Nach dem Atomaussstieg: Jetzt raus aus Facebook!

Montag, 27. Juni 2011 um 20:19 - futziwolf
Der Facebook-Boykottaufruf: Der süße Traum (oder die saure Rache) der etablierten schreibenden Zunft (trotz Gejammer seitens der "echten" Journalisten, vergibt der aponaut ein "Like". Warum? Wem die Ausage der folgenden Headline aus dem Telepolisartikel nicht reicht: Wir finden Facebook einfach Scheiße.)
Facebook möchte an der Börse mit 17 Millionen deutschen Usern etwa 100-200 Euro pro Kopf erlösen
- ein Grund, sofort auszusteigen

>>> Warum verschenken wir eigentlich unser wertvolles Sozialkapital an russische und chinesische Oligarchen und Goldman Sachs? Wir haben uns einreden lassen, dass wir für unsere edlen Anliegen dabei sein sollen. Jede Initiative, jeder Verlag, jedes Projekt ist bei Facebook und hofft auf die Währung like.
Allerdings haben Guttenberg auch seine fast 600.000 likes nicht zurück ins Amt geholfen. Alle mir bekannten Initiativen liegen weit unter dieser Zahl. Natürlich freut man sich als Aktivist, wenn das eigene Interview in Twitter und Facebook empfohlen wird, wenn ein Artikel über die eigene Aktion 481mal like und 81 tweeds erhält.
Au revoir, zauberhafte, falsche Freunde
Diese Schmeichelei und die zauberhaften, falschen Freunde sind es, die uns glauben lassen, wir bräuchten Facebook. Auch meine Verleger und Redakteure freuen sich über den vermeintlichen Multiplikator Facebook. Wenn ich aussteige, verlieren sie ein scheinbar wertvolles like. Und ich ein paar zauberhaft-elegante, exotische Freundinnen und Freunde. Aber der Grund dafür, dass ich meinen Account lösche, ist kein kultureller oder datenschützlerischer, sondern ein wirtschaftlicher: Ich möchte, dass alle Werbeeinnahmen, die durch meine Inhalte erzielt werden, auch in den Taschen von Süddeutsche, Spiegel, Frankfurter Rundschau, Finanzbuchverlag und heise landen, nicht in den Tresoren von Milliardärsjachten oder auf den Konten von Goldman Sachs.
Facebookfreie Zone
Unsere Online-Kommunikation ist eine Form von Sozialkapital. Wir haben keinen Grund, unser Sozialkapital an der Garderobe von globalen Netzwerken abzugeben. Aaron Sorkin, Autor von The Social Network, scheint das genauso zu sehen: Er stieg soeben aus. Wer auch der Auffassung ist, dass weder Mark Zuckerberg noch seine Investoren unsere Spenden benötigen, kann seinen Facebook-Account hier deaktivieren. Für Webseiten könnte jetzt der Button "Facebook freie Zone" zum Gütesiegel für authentisches Sozialkapital im deutschsprachigen Raum werden. <<<
>>> alexander dill auf telepolis

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