Der Staat als Mörder
Donnerstag, 22. September 2011 um 14:48 - futziwolf
... Ich sehe keinen Unterschied zwischen der Kultur, Straftätige einzusperren, oder Todesstraftätige zu entsorgen (Straftäter einzusperren oder zu entsorgen. - Straftätige zu Tode zu entsorgen). Das hat alles mit Verwaltung von Leben zu tun...
Im US-Bundesstaat Georgia, der von alttestamentarisch denkenden, evangelikalen Fanatikern und Rassisten bestimmt wird, wurde heute morgen ein Mensch hingerichtet, oder sollte ich sagen ermordet? Der Fall des vor "zwanzig Jahren" zum Tode verurteilten Troy Davis erregte vor allem so viel Aufmerksamkeit und große Solidaritätsbekundungen für eine Aufhebung der Todesstrafe, weil sieben von neun Zeugen, die ihn als Täter genannt hatten, ihre Aussagen später zurück zogen. Eine große Anzahl der Fürsprecher Troy Davis protestierten unabhängig von den Prozesshintergründen für ihn, weil sie grundsätzlich gegen die Barberei der Todesstrafe sind.
Dieses hohe Maß an Solidarität konnte der 44-jährige Lauwrence Berwer in Texas offensichtlich nicht erwarten, er wurde gestern ebenfalls durch die Giftspritze hingerichtet. Er hatte einen schwarzen behinderten Mann an sein Auto gekettet und zu Tode geschleift. Da werden sich vielleicht sogar manche Todesstrafengegner gedacht haben "Die Sau hats verdient".
Dann gibts da noch die auch nicht so medienwirksame Nachricht über die öffentliche Hinrichtung des minderjährigen Jungen im Iran. Hier und da alles im Namen des gerechten Gottes.
Wenn ich also hier im aponaut mal wieder bekunde, grundsätzlich gegen die Todesstrafe zu sein, muss ich wohl damit rechnen als "Gutmensch" verunglimpft zu werden. Ein schönes Beispiel findet sich in den Kommentaren zu einem Troy Davis-Artikel in der taz, von grifter: "Bei den Gutmenschen hat dieser Fall ja wirklich zum Versagen aller Schließmuskeln geführt. Hier zeigt sich mal wieder die Fratze des chronischen Antiamerikanisms. Danke Georgia!"
Statt darauf zu antworten möchte ich lieber auf einen unserer Artikel in der Rubrik filosofie verweisen und die letzten Worte des hingerichteten Troy Davis wiedergeben:
"I'd like to address the MacPhail family. Let you know, despite the situation you are in, I'm not the one who personally killed your son, your father, your brother. I am innocent. The incident that happened that night is not my fault. I did not have a gun. All I can ask ... is that you look deeper into this case so that you really can finally see the truth. I ask my family and friends to continue to fight this fight. For those about to take my life, God have mercy on your souls. And may God bless your souls."
>>> taz.de xxxxxxx >>> spiegel.online xxxxxxx >>> tagesschau.de xxxxxxx >>> yahoo-news
Im US-Bundesstaat Georgia, der von alttestamentarisch denkenden, evangelikalen Fanatikern und Rassisten bestimmt wird, wurde heute morgen ein Mensch hingerichtet, oder sollte ich sagen ermordet? Der Fall des vor "zwanzig Jahren" zum Tode verurteilten Troy Davis erregte vor allem so viel Aufmerksamkeit und große Solidaritätsbekundungen für eine Aufhebung der Todesstrafe, weil sieben von neun Zeugen, die ihn als Täter genannt hatten, ihre Aussagen später zurück zogen. Eine große Anzahl der Fürsprecher Troy Davis protestierten unabhängig von den Prozesshintergründen für ihn, weil sie grundsätzlich gegen die Barberei der Todesstrafe sind.
Dieses hohe Maß an Solidarität konnte der 44-jährige Lauwrence Berwer in Texas offensichtlich nicht erwarten, er wurde gestern ebenfalls durch die Giftspritze hingerichtet. Er hatte einen schwarzen behinderten Mann an sein Auto gekettet und zu Tode geschleift. Da werden sich vielleicht sogar manche Todesstrafengegner gedacht haben "Die Sau hats verdient".
Dann gibts da noch die auch nicht so medienwirksame Nachricht über die öffentliche Hinrichtung des minderjährigen Jungen im Iran. Hier und da alles im Namen des gerechten Gottes.
Wenn ich also hier im aponaut mal wieder bekunde, grundsätzlich gegen die Todesstrafe zu sein, muss ich wohl damit rechnen als "Gutmensch" verunglimpft zu werden. Ein schönes Beispiel findet sich in den Kommentaren zu einem Troy Davis-Artikel in der taz, von grifter: "Bei den Gutmenschen hat dieser Fall ja wirklich zum Versagen aller Schließmuskeln geführt. Hier zeigt sich mal wieder die Fratze des chronischen Antiamerikanisms. Danke Georgia!"
Statt darauf zu antworten möchte ich lieber auf einen unserer Artikel in der Rubrik filosofie verweisen und die letzten Worte des hingerichteten Troy Davis wiedergeben:
"I'd like to address the MacPhail family. Let you know, despite the situation you are in, I'm not the one who personally killed your son, your father, your brother. I am innocent. The incident that happened that night is not my fault. I did not have a gun. All I can ask ... is that you look deeper into this case so that you really can finally see the truth. I ask my family and friends to continue to fight this fight. For those about to take my life, God have mercy on your souls. And may God bless your souls."
>>> taz.de xxxxxxx >>> spiegel.online xxxxxxx >>> tagesschau.de xxxxxxx >>> yahoo-news