tatsächlich glauben,
    ein internetfähiger Computer sei “ein neuartiges Rundfunkempfangsgerät”
    (siehe IT-Kompetenz) und deswegen dafür Rundfunkgebühren entrichten,
    denn deren Gebürengelder werden jetzt dafür verschwendet, ihnen Inhalte,
    für die sie eine Gebühr GEZahlt haben, vorzuenthalten.


    Ein Tipp an die öffentlich rechtlichen Redaktionen: Inhalte unter
    CC-Lizenzen stellen und per p2p verbreiten.

    Oder “aus Versehen” die eigentlich zu löschenden Inhalte per
    “Sicherheitslücke im System” weiterhin bereitstellen. Anders macht ihr
    euch genauso lächerlich, wie die Witzfiguren, die sich diesen Mist
    ausgedacht haben.



  33. 33: nü-fred

    Wenn schon nicht mit einer vorhandenen Lizenz wie creative
    commons, wäre doch hier ein Ausweg über eine hausgemachte Lizenz, die
    eine Weiterverbreitung nachdem ein Text/Inhalt zurückgezogen wurde,
    erlaubt, zumindest zu erwägen. Das Selbstverständnis der Öffentlich
    Rechtlichen müsste sich wegbewegen vom Gedanken, maximales return of
    investment zu erreichen, indem alle Rechte zum Zweck einer späteren
    Weitervermarktung gehalten werden. Mir würde sehr gefallen, wenn in
    Deutschland ein Selbstverständnis wachsen würde, dass etwa dem
    entspricht, was dem Konzept der Public domain entspricht. So gehört
    jedes Dokument einer amerikanischen Behörde per se der public domain;
    und was sind die öffentlich-rechtlichen Sender anderes, als Behörden der
    Information für die Öffentlichkeit.



  34. 34: Michael

    1. Unter welcher Lizenz stehen die in der ARD-Mediathek
    angebotenen Videos?


    2. Wer programmiert mir ein System, das die Videos + Beschreibungen
    automatisiert herunterlädt, einen Torrent generiert und die Beschreibung
    samt Torrent-Link im Web veröffentlicht?


    Speicherplatz habe ich hier genug (~8TB). Der rest lässt sich
    bestimmt über Spenden finanzieren.



  35. 35: 3247

    Nimmt die Deutsche Nationalbibliothek die Sachen nicht?



  36. 36: rico

    Schade, dass die Presse immernoch nicht verstanden hat, was
    Wikileaks ist und wie es funktioniert.

    Ein Auszug: “A leaked document was secret” http://wikileaks.org/wiki/Writer%27s_Kit

    Vielleicht ist es dann besser, wenn Inhalte nach 12 Monaten
    verschwinden, dann könnte man sich wieder auf die Kernthemen
    konzentrieren und mehr Zeit in Recherchearbeit stecken.



  37. 37: Nachdenker

    Leider vergessen Viele dass wir in Deutschland Bildungsmangel
    haben. Kaum ein Zuschauer der Privaten wird sich so schnell auf diesen
    Blog verirren, dafür aber umso mehr im Sinne der Medienmogule und seiner
    Informationsbeschaffer argumentieren und die GEZ gebühr weiterhin
    verfluchen.


    Schafft die GEZ ab, nennt es TV Gebühr für Bildungsfernsehen,
    streicht die Werbeblöcke weg, lasst die leute freiwillig zahlen und
    verschlüsselt es ordentlich.

    Erst wenn der pro7/sat1 Junkie verblödet und der RTL Fan eingeschläfert
    im TV Sessel hängen, dann werden die Leute hoffentlich mal aufwachen und
    merken, für was man Geld zahlen muss und für was nicht.


    Ich weiß als EX-Sky Kunde auch nicht mehr, warum ich für ständig
    nervendes Werbefernsehen und schlecht kommentierte Sportereignisse
    zahlen sollte.


    … und ja, lasst alles was jemals digital dokumetiert wurde online für
    Abonennten zugänglich. Nach Jahren kann es ja für die Öffentlichkeit
    freigegeben werden. Wir leben im Informationszeitalter (und auch noch im
    Zeitalter der Aufklärung wie es aussieht), d.h. man sollte auch Zugriff
    auch zeitlich ältere Ansichten haben, denn nirgends lernt man besser,
    als aus Fehlern der Vergangenheit.



  38. 38: t3n.de/socialnews

    Tagesschau.de | Depublizieren….


    Depublizieren ist ein Begriff, den es nicht gibt.In keinem Duden
    findet sich dieses Wort und trotzdem haben wir in den vergangenen
    Monaten und Wochen häufig darüber gesprochen.Depublizieren bezeichnet
    das “Offline stellen” von Internetinhalten.Un…



  39. 39: ulf

    Wikileaks ist als Sammelstelle für depublizierte Inhalte
    ungeeignet. Besser wäre das Internet Archive unter http://www.archive.org/
    dessen Ziel es ist digitale Daten langfristig kostenlos zur Verfügung
    zu stellen. Wenn die öffentlich-rechtlichen Anstalten einigermaßen freie
    Lizenzen verwenden würden (zumindest für die Beiträge, die kein
    Fremdmaterial enthalten), könnten die depublizierten Inhalte dort
    sicherlich problemlos gesichert werden.



  40. 40: josip

    Was für ein Glück, daß mich das “System-TV” nicht interessiert!

    Macht doch einfach was ihr wollt………………………………..



  41. 41: dot tilde dot

    den begriff “depublizieren” gibt es nicht nur nicht, er ist auch
    so offensichtlich, dass es knistert.


    “löschen” klingt negativ, aggressiv und ist glücklicherweise sogar
    technisch falsch. “aus dem netz nehmen” ist zu lang und klingt nach
    rückzug. “nicht mehr anbieten” klingt auch nicht gerade nach positivem
    merkmal öffentlich-rechtlich finanzierter medienhäuser.


    nun also “depublizieren”. stilistisch, lexikalisch, ökonomisch und
    politisch ein armutszeugnis.


    wie schade. verlierer sind die zuschauer und hörer der ard,
    entwickler interessanter aggregationsmodelle und damit die verbreitung
    der ard-inhalte.


    und natürlich der stil des hauses. depublizieren. tut mir leid, ich
    bin ungern so emotional, aber ich finde das wirklich armselig.


    .~.



  42. 42: Background

    Ist schon interessant, dass offensichtlich privat finanzierte
    Informationen beliebig lange verfügbar sein dürfen und relativ seriöse
    Informationen der ÖR nicht…. Was da konkret für Interessen dahinter
    stehen, dürfte bis dato nicht wirklich bekannt sein.


    Tageszeitungen bieten auch einen Zugriff auf vorhandene, eigene
    Archive an - gegen Bezahlung.


    Für Anhänger von Archivinformationen und wenn der ÖR wirklich
    kundenorientiert arbeiten möchte auf dem bisherigen Niveau, wäre die
    Einrichtung von pdf-Downloads eine Lösung. Dann könnte sich jeder ggf.
    interessante Beiträge selber abspeichern und die ARD nach Vorgabe die
    Beiträge nach einer Woche OFFLINE stellen….


    Aber das wäre wohl zu einfach.



  43. 43: Sabine Engelhardt

    @Kreuvf: Bisher landet man schlicht und einfach auf einer
    404-Fehlermeldung (page not found). Daß die im Tagesschau-Layout
    erscheint, macht’s nicht besser. Das heißt: Die Links sterben
    tatsächlich.



  44. 44: mrtlbrnft

    Ich hab das jetzt nicht gelesen, was da so alles geschrieben
    wurde.

    Die Datenkrake google ist ja nicht gerade der Freund der Datenschützer,
    aber gibt es denn da keine Möglichkeit für ein “gentlemen-agreement”,
    dass google einfach seinen Speicher für die ÖR-Seiten etwas aufstockt?

    Da hätte ich überhaupt keine Probleme.

    Grüße! M.



  45. 45: Dzerzhinski

    Ich vermute vor allem bei den Politikern ein Motiv, das mich an
    einen Bekannten erinnert. Der war als politischer Gefangener in der DDR
    im Gefängnis, weil er offen gegen die politische Propaganda der SED
    polemisiert hatte und sich dabei als Beweis auf Artikel in älteren
    Ausgaben des beliebten Neuen Deutschlands bezog.

    Der Vergleich der SED Politik mit früheren Aussagen war ihm als
    staatsfeindliche Hetze ausgelegt worden. Darauf reagieren Diktatoren
    allergisch.

    Nicht jeder Politiker ist so souverän zu sagen: “Was kümmert mich mein
    Geschwätz von gestern”. Kleinere Geister versuchen hingegen ihre Spuren
    zu verwischen, damit man sie nicht beim Wort nehmen kann. - Ihre Spuren
    im Internet! - Das ist absurd!

    Ich stelle immer öfter fest, dass wir endlich im ach so freien Westen
    angekommen sind, und mit uns das ganze längst überwunden geglaubte
    Geprassel von Gestappo und MFS - es steckt einfach zu tief im Menschen…



  46. 46: M. Kuhl

    Ich lebe im Ausland und habe daher nur die Möglichkeit mich über
    das Internet zu informieren. Damit wird jetz wohl Schluss sein. Also
    sucht man sich eine anere Quelle der Information. Schade!



  47. 47: martin

    Also ich würde ja die Inhalte die 7 Tage die sie verfügbar gemacht
    werden können einfach auf einem Torrent-Tracker, der nicht mit den
    Rundfunkanstalten in Verbindung gebracht werden kann, zu veröffentlichen
    und diese 7 Tage lang zu seeden.



  48. 48: case42

    Die Idee mit den Creative Commons-Lizenzen klingt interessant. Ich
    muss Enno (#9) zustimmen, dass sich ARD und ZDF umhören sollten bei
    anderen Sendeanstalten, die schon diesbezügliche Erfahrungen gemacht
    haben.


    Stichpunkt “Objektivität und Ausgewogenheit”:

    Gibt es überhaupt Leute, die nicht aus dem Dunstkreis der Verleger-Lobby
    und der ihr hörigen Politiker-Kasten kommen, und die diese Löschaktion
    für sinnvoll oder notwendig halten?



  49. 49: Argon

    Man sollte sich unter diese Umständen generell weigern noch
    Gebühren zu bezahlen, da hier Fremde ungefragt über mein (Mit)Eigentum
    bestimmen…!



  50. 50: Marcus

    @michael

    das Gleich dachte ich gerade auch.

    Man müsste nur eine Webseite generieren, die alle Daten vorhält und auf
    anfrage einen Torrent ausspuckt. Eine “ÖRBay” so zu sagen, wobei aber
    der Tracker immer eine Kopie vorhält. Und hier kommt das rechtliche
    Problem ins Spiel. Wenn man das in Absprache mit den ÖR machen könnte,
    so dass man nicht verklagt wird würde ich mich durchaus an der
    technischen Realisierung beteiligen. Server + Bandbreite müssten durch
    Spenden realisiert werden.



  51. 51: Attic

    “Warum Sie künftig auf tagesschau.de (und bei anderen
    öffentlich-rechtlichen Angeboten) möglicherweise nicht mehr das finden,
    was Sie suchen, haben wir Ihnen hier erklärt.”


    Der Artikel “Warum Sie nicht mehr finden, was Sie suchen” wurde
    leider seinem Titel überhaupt nicht gerecht, die eigentlichen Gründe,
    bzw wie dieser ominöse Rundfunkvertrag zustande kam, werden komplett im
    Dunkeln gelassen. Nur über Umwege erfährt man, dass der Druck von
    Privaten und Verlagen kam.


    Zum Thema selbst kann ich nur sagen, dass auf jeden Fall die
    Vernichtung dieser qualitativen, von Bürgern bezahlter Beiträge
    verhindert werden muss, da sie der Vernichtung von Wissen selbst
    gleichkommt. Sollen wir uns in Zukunft darauf verlassen, dass die
    Privaten das schon richten werden? Nein, danke!



  52. 52: LaleLu

    Hey super, dann können die Poltiker und Wirtschaftsweisen auch
    weiterhin jeden Mist erzählen, spätestens nach 12 Monaten ist er sowieso
    nicht mehr nachzulesen. Na, so lässt es sich doch regieren!?



  53. 53: Jörn

    Was wird denn in dem Zusammenhang aus der Mediathek? Die ist doch
    vor nicht all zu langer Zeit für eine Menge Gebührengelder eingerichtet
    worden, im Übrigen eine hervorragende Sache für die ich sehr gern
    Gebühren zahle, wird die jetzt auch “dedupliziert”?



  54. 54: Tobias Held

    Also mal Nägel mit Köpfen:

    Aufruf zum Kündigen von Zeitungs - und Zeitschriftenabos. Den Verlagen
    gehts doch letztlich um die Auflage und damit um die Werbeeinnahmen.
    Darum hat die Verlagslobby soviel Druck aufgebaut (wie Bertelsmann
    Stiftung und Konsorten das machen können wir uns vorstellen) . Warum
    soll ich 5,76 EUR für ein “neuartiges Rundfunkgerät” zahlen und dann
    doch nur kastrierte Inhalte sehen?



  55. 55: derAndere

    Ich finde die Entscheidung richtig.


    Die ÖR haben im Netz nichts aber auch garnichts verloren. Weg mit dem
    gesammten Onlineangebot.


    Solange ein internetfähiger PC und die dazugehörige Leitung nicht zum
    Existenzminimum zählen kann es nicht sein dass die Gesammtheit der
    Bürger gezwungen wird ein ÖRes Angebot im Netz zu bezahlen.



  56. 56: Attic

    @derAndere: Sie finden es also in Ordnung, für Lindenstraße und
    Musikantenstadl Gebühren zu zahlen, aber nicht für tagesschau.de?


    Um auf Onlineinhalte zugreifen zu können, braucht man nicht
    zwangsläufig einen eigenen PC mit Internetanschluss. Es gibt zum
    Beispiel auch Bibliotheken, Internetcafes und Universitäten.


    Aus erster Hand kann ich Ihnen versichern, dass sehr viele unter
    25-jährige heutzutage ihre Nachrichten nicht mehr hauptsächlich aus
    Zeitungen oder dem Fernsehen, sondern aus dem Internet beziehen. Umso
    wichtiger, dass dort ein unparteiisches, nicht werbefinanziertes Angebot
    vorhanden ist.



  57. 57: M

    Einfach lächerlich das Ganze. Einfach deutsch!



  58. 58: Schreiberling

    Vorweg: Ich bin ein vehementer Gegner der via GEZ verordneten
    publizistischen Zwangsernährung, die keiner essen will aber bezahlen
    muss. Ich will die Abschaffung dieses Systems. Diesen Beitrag zu lesen
    und zu kommentieren - wenn ich dafür bezahlen soll, ok, dann aber wenn
    ich das will, ansonsten mag mir die Möglichkeit versperrt bleiben,
    einverstanden.


    Doch muss ich meinem erklärten Feind diesmal beispringen.


    Die gesetzlich verordnete Deaktivierung von Webinhalten ist ein mit
    nichts zu begründender Eingriff in die Presse- und Meinungsfreiheit.
    Verschwörungstheoretisch liegt die Annahme nahe, dass vergessene Inhalte
    neuem politischen Blödsinn den Weg ebnen, so dass dem Vergessen also
    ein wenig nachgeholfen wird - von politischer Seite, die ja angeblich
    soooo wenig den öffentlich-rechtlichen Rundunk (analog:
    öffentlich-rechtliche Web-Aktivitäten) zu steuern hat.


    Hier hat die Politik versehentlich ihr Gesicht gezeigt: Die
    öffentlich-rechtlichen Anstalten sind nicht unerwünschte
    “Grundversorgung” sondern Staatsinstrument. Und werden derzeit also
    illegal finanziert, woran sich durch die “Haushaltsabgabe” nichts ändern
    wird.


    Trotzdem bin ich bei den erbosten Kolleginnen und Kollegen und teile
    ihre Verärgerung. Was da erfunden wurde, das ist ein Tritt in die
    Weichteile aller Medienleute.



  59. 59: Tobias

    Super Artikel! Gleich mal bookmarken!

    Ach, shit, da war ja was… Kann ich in nem halben Jahr ja gar nicht mehr
    drauf zugreifen… ^^


    Wirklich ein Armutszeugnis für Deutschland, das neue
    Telemediengesetz…



  60. 60: Markus Barenhoff

    Nabend!


    Genau in diesem Zusammenhang habe ich die WDR Intendantin, Frau
    Monika Piel, vor kurzem angeschrieben.


    Das Schreiben, sowie die Antwort vom WDR sind hier zu finden:
    http://www.alios.org/blog/2010.....tsvertrag/


    Gruss

    Markus



  61. 61: Thomas Müller

    Ich finde das Medienangebot der ÖR im Internet sehr gelungen und
    freue mich gute Sendungen auch im Nachhinein Online nochmals anschauen
    zu können, dass hier die Privaten dem Ganzen einen Strich durch die
    Rechnung gemacht haben, ist eine Frechheit!!



  62. 62: Arne Babenhauserheide

    Ich möchte mich der Anfrage anschließen, alle Inhalte, für die Sie
    ausreichend Rechte haben, unter freie Lizenzen zu stellen.


    Lizenzen, die sich eignen:


    GPLv3: Jeder kann es nutzen und muss seine Änderungen wieder
    freigeben. Die verbreitetste Lizenz von Freier Software → http://gnu.org/licenses/gpl.html


    cc-by-sa: Wie GPL, nur mit etwas schwächerem Schutz und mehr
    schönen Bildern :)http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/de/


    * cc-by-nd: Darf nicht geändert werden → http://creativecommons.org/licenses/by-nd/3.0/de/


    (Sie können auch mehr als eine Lizenz nutzen, wenn sie möglichst
    breite Weiternutzung ermöglichen wollen)


    Damit könnten Sie einfach arbeiten wie bisher und nach der Produktion
    prüfen, ob Sie ausreichend Rechte für freie Lizensierung haben.


    Wenn ja, einfach frei lizensieren (die stärkste Lizenz, die sie
    nutzen können: GPL > cc-by-sa > cc-by-nd), aber für spätere
    Nutzung auch unfreie Nutzung möglich halten (wenn die Nachricht später
    mit unfreien Bildern bereichert werden soll). Durch saubere
    Quellenangaben könnte das sogar automatisiert werden.


    Unfreie Nutzung möglich halten heißt einfach, vom Macher der Sendung
    vorlangen, dass er auch unfreie Nutzung erlaubt. Wenn die Lizenz erst
    nachträglich hinzugefügt wird, dürfte das automatisch so sein, da die
    Macher dann alle verschiedenen Nutzungen erlauben sollten (um keine
    inkompatibilitäten mit Archivmaterial zu erzeugen, also alle Materialien
    zu nutzen).


    Nebenbei finde ich es klasse, dass Sie die Informationen dazu in der
    20:00 Uhr Tagesschau gebracht haben. So ein tiefgreifender Eingriff in
    die Pressefreiheit und Ihren Bildungsauftrag ist definitiv wichtig genug
    dafür!


    Und so habe ich ihn im Video-Podcast gesehen.


    PS: Nur nichtkommerziell nutzbare cc-lizenzen sind dafür sinnlos.
    Damit könnten Sie nämlich die Werke nicht nutzen, die andere mit Ihren
    Beiträgen erstellen.


    PPS: Um der Gefahr zu begegnen, dass auch dieser Blog-Beitrag bald
    verschwindet, habe ich meinen Beitrag auch auf meiner eigenen Webseite
    veröffentlicht → http://draketo.de/licht/politi.....e-lizenzen



  63. 63: EricCartman

    Schlimm, diese Entwicklung…


    Ich bin gezwungen, die vollen Gebühren zu bezahlen, nutze aber (fast)
    nur die Onlineinhalte. Und jetzt sollen die beschnitten werden?
    Grauenvoll!


    @derAndere

    Sie werden nur gezwungen, für das Onlineangebot zu zahlen, wenn Sie
    keinen Fernseher, dafür aber einen internetfähigen PC haben.


    Ich jedenfalls zahle den vollen Satz. Egal, ob ich das Onlineangebot
    nutze oder nicht. ÖR nutze ich aber selten im TV und nie im Radio.


    Nicht falsch verstehen: Mir passt die GEZ überhaupt nicht. Aber
    solange ich sie zahlen muss, sollen die Gelder auch vernünftig verwendet
    werden.


    viele Grüße

    EricCartman



  64. 64: pepe

    @5

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