Interviews zur Duisburger Nachttanzdemo + Pressemitteilung [Update]

Samstag, 2. Juni 2012 um 20:50 - futziwolf
Tanzender Protest
Interview auf "funkhaus europa" ::
"Wir tanzen zurück, was uns gehört". Gestern Abend (01.06.12) stürmten in Duisburg mehrere hundert junge Leute, Kreative, Musiker und Kulturschaffende auf die Straße für eine Nachttanzdemo. Sie tanzen für mehr Kulturangebote und Bewegung in einer stehenden Stadt. "DU it yourself" heißt ihre Kampagne. Ziel ist die Errichtung eines eigenständigen, nicht-kommerziellen Kulturzentrums. Flächen und Räumlichkeiten gibt es zwar zu Genüge, doch ist das Entgegenkommen der Stadt nicht wirklich zufriedendstellend, wie uns Lisa Rosenberg von der Kampagne "DU it yourself" zu berichten weiß.
>>> Interview auf "ruhrbarone" :: Nachttanzdemo 2012 in Duisburg – Wofür, wogegen und warum?
Ein Jahr ist es her, da zog die erste Duisburger Nachttanzdemo durch Duisburg, um für mehr freie Kultur in der Stadt zu demonstrieren. Da es mit dem zentralen Anliegen, ein selbstverwaltetes soziokulturelles Zentrum zu betreiben, nicht geklappt hat, stattdessen im Winter die Besetzung einer leerstehenden Schule nach wenigen Stunden von Stadt und Polizei beendet wurde, geht es am Freitag um 19 Uhr vom Hauptbahnhof aus wieder auf die Straße. Im Interview äußert sich Steffen Börgmann vom Demo-Veranstalter-Kollektiv DU it yourself zu den Gründen des Protests, Inhalten des Aufrufs und der anstehenden Oberbürgermeisterwahl. >>>

die Pressemitteilung des Mustermensch e.V. zur Nachttanzdemo am 1. Juni in Duisburg:

Kaufhäuser zu Kulturzentren?!
Der Verein Mustermensch möchte ein leerstehendes Möbelhaus in der Duisburger Altstadt für ein soziokulturelles Zentrum nutzen. Den Vermieter der Immobilie konnten die Vereinsmitglieder bereits überzeugen - jetzt muss nur noch die Stadtverwaltung grünes Licht geben ...
Der seit Jahren in der freien Kulturszene Duisburgs aktive Verein Mustermensch e.V. unternimmt einen neuen Anlauf für die Eröfnung eines selbstverwalteten soziokulturellen Zentrums in Duisburg. Mit dem unabhängigen Zentrum T5 konnte der Verein zwischen 2008 und 2009 für einige Monate ein abwechslungsreiches Programm mit Konzerten, Lesungen, Jugendarbeit, politischer Bildung etc. in den eigenen Räumlichkeiten an der Marientorstraße umsetzen. Dieses - auch von Seiten der Politik vielgelobte Projekt - musste aufgrund des unbefriedigenden baulichen Zustandes des Gebäudes leider aufgeben werden. Von Seiten der Stadt gab es hier und da tröstende Worte aber keinerlei konkrete Unterstützung bei der Suche nach einem geeigneten Nachfolgegebäude. Da sich die 120 Vereinsmitglieder von der Untätigkeit der Stadt nicht länger blockieren lassen wollten, wurde in Eigenregie nach geeigneten Immobilien gesucht.

Trotz der rein ehrenamtlichen Vereinsstrukturen, die viele Vermieter von einer Zusammenarbeit abhielten, konnte Anfang dieses Jahres ein passendes Gebäude in Form eines ehemaligen Möbelhauses in der Duisburger Altstadt gefunden werden. Der Vermieter zeigte sich nach mehreren Trefen mit den Vereinsmitgliedern von dem Mustermensch-Konzept überzeugt und unterstützt das Vorhaben seither mit viel Engagement. Auch die ersten Gespräche mit der Wirtschaftsförderung Duisburg, die auf Initiative des Vermieters stattfanden, verliefen positiv. Zudem versicherten Vertreter der Ratsfraktionen in persönlichen Gesprächen mit dem Verein die politische Unterstützung des Projektes.

Nun liegt es in den Händen der Stadtverwaltung das Projekt tatsächlich Realität werden zu lassen. Dabei geht es vor allem um baurechtliche Bestimmungen und um Fragen der Nutzungsänderung. Ein Sprecher des Mustermensch e.V. erklärt dazu: "Wir präsentieren Duisburg ein Kultur- und Jugendzentrum auf dem Silbertablett - ohne Kosten für die Stadt. Da diese unter der Haushaltssperre ihren Pfichten im kulturellen Bereich kaum noch nachkommen kann, sollte man Interesse voraussetzen können. Unsere bisherigen Erfahrungen mit der Stadtverwaltung lassen uns allerdings skeptisch bleiben. In Duisburg hat es der Stadtspitze bisher am politischen Willen und Engagement gefehlt, entsprechende Projekte zu unterstützen. Nach der erfolgreichen Nachttanzdemo 2011 mit über 600 TeilnehmerInnen wollen wir erneut und diesmal mit einem konkreten Ziel vor Augen auf diese Situation aufmerksam machen und unsere Forderung nach einem soziokulturellen Zentrum mit vielen Menschen am 1. Juni auf die Straße tragen.“


siehe auch:
AUFRUF

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