Spenden fürs Traumzeit-Festival
Dienstag, 20. März 2012 um 19:10 - futziwolf
Traumzeitretter haben in drei Tagen 13.600 Euro gesammelt
>>> Nur wenige Tage nach dem verlorenen Kampf um das Traumzeit-Festival 2012 hat der Verein "Traumzeitretter" mehr als 13.600 Euro gesammelt. Mit diesen und weiteren Spenden soll das Festival finanziert werden.
Beim Verein „Traumzeitretter“, der sich nach der städtischen Absage des Traumzeit-Festivals 2012 in Gründung befindet, sind in drei Tagen seit der Freischaltung der Website www.traumzeitretter.de bis Dienstag „bereits mehr als 13.600 Euro an Spenden für die Durchführung des Festivals 2012 eingegangen“.
Das teilen der Musiker Philippe Micol, Kulturveranstalter Eckart Pressler und Luise Hoyer, Mitarbeiterin bei Veranstaltungstechnik Höhnerbach, für „Traumzeitretter“ mit. Sie haben die Aktion „100 mal 1000 Euro“ ins Leben gerufen. >>> der.westen.de
[UPDATE 21.03.2012 offener Brief von Thorsten Töpp]
viele von Euch werden erfahren haben, dass das Traumzeitfestival, das noch im letzten Jahr zu einem Riesenerfolg bei Publikum und Presse wurde, durch die Absage des Hauptsponsoren RWE im September letzten Jahres akut bedroht wurde. Inzwischen hat der Dezernet nach "intensiven Bemühungen" das Festival bedauernd abgesagt.
Diese Absage ist eine Katastrophe für die ohnehin spärliche Duisburger Kulturlandschaft, bedeutet sie doch nichts weniger als den Wegfall des einzigen international bedeutenden Festivals unserer Stadt. Es ist, als ob den Moersern ihr Festival, den Oberhausenern ihre Kurzfilmtage oder den Recklinghausenern ihre Ruhrfestspiele weggenommen werden.
Als sei das noch nicht genug, schließt die Stadt ab 2013 auch gleich noch die anderen Festivals (Akzente, Kinderkultur, Tanztage) - denn der Haushalt sieht ab kommendem Jahr keine Festivals mehr für Duisburg vor. Da auch noch die Trennung der Opernkooperation Duisburg-Düsseldorf bevorsteht, ist diese Stadt nun auf dem direkten Weg zur kulturfreien Zone.
Vielleicht noch schlimmer als die Absage des Festivals ist die Art, wie sie zustande kam. Ohne hier mit Details langweilen zu wollen: Kulturdezernent Karl Janssen (CDU) postulierte bis Anfang März eine einzige gangbare Strategie. Diese enthält einen logischen Widerspruch und konnte nicht funktionieren, was der Dezernent in einem Podiumsgespräch auch selbst zugab. Er wollte nämlich einfach einen anderen Großsponsoren finden, um RWE zu ersetzen. Zugleich verkündete er, dass diese Suche erfolglos bleiben muss, da große Firmen ihre Produkte nur schlecht mit der Traumzeit verbinden könnten. Er wußte also schon vorher, dass er scheitern muss, blieb aber seit September beharrlich auf diesem Weg. Zudem zeigte er sich taub für alle möglichen Rettungsvorschläge (Kleinsponsorenakquise, Abfrage von Landes- und Bundesmitteln, bürgerschaftliches Engagement), von denen fast alle vom künstlerischen Leiter Tim Isfort kamen. Auch ein beispielloses Angebot der Firma Höhnerbach, in diesem Jahr die Veranstaltungstechnik samt Personal umsonst zu stellen (je nach Größe des Festivals bis zu 90.000.- wert!), erschien dem Dezernenten nicht weiter bedenkenswert. Jedenfalls meldete sich bis heute kein städtischer Beauftragter bei Geschäftsführer Stefan Höhnerbach, um über dieses Angebot zu sprechen.
Nach dem Ratsbeschluss vom 6.3. 2012, in dem Janssen einstimmig aufgefordert wurde, das Festival zu retten, erfolgte doch noch ein Eilantrag an das Land. Den vorläufigen Zusammenbruch der Landesregierung nutzte Janssen zwei Tage später, um das Festival endgültig abzusagen - und das, obwohl bis zu diesem Zeitpunkt noch gar keine Reaktion aus Düsseldorf erfolgt war.
Der größte Skandal ist aber, dass nun der inhaltliche Kopf des Festival als Sündenbock für das Versagen der Kulturverwaltung herhalten muss. Tim Isfort habe "dem Festival geschadet", druckt die Lokalpresse unrecherchiert. Wie, wann, warum das geschehen sein sollte, bleibt das Geheimnis der Verwaltung. Zu Isfort, der noch am Montag ein klärendes und konstruktives Gespräch suchte, wurde jeder Kontakt abgebrochen und mit Anwälten gedroht. Ein ganz schlecht kaschierte öffentliche Demontage eines der führenden Köpfe der Duisburger Kultur.
2013 soll Traumzeit wieder erstrahlen, das hat Janssen noch heute in der Presse verlauten lassen. Wie das gehen soll, könnte man sich als Leser allerdings fragen. Ohne Isfort, ohne Geld, ohne Ideen....???
Nun hat sich eine kleine Gruppe von Bürgerrechtlern formiert, um für das Festival und für die Kultur in der Region zu kämpfen. Ein kurzfristig eingerichtetes Spendenkonto bringt es nach ganzen 4 Werktagen auf fast 14.000.-!!! 14.000.- mehr, als die Duisburger Verwaltung in sechs Monaten für Traumzeit 2012 erreichen konnte.
Ihr könnt Euch unter
www.traumzeitretter.de
über die Arbeit der Gruppe informieren. Wer auch spenden kann und will, erfährt alles Wichtige da. Wer andere Ideen hat, Hilfe anbieten kann oder einfach moralische Unterstützung, ist immer herzlich willkommen! Das Wichtigste jetzt ist eine ganz große Öffentlichkeit, ohne die die Duisburger Kultur untergehen wird. Nun müssen die Bürger ihr deutliches Veto einlegen und dem Amoklauf der Verantwortlichen Einhalt gebieten. Hat man ja hier schon mal geschafft.....
>>> Nur wenige Tage nach dem verlorenen Kampf um das Traumzeit-Festival 2012 hat der Verein "Traumzeitretter" mehr als 13.600 Euro gesammelt. Mit diesen und weiteren Spenden soll das Festival finanziert werden.
Beim Verein „Traumzeitretter“, der sich nach der städtischen Absage des Traumzeit-Festivals 2012 in Gründung befindet, sind in drei Tagen seit der Freischaltung der Website www.traumzeitretter.de bis Dienstag „bereits mehr als 13.600 Euro an Spenden für die Durchführung des Festivals 2012 eingegangen“.
Das teilen der Musiker Philippe Micol, Kulturveranstalter Eckart Pressler und Luise Hoyer, Mitarbeiterin bei Veranstaltungstechnik Höhnerbach, für „Traumzeitretter“ mit. Sie haben die Aktion „100 mal 1000 Euro“ ins Leben gerufen. >>> der.westen.de
[UPDATE 21.03.2012 offener Brief von Thorsten Töpp]
viele von Euch werden erfahren haben, dass das Traumzeitfestival, das noch im letzten Jahr zu einem Riesenerfolg bei Publikum und Presse wurde, durch die Absage des Hauptsponsoren RWE im September letzten Jahres akut bedroht wurde. Inzwischen hat der Dezernet nach "intensiven Bemühungen" das Festival bedauernd abgesagt.
Diese Absage ist eine Katastrophe für die ohnehin spärliche Duisburger Kulturlandschaft, bedeutet sie doch nichts weniger als den Wegfall des einzigen international bedeutenden Festivals unserer Stadt. Es ist, als ob den Moersern ihr Festival, den Oberhausenern ihre Kurzfilmtage oder den Recklinghausenern ihre Ruhrfestspiele weggenommen werden.
Als sei das noch nicht genug, schließt die Stadt ab 2013 auch gleich noch die anderen Festivals (Akzente, Kinderkultur, Tanztage) - denn der Haushalt sieht ab kommendem Jahr keine Festivals mehr für Duisburg vor. Da auch noch die Trennung der Opernkooperation Duisburg-Düsseldorf bevorsteht, ist diese Stadt nun auf dem direkten Weg zur kulturfreien Zone.
Vielleicht noch schlimmer als die Absage des Festivals ist die Art, wie sie zustande kam. Ohne hier mit Details langweilen zu wollen: Kulturdezernent Karl Janssen (CDU) postulierte bis Anfang März eine einzige gangbare Strategie. Diese enthält einen logischen Widerspruch und konnte nicht funktionieren, was der Dezernent in einem Podiumsgespräch auch selbst zugab. Er wollte nämlich einfach einen anderen Großsponsoren finden, um RWE zu ersetzen. Zugleich verkündete er, dass diese Suche erfolglos bleiben muss, da große Firmen ihre Produkte nur schlecht mit der Traumzeit verbinden könnten. Er wußte also schon vorher, dass er scheitern muss, blieb aber seit September beharrlich auf diesem Weg. Zudem zeigte er sich taub für alle möglichen Rettungsvorschläge (Kleinsponsorenakquise, Abfrage von Landes- und Bundesmitteln, bürgerschaftliches Engagement), von denen fast alle vom künstlerischen Leiter Tim Isfort kamen. Auch ein beispielloses Angebot der Firma Höhnerbach, in diesem Jahr die Veranstaltungstechnik samt Personal umsonst zu stellen (je nach Größe des Festivals bis zu 90.000.- wert!), erschien dem Dezernenten nicht weiter bedenkenswert. Jedenfalls meldete sich bis heute kein städtischer Beauftragter bei Geschäftsführer Stefan Höhnerbach, um über dieses Angebot zu sprechen.
Nach dem Ratsbeschluss vom 6.3. 2012, in dem Janssen einstimmig aufgefordert wurde, das Festival zu retten, erfolgte doch noch ein Eilantrag an das Land. Den vorläufigen Zusammenbruch der Landesregierung nutzte Janssen zwei Tage später, um das Festival endgültig abzusagen - und das, obwohl bis zu diesem Zeitpunkt noch gar keine Reaktion aus Düsseldorf erfolgt war.
Der größte Skandal ist aber, dass nun der inhaltliche Kopf des Festival als Sündenbock für das Versagen der Kulturverwaltung herhalten muss. Tim Isfort habe "dem Festival geschadet", druckt die Lokalpresse unrecherchiert. Wie, wann, warum das geschehen sein sollte, bleibt das Geheimnis der Verwaltung. Zu Isfort, der noch am Montag ein klärendes und konstruktives Gespräch suchte, wurde jeder Kontakt abgebrochen und mit Anwälten gedroht. Ein ganz schlecht kaschierte öffentliche Demontage eines der führenden Köpfe der Duisburger Kultur.
2013 soll Traumzeit wieder erstrahlen, das hat Janssen noch heute in der Presse verlauten lassen. Wie das gehen soll, könnte man sich als Leser allerdings fragen. Ohne Isfort, ohne Geld, ohne Ideen....???
Nun hat sich eine kleine Gruppe von Bürgerrechtlern formiert, um für das Festival und für die Kultur in der Region zu kämpfen. Ein kurzfristig eingerichtetes Spendenkonto bringt es nach ganzen 4 Werktagen auf fast 14.000.-!!! 14.000.- mehr, als die Duisburger Verwaltung in sechs Monaten für Traumzeit 2012 erreichen konnte.
Ihr könnt Euch unter
www.traumzeitretter.de
über die Arbeit der Gruppe informieren. Wer auch spenden kann und will, erfährt alles Wichtige da. Wer andere Ideen hat, Hilfe anbieten kann oder einfach moralische Unterstützung, ist immer herzlich willkommen! Das Wichtigste jetzt ist eine ganz große Öffentlichkeit, ohne die die Duisburger Kultur untergehen wird. Nun müssen die Bürger ihr deutliches Veto einlegen und dem Amoklauf der Verantwortlichen Einhalt gebieten. Hat man ja hier schon mal geschafft.....